Freie Ärzteschaft begrüßt EuGH-Urteil zur Vorratsdatenspeicherung - Elektronische Gesundheitskarte unzulässige Massenüberwachung
Geschrieben am 10-04-2014 |
Hamburg/Essen (ots) - Die Freie Ärzteschaft (FÄ) fordert die
Bundesregierung auf, endgültig auf jegliche elektronische
Massenüberwachung der Bürger in Deutschland zu verzichten. "Auch die
geplante Form der Vorratsdatenspeicherung in der Medizin mithilfe der
elektronischen Gesundheitskarte ist unzulässig", sagte Dr. Silke
Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft, heute in Hamburg.
Damit stützt sich die Ärzteorganisation auf das Urteil des
Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Dienstag: Demnach ist eine
verdachtslose Vorratsdatenspeicherung nicht mit den europäischen
Grundrechten vereinbar.
Geradezu absurd sei deshalb die jetzt bekundete Absicht der
Bundesregierung, trotz dieses Urteils zügig die Protokollierung der
Verbindungsdaten aller Telefonate, E-Mails und Internetnutzungen
wiedereinzuführen. FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich: "Es gibt dazu
überhaupt keine Verpflichtung mehr. Ganz im Gegenteil: Angesichts der
nicht nachgewiesenen Wirkung und schädlichen Nebenwirkungen der
Vorratsdatenspeicherung gebieten es die Grundsätze der
Rechtsstaatlichkeit, die Bürger vor der Totalprotokollierung zu
schützen - das gilt ebenso für die Übertragung und Speicherung
medizinischer Daten."
Nach dem EuGH-Urteil müsse die elektronische Gesundheitskarte
(eGK) schnellstmöglich eingestellt werden, unterstreicht die FÄ. "Das
Projekt", so FÄ-Vize Lüder, "ist mit seinen vollmundigen
Versprechungen einer angeblich besseren Medizin durch zentrale
Datenspeicherung schon längst gescheitert. Die verschlungenen
Milliarden sollten für eine gute medizinische Versorgung investiert
werden, nicht für eine großangelegte Überwachung mit ungewissem
Ausgang." Für die informationelle Selbstbestimmung sei die eGK
gefährlich. Denn die versprochene Freiwilligkeit für Patienten und
Ärzte stehe nur auf dem Papier und niemand werde die Patientendaten
schützen können.
Über die Freie Ärzteschaft e. V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de
V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
Tel.: 0201 4690939, E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de,
www.freie-aerzteschaft.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
522025
weitere Artikel:
- Aon sieht zunehmende politische Risiken für BRICS-Staaten Hamburg (ots) - Die Weltkarte der politischen Risiken 2014
(www.aon-credit.de/prm) weist für Brasilien, Russland, Indien, China
und Südafrika (BRICS) erhöhte Risikobewertungen aus. Das sind die
Ergebnisse der Analysen des weltweit führenden Versicherungsmaklers
Aon Risk Solutions. Demzufolge ist in den fünf aufstrebenden Ländern,
in denen ein großer Teil der weltweiten Waren- und Rohstoffe
produziert werden, die Wahrscheinlichkeit für politische Risiken auf
breiter Basis gestiegen. Darin eingeschlossen sind die Risiken
politischer mehr...
- VdTÜV: Hohes Sicherheitsniveau technischer Anlagen in Gefahr! / Anlagensicherheits-Report 2014 vorgestellt Berlin (ots) - Das Sicherheitsniveau technischer Anlagen in
Deutschland ist hoch. Das geht aus dem Anlagensicherheits-Report 2014
der zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) hervor, der heute vom
Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) in Berlin vorgestellt wurde. Dennoch
gibt es Sicherheitsmängel an technischen Industrieanlagen, die erst
durch unabhängige Prüfungen erkannt werden. Deutliche
Sicherheitslücken sehen die Experten bei den Aufzugsanlagen. Die
Pläne der Bundesregierung, künftig bei Tanklagern und anderen Anlagen
mit brennbaren Flüssigkeiten mehr...
- Grüne kritisieren: Gabriel profiliert sich als Industriepolitiker Bonn/Berlin (ots) - "Die Industrie profitiert durch historisch
niedrige Industriestrompreise. Hier sehe ich gar nicht die Dramatik.
Es scheint Gabriel hier eher um eine Profilierung als
Industriepolitiker zu gehen, als um eine tatsächliche
Kostenreduzierung", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Grünen, Oliver Krischer, nach der Ankündigung von Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel, von einer Entlastung der privaten Haushalte zugunsten
von Industrievergünstigungen bei der EEG-Umlage abzusehen. Hier
würden "falsche Arbeitsplatzargumente mehr...
- Pfeiffer: Gute Wirtschaftslage darf nicht zur Selbstzufriedenheit verführen Berlin (ots) - Politik mit Augenmaß gefragt
Am heutigen Donnerstag stellen die führenden
wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute die
Gemeinschaftsdiagnose für das Frühjahr 2014 vor. Mit einer
prognostizierten Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,9 Prozent in
diesem Jahr und 2,0 Prozent in 2015 bleibt Deutschland auf
Wachstumskurs. Hierzu erklärt der wirtschafts- und energiepolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer:
"Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr mehr...
- 4th European Data Protection Days und 15. Datenschutzkongress Berlin/Düsseldorf (ots) - Seit der Enthüllungen des Whistleblowers
Edward Snowden im Sommer 2013 reißt in Deutschland die Debatte um den
Schutz sensibler Daten - sowohl für Unternehmen als auch für
Privatpersonen - nicht ab. Auf den 4. European Data Protection Days
(12. bis 13. Mai 2014) und dem 15. Datenschutzkongress (14. bis 16.
Mai 2014, das Programm: http://bit.ly/Datenschutz2014) erläutern mehr
als 50 renommierte Experten aus der ganzen Welt Themen zur
Datensicherheit sowie aktuelle Entwicklungen aus der
Datenschutzpraxis.
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|