Kölner Stadt-Anzeiger: Deutsch-französischer Intellektueller Grosser nennt Kissinger-Professur an der Universität Bonn "Skandal" - "Kissinger ist ein Massenmörder"
Geschrieben am 12-04-2014 |
Köln (ots) - Der französische Politikwissenschaftler Alfred
Grosser hat sich empört über die Einrichtung eines
Henry-Kissinger-Lehrstuhls an der Universität Bonn geäußert.
Kissinger als Namensgeber sei ein Skandal, "weil Kissinger ein
Massenmörder ist. In Kambodscha und Chile ist er es gewesen", sagte
er dem Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) mit Blick auf die auf
Kissinger fußende Politik während des Vietnam-Krieges und bei dem
Putsch gegen den chilenischen Präsidenten Allende. Kissinger war
während dieser Zeit Sicherheitsberater und später Außen^-minister der
USA. Der in Paris lebende Intellektuelle sagte weiter: "Jedes Mal,
wenn es um Folter ging, sagte er Pinochet, das sei nicht wichtig, wir
unterstützen sie. Ich finde das furchtbar." Im Wintersemester soll es
an der Universität Bonn eine Stiftungsprofessur für Völkerrecht
geben, die den Namen Henry-Kissinger-Professur tragen soll. Der
frühere Botschafter der USA in Deutschland, James D. Bindenagel, soll
die Professur übernehmen, gab das Rektorat am Donnerstag bekannt.
Bereits im Januar hatte der Bonner Asta in einer Resolution die
Uni-Leitung aufgefordert, auf die Stiftungsprofessur zu verzichten.
In einem von dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac
formulierten offenen Brief haben sich nun mehr als 100
Wissenschaftler gegen die geplante Einrichtung der Professur gewandt.
Die Unterzeichner, darunter mehrere Dutzend Professoren deutscher und
europäischer Universitäten, kritisieren neben der Namensgebung der
Professur auch die Finanzierung durch das
Bundesverteidigungsministerium. Unter ihnen sind der Sozialphilosoph
Oskar Negt, der Tübinger Philosoph Manfred Frank und der Kölner
Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge. Die Haltung der
Universität, weltanschaulich neutral sein zu wollen, kann Grosser,
der einer der Unterzeichner des Briefes ist, nicht nachvollziehen.
"Eine Universität hat nicht weltanschaulich in dieser Frage zu sein.
Sonst könnte man ja auch eine Hermann-Göring-Professur einrichten",
sagte er.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149
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