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Internationaler Standortvergleich von BDO und HWWI: Zweithöchste Strompreise der OECD belasten Verbraucher und Gewerbe in Deutschland

Geschrieben am 12-05-2014

Hamburg (ots) - Im Standortvergleich der Industrieländer hat
Deutschland den zweithöchsten Strompreis für Verbraucher und Gewerbe.
Mit durchschnittlich 26,36 Cent/kWh wird Deutschland in der OECD nur
noch von Dänemark (29,83 Cent/kWh) übertroffen. Hier muss damit etwa
doppelt so viel für den Strom gezahlt werden wie im benachbarten
Frankreich (13,63 Cent/kWh) und fast dreimal so viel wie in den USA
(9,25 Cent/kWh). Dies zeigt die mittlerweile dritte Auflage der
Studie "BDO International Business Compass (IBC)" der BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und des Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).

Die aktuellen Preise ergeben sich im Wesentlichen aus der
Entwicklung allein des letzten Jahrzehnts: Zwischen 2002 und 2012 ist
der Strompreis für Privathaushalte in Deutschland insgesamt um 83,4
Prozent gestiegen, so stark wie in keinem anderen OECD-Land. In
Frankreich betrug der Anstieg im selben Zeitraum nur 23 Prozent.
Prof. Dr. Michael Bräuninger, Forschungsdirektor des HWWI, fügt
hinzu: "Der besonders starke Anstieg der Strompreise in Deutschland
ist hauptsächlich auf Deutschlands Umstieg auf erneuerbare
Energieträger zurückzuführen. Durch den raschen Ausbau von Windkraft
und Photovoltaik ist die EEG-Umlage als Bestandteil des Strompreises
im selben Zeitraum von 0,4 Cent/kWh im Jahr 2003 auf 3,59 Cent/kWh im
Jahr 2012 gestiegen. Zusätzlich hat der mit der Energiewende
einhergehende Investitionsbedarf im Bereich des Stromnetzausbaus
preistreibend gewirkt."

"Die so genannten Verbraucherstrompreise verstellen den Blick auf
das Problem, dass der überwiegende Teil der deutschen Betriebe gar
nicht in den Genuss vergünstigter Industriestromtarife kommt, sondern
ebenfalls den Verbrauchertarif zahlt. Besonders für viele
mittelständische Unternehmen bedeuten diese Strompreise einen
erheblichen Standortnachteil gegenüber den Nachbarländern", so Dr.
Arno Probst, Vorstand der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Auch die deutsche Industrie zahlt im OECD-Vergleich hohe
Strompreise. Zwischen 2002 und 2012 steigen die Preise für
Industriekunden um 124,9 Prozent. Damit steht Deutschland mit
durchschnittlich 11,57 Cent/kWh heute auf Platz sechs der 27
untersuchten OECD-Länder. Standorte wie Norwegen oder die USA bieten
dagegen mit Industrietarifen von 3,58 beziehungsweise 5,21 Cent/kWh
deutlich günstigere Bedingungen für ihre heimische Industrie.

Der BDO International Business Compass (IBC) ist ein Index zur
Bestimmung der Attraktivität internationaler Standorte für
Unternehmen, den die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusammen
mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) 2014 bereits zum
dritten Mal veröffentlicht. Die frei zugängliche, erweiterte
Recherchemöglichkeit ist abrufbar unter

www.bdo-ibc.de



Pressekontakt:
Nicole Mainzer
Referentin Presse/Kommunikation
Tel: +49 40 - 30293-552
Fax: +49 40 - 30293-332
nicole.mainzer@bdo.de


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