Weser-Kurier: Über die Berliner SPD schreibt Peter Gärtner:
Geschrieben am 18-05-2014 |
Bremen (ots) - Die Berliner SPD hat zwar ihren Vorsitzenden Jan
Stöß wiedergewählt. Doch mit einem derart bescheidenen Ergebnis, dass
es die Partei mehr spaltet als eint. Durch den schwer angeschlagenen
Regierungschef Klaus Wowereit ist ein innerparteiliches Machtvakuum
entstanden, das weder Stöß noch sein Hauptkonkurrent, Fraktionschef
Raed Saleh, füllen können. Nichts deutet nach dem Landesparteitag am
Wochenende darauf hin, dass das sozialdemokratische Dreigestirn
gemeinsam an einem Strang ziehen wird. Das Misstrauen insbesondere
zwischen Partei- und Fraktionschef sitzt tief. Selbst der Zeitpunkt
der Abstimmung, wenige Tage vor der Europawahl und der für die Stadt
bedeutenden Volksabstimmung über die Zukunft des Tempelhofer Feldes,
brachte die Genossen nicht dazu, persönliche Ambitionen und
Animositäten zurückzustellen. Wer, wann und unter welchen Bedingungen
Wowereit-Nachfolger wird, ist weiterhin offen - und die größte
Regierungspartei ist trotz zahlreicher drängender Probleme in der
sozial zunehmend gespaltenen Hauptstadt somit vor allem mit sich
selbst beschäftigt. Doch längst pfeifen es die Spatzen von den
Dächern: Der einst so beliebte Bürgermeister, der Berlin viele Jahre
nach vorn brachte, befindet sich im freien Fall. Wowereit ist
spätestens seit der BER-Blamage kein Zugpferd mehr, sondern zieht die
Partei mit seinen verheerenden Umfragewerten wie Blei mit nach unten.
Die in besseren Zeiten unangefochtene Autorität reicht heute weder
für ein Machtwort noch eine klare politische Linie. Der
innerparteiliche Machtkampf für die Spitzenkandidatur zu den nächsten
Wahlen 2016, in dem Stöß jetzt die etwas besseren Karten hat, und die
schrittweise Entmachtung Wowereits werden nicht folgenlos bleiben.
Nach 25 ununterbrochenen Regierungsjahren in der Stadt droht der SPD
die harte Oppositionsbank. Denn die Berliner wenden sich scharenweise
von Wowereit und seiner Partei ab, deren zunehmende Lähmung sich
inzwischen wie Mehltau über die Stadt legt.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
528115
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Teurer Ökostrom
= Von Reinhard Kowalewsky Düsseldorf (ots) - So ganz unverständlich ist die Kritik an der
Reform der Ökostromförderung nicht: Warum soll die Ökostrom-Umlage
auch für Strom berechnet werden, den Erzeuger selbst verbrauchen?
Diese Haushalte fördern damit am Ende sich selbst. Tatsächlich
argumentieren Landwirte, Mieterverband oder Verbraucherschützer beim
Streit um die Kosten der Energiewende am Problem vorbei: In Wahrheit
will der Staat es gezielt weniger profitabel machen, ohne Rücksicht
auf den Gesamtbedarf immer mehr Solar- und Windstrom zu produzieren. mehr...
- Weser-Kurier: Über Mini-Kameras für Polizisten schreibt Swantje Friedrich: Bremen (ots) - Gewalttaten gegen Polizeibeamte häufen sich - sagt
die Kriminalstatistik. Polizisten mit Kameras werden seltener
angegriffen - sagt die hessische Polizei. Statistiken lügen nicht -
aber sie erzählen auch nicht immer die ganze Wahrheit. Dass der
Respekt vor Polizisten abnimmt, ist eine Tatsache, und es ist
verständlich, wenn sich Beamte vor Übergriffen schützen wollen. Gut
möglich, dass manche Raufbolde zögern zuzuschlagen, wenn ein
Kameraobjektiv auf sie gerichtet ist. Die Ergebnisse des hessischen
Pilotprojektes mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Trügerische Pläne zur Steuervereinfachung
= Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Unser Steuersystem steckt voller irrwitziger
Sonderregeln. Wer sich in dem Dickicht besser auskennt als andere,
der kann seine Steuerbelastung auch stärker senken. Das deutsche
Steuersystem ist eines der kompliziertesten der Welt. Würde es
endlich entschlackt, könnte das Investitionen und Wachstum
freisetzen. Insofern hört sich jeder Versuch in diese Richtung, auch
der neue Länder-Vorstoß, gut an. Allerdings werden mit der Botschaft,
das Steuersystem vereinfachen zu wollen, keine Wahlen gewonnen.
Vorschläge zur mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Bezirk und Land an einen Tisch/ Ein Leitartikel von Christine Richter Berlin (ots) - Das Problem gärt seit Langem: Der Senat will die
Stellen im Berliner Landesdienst auf 100.000 reduzieren und diese
dann festschreiben. Die Senatsverwaltungen, aber vor allem die
Bezirksämter stöhnen und halten dies für nicht machbar. Nun hat sich
der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß das Thema zu eigen gemacht und
verspricht, dass man mehr Stellen im öffentlichen Dienst finanzieren
müsse - gerade im Hinblick auf die wachsende Stadt Berlin.
Es ist richtig, einmal beschlossene Ziele zu überprüfen. Das gilt
im privaten mehr...
- Weser-Kurier: Zu den Schweizer Volksabstimmungen schreibt Jan Raudszus: Bremen (ots) - Die Schweiz hat den nationalen Mindestlohn deutlich
abgelehnt. Das ist wenig überraschend. Das Land ist zutiefst
wirtschaftsliberal. Aber selbst Schweizer, die sonst eher für
Vorlagen der Gewerkschaften stimmen, haben sich gegen den Mindestlohn
entschieden. 22 Franken pro Stunde beziehungsweise 4000 Franken im
Monat hatten die Gewerkschaften gefordert. Nicht nur für deutsche
Ohren eine scheinbar gewaltige Summe. Scheinbar, denn in den teuren
Städten Zürich oder Genf ist dies eine vertretbare Forderung. Wo eine
Wohnung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|