Schwäbische Zeitung: Die Frauenquote allein reicht nicht
Geschrieben am 21-07-2014 |
Ravensburg (ots) - Sie stellen die Mehrheit der Wählerschaft. Doch
es erweist sich als Fehlschluss, für die Frauen daraus automatisch
auch das entsprechende politische Gewicht abzuleiten. Deutschland
wird von einer Kanzlerin regiert. Eine Frau ist oberste Dienstherrin
der Bundeswehr. In Baden-Württemberg regiert ein paritätisch
besetztes grün-rotes Kabinett. Dennoch ist für den Frauenrat des
Landes die Welt noch lange nicht in Ordnung, weil die ausgewogenen
Kräfteverhältnisse nicht in allen Hierarchien spürbar sind.
Auch der Versuch, mit einer Soll-Bestimmung den Anteil der Frauen
in der Kommunalpolitik zu erhöhen, ist aus Sicht der weiblichen
Lobbyisten gescheitert. 23,9 anstatt 22 Prozent der Mandate nur
fielen bei den Kommunalwahlen im Mai an die Frauen ab. Letztlich
kamen auf eine Kandidatin 2,3 männliche Mitstreiter. So erklärt die
Mathematik einen Teil der Machtverhältnisse. Noch immer fehlt in
vielen Kommunen der weibliche Part im Gemeinderat. Das ist zu
bedauern.
Natürlich kann der Gesetzgeber Quoten vorgeben. In Frankreich etwa
hat so ein Gesetz gezogen. Die deutschen Grünen sind seit Jahren viel
fraulicher als die anderen Parteien, weil sie sich intern die Parität
verordnet haben. Aber eine gute Politik für Mann und Frau, für Kinder
und Senioren, für Begüterte und Bedürftige verlangt mehr als
prozentual ausgewogene Gewichtungen auf Wahlzetteln. Aus der Mitte
der Gesellschaft heraus muss es Normalität werden, dass ungleiche
Bezahlung für gleiche Leistungen oder Nachteile im Arbeitsleben
verschwinden.
Auch in Deutschland existiert noch Nachholbedarf auf dem Weg zur
ideal ausgestalteten Gleichberechtigung. Das darf auch die Männer,
die es ernst damit meinen, nicht ruhen lassen. Eine polarisierte
Gesellschaft wäre ungut. Fairerweise aber sollten auch die Frauen
anerkennen, dass das Deutschland der Gegenwart gar nicht so
frauenfeindlich aufgestellt ist, wie es der harte Teil der
feministischen Bewegung formuliert. Macho-Allüren haben in der
Politik wie in der Wirtschaft zum Glück weitgehend ausgespielt.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
538494
weitere Artikel:
- neues deutschland: Nahost-Mission des UNO-Generalsekretärs: Gebetsmühlen reichen nicht Berlin (ots) - »Gaza ist eine offene Wunde, und wir müssen die
Blutung stoppen.« Der UNO-Generalsekretär hat die getöteten
Zivilisten im Blick, deren Zahl am Wochenende die 500er-Grenze
überschritt. Ban spricht von »grauenvollen Aktionen«. Deutlicher kann
er in seinem Amt nicht werden. Die israelische Regierung nimmt es
dennoch beleidigt als Kritik wahr. Sie hatte Ban wohl ein wenig auf
ihrer Seite vermutet. Höchst selten hat sich ein amtierender
UN-Generalsekretär bisher in einen aktuellen Konflikt eingeschaltet.
Ban tut es, und mehr...
- Westfalenpost: Syrien-Bericht der Welthungerhilfe Hagen (ots) - Die Kriegsgeneration in diesem Land wird den
unmittelbaren Segen von Hilfspaketen nach 1945 niemals mehr
vergessen. Die später Geborenen unter uns können ihren Wert, ihr
buchstäbliches Glückspotenzial, wohl nur erahnen. Allein in
Syrien hat die segensreiche Welthungerhilfe in der jüngsten
Vergangenheit mehr als 360 000 Menschen mit überlebenswichtigen
Zuwendungen geholfen, aber eine Besserung der Lage vor Ort scheint
auf Jahre nicht in Sicht. Schlimmer noch. Nun breitet sich auch noch
die Terrorherrschaft mehr...
- Westfalenpost: Bafög-Erhöhung Hagen (ots) - Mehr Geld für Schüler und Studenten. Die Spitzen
der Koalition in Berlin klopfen sich bereits auf die Schultern.
Erfolge in der Politik wollen verkauft werden. Noch fließt kein Euro
mehr. Erst in zwei Jahren soll die Anhebung um sieben Prozent greifen
- also 2016. Wer den Kalender lesen kann, weiß, das Vorhaben ist eine
Verschiebung nach hinten. Die Mieten in den
Studentenstädten und die Preisentwicklung in Deutschland sind seit
der letzten Erhöhung im Jahr 2010 nicht stehen geblieben. Sie steigen
kontinuierlich. mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Die Richtung stimmt / Kommentar zu Bafög Mainz (ots) - Es ist eine gute Nachricht für Schüler und
Studenten. Nach mehreren Nullrunden wird das Bafög erstmals wieder
spürbar angehoben. Und durch höhere Freibeträge wird der Kreis der
Berechtigten um gut 100000 erweitert. Auch das ein Stück
Bildungsgerechtigkeit. Gute Nachrichten auch für die Bundesländer,
die vom kommenden Jahr an von ihrem Anteil an der Förderung entlastet
werden. Sie wären gut beraten, die eingesparten Millionen ohne
Abstriche in die Bildung zu investieren, damit die Wirkung des neuen
Finanzierungsmodells mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum BAFÖG Ulm (ots) - Wenn 80 Prozent der Bafög-Empfänger erklären, ohne
diese öffentliche Förderung könnten sie sich ein Studium gar nicht
erst leisten, dann ist es ein Armutszeugnis für die Politik, dass die
zuletzt 2010 angehobenen Bedarfssätze erst Mitte 2016 erhöht werden.
Ungeteiltes Lob verdient haben allenfalls die strukturellen
Verbesserungen, die mit der Novelle in Kraft gesetzt werden, also die
Veränderungen beim Kinderzuschlag, bei den Freibeträgen und beim
Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium. Allerdings ist es bis zur
Verabschiedung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|