Westdeutsche Zeitung: N E U
Passagier-Sicherheit geht vor Solidarität =
von Ulli Tückmantel
Geschrieben am 24-07-2014 |
Düsseldorf (ots) - Die Lufthansa fliegt auch heute für weitere 24
Stunden nicht nach Tel Aviv. Das hat ihr - wie auch der
konkurrierenden Air Berlin - viel Kritik von Politikern und Freunden
Israels eingetragen. Das ist verständlich. Denn genau das bezwecken
die Terroristen der radikal-islamistischen Hamas, die sich mit ihren
Raketen in Krankenhäusern und Schulen des Gazastreifens verstecken,
um ohne Rücksicht auf die eigene Bevölkerung Israel unter Dauerfeuer
zu nehmen. Und dass es ihnen wenigstens vorübergehend gelungen ist,
den Tel Aviver Flughafen Ben Gurion und damit Israels wichtigstes Tor
zur Welt vom internationalen Flugverkehr abzuschneiden, ist
militärisch und politisch ein für Israel unerträglicher Erfolg der
Hamas. Entsprechend groß ist der Druck, den israelische Diplomaten
und Freunde der einzigen Demokratie im Nahen Osten in den vergangenen
Tagen und Stunden ausgeübt haben, um Luftfahrtbehörden und
Luftverkehrsgesellschaften dazu zu bewegen, der Hamas nicht den
Erfolg einer geglückten Blockade zu überlassen, sondern tapfer und
solidarisch weiter Tel Aviv anzufliegen. Es ist daher einerseits
verständlich, dass die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA)
ihre Warnung vor Flügen nach Tel Aviv in Israel aufgehoben hat. Das
hatte zuvor auch bereits die US-Luftfahrtbehörde FAA getan und ein
Flugverbot für amerikanische Airlines nach Tel Aviv wieder
aufgehoben. Genauso verständlich ist jedoch, dass Lufthansa und Air
Berlin anders entschieden haben. Der Sprecher der Piloten-Vereinigung
"Cockpit", Jörg Handwerg, hat recht, wenn er nüchtern feststellt:
"Verkehrsflugzeuge haben in Kriegs- und Krisengebieten nichts
verloren." Sie sind vor allem nicht geeignet, um unter politischem
Druck als Zeichen der Solidarität und als Blockade-Brecher eingesetzt
zu werden. Im Zweifel, und das gilt erst recht nach dem Abschuss der
MH17 über der Ukraine, hat die Sicherheit von Passagieren ohne wenn
und aber den Vorrang vor Gesten, für die sich kein Politiker wird
verantworten wollen, wenn sie denn mit Toten und Verletzten enden.
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