(Registrieren)

Westfalenpost: Medienpolitik

Geschrieben am 25-07-2014

Hagen (ots) -

Der unglückliche Friedrich Hölderlin, ein Mann
des geschliffenen Wortes, schrieb dereinst: "Wo aber Gefahr ist, naht
das Rettende auch." Nun reden wir nicht über Seenot, sondern über die
Krise der Medien. Und die hat sich in den vergangenen Monaten
erheblich verschärft. Die Frage ist nur, ob die selbsternannten
Retter ehrliche Helfer sind oder nicht ganz anderes im Schilde
führen.

Deutschland hatte als einziges Land Europas einen
weitgehend regulierungsfreien Medienmarkt. Diese Tageszeitung
beispielsweise refinanziert sich aus Abonnementerlösen, dem
Einzelverkauf und Werbeerlösen. Der Staat hat damit nichts zu tun,
sieht man einmal von der reduzierten Mehrwertsteuer auf
Presseerzeugnisse ab, die wie bei Milch oder Käse nur sieben Prozent
beträgt.

Seit einigen Monaten aber sind die
Rahmenbedingungen dieses privatwirtschaftlichen Geschäfts erheblich
erschwert. Der Mindestlohn, an sich eine soziale Tat, verteuert die
Zustellung im ländlichen Raum derart überproportional, dass eine
Tageszeitung im Hochsauerland eigentlich doppelt so viel kosten
müsste wie in der Stadt. Das interessiert in Berlin natürlich nicht.
Nun folgt ein Stück aus Absurdistan, denn dasselbe Produkt, das
gedruckt vor Ihnen liegt, kostet als elektronisches Dokument 19 statt
7 Prozent Mehrwertsteuer. Hinzu kommt ein Bundeskartellamt, das sich
um kleinste lokale Märkte kümmert und sinnvolle Zeitungsfusionen
verbietet, während es internationale Großfusionen durchwinkt - weil
es unzuständig ist. Die Landesregierung möchte nun mit einer
staatlichen Stiftung den Medien unter die Arme greifen. Dabei
benötigen wir diese Hilfe gar nicht. Ließe die Politik die Verlage
nur einfach in Ruhe ihre Arbeit machen.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

539271

weitere Artikel:
  • Börsen-Zeitung: Rationale Gelassenheit, Marktkommentar von Stefan Schaaf Frankfurt (ots) - Stell Dir vor es ist Krieg - und keiner schaut hin. Es scheint dieser Tage fast so, als ob sich die Finanzmärkte in abgewandelter Form das alte Motto der Friedensbewegung "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" zu eigen gemacht hätten. Dabei ist es weniger Ignoranz oder Zynismus als vielmehr angesichts der Geldpolitik rationale Gelassenheit, die bislang die Reaktionen auf die Krisenherde von der Ukraine bis nach Gaza bestimmt. Dennoch ist die Entspanntheit, die sich in anhaltend niedrigen Volatilitäten zeigt, mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Andreas Kölling zur Konjunkturentwicklung Bremen (ots) - Der Klimawandel kommt schleichend, aber er kommt. Im Unterschied zum meteorologischen ist der wirtschaftliche sogar amtlich messbar. Die geopolitischen Krisen schlagen jetzt durch, auch wenn in den vergangenen Wochen noch tapfer versucht wurde, deren gefährliches Negativpotenzial herunter zu diskutieren. Die eskalierenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten bremsen die Wachstumsdynamik aus. Die nicht absehbaren Folgen verschärfter Sanktionen gegen Moskau verunsichern die deutsche Wirtschaft, die gegenwärtig mehr...

  • Badische Zeitung: Die Krisen und die Wirtschaft / Unsicherheit wächst Kommentar von Jörg Buteweg Freiburg (ots) - Der Index ist kräftig gesunken. Unsicherheit ist immer schlecht für das Geschäft. Wer unsicher ist, beginnt zu grübeln, ob es noch klug ist, gerade jetzt Geld auszugeben, etwas Neues zu beginnen, ein Risiko einzugehen. Wer unsicher ist, wartet erst einmal ab. Wenn sich die Situation geklärt hat, kann man ja immer noch weitermachen wie ursprünglich geplant. Noch ist diese Unsicherheit ein Gefühl, es beeinträchtigt das Geschäftsklima. Es muss sich zeigen, ob die Bestellungen bei den deutschen Firmen tatsächlich zurückgehen mehr...

  • Modehaus ba&sh enthüllt Model Bambi Northwood-Blyth als Gesicht seiner neuen internationalen Pressekampagne Paris (ots/PRNewswire) - Einführung der neuen Herbst-Winter-Kollektion 2014/2015 Nach einer zehnjährigen Erfolgsgeschichte im Bereich Mode und Stil erfindet sich das Modehaus ba&sh mit der Einführung der Herbst-Winter-Kollektion 2014/2015 neu mit der Verpflichtung des einzigartigen Models Bambi Northwood-Blyth, die für ihre glamouröse Frische und ihren unkonventionellen Chic ausgewählt wurde. Die neue internationale Kampagne, für die der belgische Fotograf Quentin de Briey verantwortlich zeichnet, inspiriert weltweit mehr...

  • Nur vom 27. bis 29. Juli - und nur bei Media Markt: Heiße Sommer-Aktion mit 19 Prozent Preisersparnis Ingolstadt (ots) - Die Sonne strahlt, die Preise schwitzen - drei Tage lang lernen die Kunden von Media Markt Deutschland den Sommer von einer besonders angenehmen Seite kennen. Am Montag und Dienstag, 28. und 29. Juli 2014, sparen sie in allen 259 Media Märkten 19 Prozent vom Verkaufspreis, also den Prozentsatz der Mehrwertsteuer. Im Onlineshop des Unternehmens gilt die Aktion bereits ab Sonntag, 27. Juli 2014, 0:01 Uhr. Unter dem Motto "Jetzt spart ganz Deutschland die Mehrwertsteuer" profitieren die Kunden bereits ab dem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht