Neue OZ: Nachricht zum Tod des Malers Felix Nussbaum
Geschrieben am 01-08-2014 |
Osnabrück (ots) - KZ-Akte belegt späteren Tod des Malers Felix
Nussbaum
Bisher vermutete Todesdaten stimmen offenbar nicht - Osnabrücker
Künstler war in Auschwitz inhaftiert
Osnabrück.- Der jüdische Maler Felix Nussbaum ist offenbar später
gestorben als bislang angenommen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker
Zeitung" (Samstag). Bei ihren Recherchen stieß die Zeitung auf ein
Dokument aus dem Konzentrationslager Auschwitz, das belegt, dass der
Osnabrücker Künstler noch nach den bisher vermuteten Todesdaten, dem
2. oder 9. August 1944, gelebt hat. Es handelt sich dabei um eine
Krankenakte aus Block 21 des Stammlagers Auschwitz, in dem die
Chirurgische Abteilung des Lager-Hospitals untergebracht war. In der
Akte sind Namen und Gefangenennummern sowie Diagnosen von Häftlingen
verzeichnet, darunter findet sich auch Felix Nussbaum. Demnach wurde
er am 20. September 1944 wegen einer Blase am linken Zeigefinger
behandelt. Seine Häftlingsnummer B-3594 passt laut Danuta Czech,
einer ehemaligen Mitarbeiterin des Staatlichen Museums
Auschwitz-Birkenau, in die Reihe der Nummern, die die Männer aus
Nussbaums Deportationszug erhalten hatten. Das Auschwitz-Museum ist
im Besitz einer Kopie dieser Akte, das Original liegt nach den
Recherchen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" im russischen Staatsarchiv
in Moskau.
Der 1904 in Osnabrück geborene jüdische Maler gilt als Ikone der
Kunst. In seinen Werken befasste er sich mit Exil und Verfolgung,
sein "Selbstbildnis mit Judenpass" aus dem Jahr 1943 ist sein
zentrales Bild. Im Osnabrücker Felix-Nussbaum-Haus wird sein Werk
präsentiert.
Nussbaum, der nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im
Exil in Italien, Frankreich und ab 1937 in Brüssel lebte, war am 20.
Juni 1944 mit seiner Frau Felka Platek von der Wehrmacht zunächst ins
Sammellager Mechelen, nahe Brüssel, verschleppt worden. Von dort ging
es am 31. Juli 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, wo der
Transport am 2. August ankam. Dass Nussbaum in einem dieser
Güterwaggons saß, belegt die Liste des 26. und zugleich letzten
Judentransports von Mechelen. Insgesamt 563 Personen sind auf der
Liste verzeichnet. 300 Männer, 263 Frauen. An Stelle 284 ist Nussbaum
mit dem Zusatz "Kunstmaler" genannt - direkt gefolgt von seiner Frau
Felka. Dies war bislang das letzte bekannte Dokument, auf dem der
Name des Osnabrückers auftaucht. Und weil bei Ankunft in Auschwitz
ein Teil der Häftlinge direkt in die Gaskammer geschickt wurde,
gingen Experten davon aus, dass Nussbaum darunter war und folglich am
2. August 1944 gestorben sein musste. Ein Todeserklärungsbeschluss
des Amtsgerichtes Osnabrück vom 24. August 1955 nannte hingegen den
9. August 1944 als Todeszeitpunkt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
540221
weitere Artikel:
- LORDE gibt den Ton an bei "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1" Berlin (ots) - Die Grammy-Gewinnerin aus Neuseeland hat in diesem
Jahr mit "Pure Heroine" ein außergewöhnliches und höchst
erfolgreiches Debüt abgeliefert. Platz 1 in UK, Platz 2 in den
Billboardcharts, Gold-Auszeichnung in Deutschland, das aktuelle Cover
von "Harper's Bazaar" und eine immer größer werdende Fangemeinde sind
die erste Zwischenbilanz 2014 für LORDE. Jetzt folgt ein weiteres
Highlight für die 17-jährige Sängerin und Songwriterin: LORDE
präsentiert den Titelsong zum heißersehnten neuen Teil der "Hunger
Games"-Trilogie mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu »Spiegel TV« und »Stern TV« Bielefeld (ots) - Magazine wie »Spiegel TV«, »10 vor 11« und »News
& Stories« sind Fremdkörper im Programm der Privatsender. Sie muten
wie Feigenblätter für das unterentwickelte Angebot an politischer und
kultureller Information an und helfen im Grunde nur den Verlagen, die
durch den Rundfunkstaatsvertrag für ihre Fernsehtöchter Platz
bekommen. Die »Fensterprogramme« sind zudem zum Spielplatz eines
Alexander Kluge geworden, der mit sehr speziellen Themen nur
Minderheiten anspricht. Die Drittsendezeitenregelung sollte
abgeschafft mehr...
- Neue OZ: Interview Medien mit Christian Ulmen, TV-Satiriker Osnabrück (ots) - Christian Ulmen: Feministinnen wollen keine
Frauenrechte, die haben nur Bock auf Krawall
TV-Satiriker fühlt sich unverstanden - Über Kritik an
McDonald's-Werbung lacht er - Kampfansage an Paparazzi
Osnabrück.- Privat lebt der TV-Satiriker Christian Ulmen
Gleichberechtigung, mit Feministinnen hat er trotzdem abgeschlossen.
"Es kann nur so sein: Denen geht es nicht um Gleichberechtigung oder
Frauenrechte. Die haben Bock auf Krawall und ein großes Problem mit
dem Mann per se", sagte der 38-Jährige der "Neuen mehr...
- Kurier am Sonntag: Absturzopfer sind ein Lufthansa-Pilot und ein Italiener Bremen (ots) - Bei den beiden Insassen, die am Freitag bei einem
Flugzeugabsturz in Bremen ums Leben gekommen sind, handelt es sich um
einen Lufthansa-Piloten und einen italienischen Fluggast. Das meldet
der "KURIER AM SONNTAG" in Bremen. "Wir können bestätigen und sind
zutiefst bestürzt, dass ein Lufthansa-Pilot im Rahmen eines privaten
Fluges für Pro Flight tödlich verunglückt ist", sagte Peter
Schneckenleitner, Sprecher der Lufthansa. Weitere Einzelheiten wolle
das Unternehmen erst Anfang der Woche bekanntgeben. Pro Flight ist mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: In der Trutzburg Bayreuth wird es ungemütlicher. Wagner ist kein Selbstläufer mehr. Leitartikel "Wotan, hilf!" von Claudia Bockholt Regensburg (ots) - Es gärt und grummelt am Grünen Hügel. Das
Rumoren kommt nicht aus dem Inneren der gewaltigen Biogasanlage im
"Tannhäuser", deren Sinn sich auch im vierten Aufführungsjahr nicht
erschließen will. Es ist schlimmer: Die Festspiele drohen den Nimbus
der Exklusivität zu verlieren, der Heilige Gral der Wagnerianer
verliert an Glanz. Wochen vor dem Start soll es noch Karten gegeben
haben. Der Schwarzmarkt ist zusammengebrochen. Die Kanzlerin kam
nicht zur Eröffnungspremiere, bei der auch noch die Bühnentechnik
streikte. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|