Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Neues Hochschulgesetz
Licht und Schatten
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 11-09-2014 |
Bielefeld (ots) - Fast zwei Jahre wurde gestritten: Jetzt kommt
das neue Hochschulgesetz. Die Universitäten sehen in dem von
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze großspurig als
Hochschulzukunftsgesetz titulierten Werk nichts als Schatten. Dabei
müsste Wissenschaftlern klar sein, dass Schatten ohne Licht ein Ding
der Unmöglichkeit ist. Oberste Maxime des neuen Gesetzes ist die
öffentliche Kontrolle der Finanzen der Hochschulen. Soweit dies die
Grundfinanzierung von derzeit rund sechs Milliarden Euro betrifft,
ein verständliches Verlangen. Schließlich geht es um Steuermittel,
über deren Einsatz in der Demokratie niemand anders zu entscheiden
hat als die Volksvertretung. Weit über das Ziel geschossen wäre aber,
wenn diese parlamentarische Kontrolle auch auf den Einsatz von
Drittmitteln Anwendung gefunden hätte. Hier muss sich der Staat auf
eine Kontrolle der ethischen Maßstäbe der von Dritten finanzierten
Forschung beschränken. So betrachtet, ist die Rücknahme der Pflicht
zur Vorabveröffentlichung von Details von Drittmittelprojekten ein
Gewinn für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort NRW. Aus Sicht
der Universitäten war dieses Zugeständnis der rot-grünen Koalition
ein Ablenkungsmanöver. Etwa vom stikum eingefügten Paragrafen 67a,
der den Fachhochschulen "kooperative Promotionen" zugesteht. Ein
Novum, das die Unis um ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ärmer
macht. Kein Gesetz verlässt eben das Parlament so, wie es
hereingekommen ist. Nur diesmal ist es schlimmer gekommen. Nun
beginnt die Umsetzung der Vorgaben. Dabei muss sich erweisen, ob der
vielbeschworene Verlust an Hochschulautonomie auch einen
Effizienzverlust nach sich ziehen wird. Mehr Mitbestimmung, etwa
durch einen deutlich gestärkten Senat, mag mancher als
Effizienzverlust betrachten, sie ist aber in Wahrheit ein Gewinn an
Demokratie. Interessenausgleich zwischen Gruppen und Disziplinen ist
zentral für das akademische Leben in einer Demokratie.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
546505
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Russland-Politik der EU
Sanktionen mit Fangschnur
Knut Pries, brüssel Bielefeld (ots) - Wenn man sieht, wie weit die Meinungen in Sachen
Sanktionen gegen Russland auseinandergehen, ist es geradezu ein
Wunder, dass die EU überhaupt noch einschlägige Beschlüsse zustande
bringt. Sanktionen ja, aber mit Fangschnur, falls Putin zur Vernunft
kommt - ein ziemlich verquälter Kompromiss. Die Vertreter der 28
EU-Regierungen konnten sich nicht einig werden, ob Putin hinreichend
zu Vernunft gekommen sei, und steckten erst mal den Kopf in den Sand.
Patenterweise geht es bei der Inkraftsetzung von Zwangsmaßnahmen mehr...
- NRZ: Die Zukunft der Kaufhäuser - ein Kommentar von PETER HAHNE Essen (ots) - Das gute, alte Warenhaus ist tot. Nur noch jeder
vierte Deutsche kauft regelmäßig bei Karstadt und Co. ein. Vor allem
junge Leute machen einen Bogen um die angestaubten Konsumtempel, die
in der alten Bundesrepublik noch strahlendes Symbol für Wohlstand und
Aufstieg waren. Heute verirren sich fast nur noch ältere Menschen in
Kaufhäuser, alle anderen gehen lieber in Shopping Malls oder
bestellen gleich bei Amazon und Zalando. Alles richtig, alles falsch:
Denn aller Digitalisierung und dem tief greifenden Strukturwandel im mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Obamas Anti-IS-Strategie
Es gibt keinen Krieg "light"
dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Sein Vermächtnis hatte sich Barack Obama
definitiv anders vorgestellt. Wenn der erste Afroamerikaner im
höchsten Staatsamt im Januar 2017 Platz macht für seinen Nachfolger
(oder für Hillary Clinton), hinterlässt der Commander-in-Chief aller
Voraussicht nach eine gefährliche Schlangengrube. Seine angekündigte
Langzeittherapie gegen den bisher bösartigsten Krebs, den der
islamistische Terrorismus hat wuchern lassen, ist ein Hochrisikospiel
mit unabsehbaren Nebenwirkungen. Spätestens mit Luftangriffen auf
Hochburgen mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Russland Ulm (ots) - Wenn man sieht, wie weit die Meinungen in der Frage
der Sanktionen gegen Russland auseinandergehen, ist es geradezu ein
Wunder, dass die EU überhaupt noch einschlägige Beschlüsse zustande
bringt. Die Art und Weise, wie an der jüngsten Verschärfung
herumgedoktert wurde, ist freilich alles andere als wunderbar. Schon
der Beschluss - Sanktionen ja, aber mit Fangschnur, falls Putin zur
Vernunft kommt - war ein ziemlich verquälter Kompromiss. Dann wurde
es bizarr: Die Vertreter der 28 EU-Regierungen konnten sich nicht
einigen, mehr...
- Weser-Kurier: Evangelischer Landesbischof fordert internationalen Militäreinsatz im Irak: Bremen (ots) - Bremen. Bayerns evangelischer Landesbischof
Heinrich Bedford-Strohm fordert einen internationalen Militäreinsatz
im Irak. "Wir brauchen internationale Truppen im Irak. Der
UN-Sicherheitsrat hat aus meiner Sicht bislang kläglich versagt",
sagte Bedford Strohm dem WESER-KURIER. In dem Konflikt gehe es nicht
um zwei Kräfte, die gegeneinander kämpfen, "hier geht es um den
Schutz von Zivilisten vor brutaler Ermordung. Das ist der klassische
Fall dessen, was die ökumenische Friedensethik mit dem Begriff
,Responsibility mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|