Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu Kinderpornografie-Gesetz - Nichts ist harmlos
Geschrieben am 17-09-2014 |
Ravensburg (ots) - Auch Posingbilder von Kindern oder Nackten vom
Strand fallen demnächst unter den Begriff der Kinderpornografie,
sofern die Motive über das Internet in Umlauf gebracht oder von dort
auf den eigenen Rechner geladen werden. Der jetzt vorgelegte
Gesetzentwurf bringt mehr Klarheit in Grauzonen in einem Metier, das
über die weltweite Vernetzung in neue Dimensionen vorgestoßen ist.
Der Handel mit sowohl vermeintlich Harmlosem als auch Brutalem blüht.
Mit scharfen Gesetzen allein lassen sich Vergehen und Verbrechen
an Kindern aber nicht verhindern oder besser ahnden. Der Schutz der
Schwächsten, ob in Deutschland oder in den Elendsvierteln armer
Länder, kann nur gelingen, wenn sowohl die Ermittler als auch die
Justiz gut ausgestattet sind. Der Kampf gegen das Leid der
missbrauchten oder zur Schau gestellten Mädchen und Jungen darf nicht
am Personalmangel scheitern. Zudem, auch das kostet Geld, können
Fahnder nur erfolgreich sein, wenn sie über beste Technik und bestes
Wissen verfügen. Zudem muss die internationale Zusammenarbeit
intensiviert werden.
Auffällig ist, dass die Problematik erst durch den tiefen Fall
eines Prominenten so stark ins Blickfeld geraten ist. Der Verdacht
gegen den SPD-Politiker Sebastian Edathy brachte neue Dynamik in eine
Debatte, auf die Kinder- und Jugendschützer schon lange angesichts
der Bilderflut gedrängt hatten.
Die Warnung vor drohenden Ermittlungen gegen den Juristen an die
Adresse der SPD während der laufenden Koalitionsverhandlungen hat auf
Bundesebene den CSU-Mann Hans-Peter Friedrich bereits um sein
Ministeramt gebracht. Dessen Rücktritt befreite zwar die politische
Szene von schwerem Ballast. Er verstärkte aber auch den Zwang,
Verstößen gegen das Menschenrecht und die Unversehrtheit von Kindern
härter zu begegnen.
Aber auch Eltern, Lehrkräfte oder sensibilisierte Gleichaltrige
müssen und können den Opferschutz durch Wachsamkeit fördern. Das
Wegsehen hat manches Unrecht erst möglich gemacht.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
547533
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zu Nasa/Raumfahrt Regensburg (ots) - Die Nasa beschreitet bei ihrer Rückkehr zur
bemannten Raumfahrt neue Wege. Statt selber Raketen, Kapseln oder
Weltraumgleiter zu bauen, beauftragt sie private Anbieter. Die müssen
sich verpflichten, bis 2017 Transporter für die Reise zur
Internationalen Weltraumstation ISS bereitstellen zu können. Dass
sich die Nasa dabei nicht allein an einen Raumfahrt-Oldtimer wie
Boeing bindet, sondern auch einen Newcomer wie SpaceX zum Zug kommen
lässt, ist eine kluge Entscheidung. In Zeiten knapper Kassen schlägt
die Nasa mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Stefan Stark zu Ebola Regensburg (ots) - Im Hollywood-Film "Outbreak" lässt ein
skrupelloser US-General mit einem Bombenangriff ein afrikanisches
Dorf vernichten, in dem ein tödliches Virus wütet. Als die extrem
ansteckende Ebola-Variante einige Jahre später in einer
amerikanischen Kleinstadt auftaucht, will der Filmbösewicht das
menschenverachtende Spiel dort wiederholen. Natürlich ist dieses
Szenario eine Leinwand-Fiktion. Doch zwei Botschaften daraus sind
keine Erfindung von Drehbuchautoren: Viren kennen keine Grenzen - und
sie können gefährlich mutieren. mehr...
- Rheinische Post: Herausforderung Ebola Düsseldorf (ots) - Ein unheimliches Virus zerstört Westafrika.
Endlich greift jetzt die Weltgemeinschaft ein und schickt in großem
Stil Hilfe. Sie kommt hoffentlich nicht zu spät. Denn je mehr
Menschen erkranken, desto größer wird die Gefahr, dass sich der
Ebola-Erreger im Laufe der Zeit verwandelt und noch ansteckender
wird. Es ist daher kein Alarmismus, vor einem Alptraum zu warnen.
Denn abgesehen von der menschlichen Katastrophe in Afrika: Ein Virus
kennt keine Grenzen, und Europa ist nur wenige Flugstunden entfernt.
Alle Aktionen mehr...
- Rheinische Post: Placebo-Politik Düsseldorf (ots) - Die Erhebung im Auftrag der Grünen über die
unterschiedlichen Wartezeiten von Kassen-und Privatpatienten hat den
Schönheitsfehler, dass sie nicht von einem Meinungsforschungsinstitut
gemacht wurde. Allerdings ist die Stichprobe so groß, so dass man die
Befunde ernst nehmen sollte. Sie zeigen zweierlei: Wie vermutet,
warten Kassenpatienten deutlich länger auf einen Termin beim Facharzt
als Privat-Versicherte. Die Ergebnisse belegen aber auch, dass die
von der Bundesregierung geplante Termingarantie für Arzttermine am mehr...
- Rheinische Post: Kein Vorruhestand zu Lasten Dritter Düsseldorf (ots) - Die Chemie-Gewerkschaft wagt mit ihrer
Forderung nach einer Drei-Tage-Woche für über 60-Jährige einen
interessanten Vorstoß. So will sie den Beschäftigten einen flexiblen
Übergang in die Rente ermöglichen. Zugleich will sie den Unternehmen
die erfahrenen Fachkräfte erhalten. Ein geschicktes Argument: In
einer schrumpfenden Gesellschaft sind die Betriebe zwingend darauf
angewiesen, dass ältere Fachkräfte so lange wie möglich im Job
bleiben. Aber: Entspannt mit 60 in (Teil-)Rente passt so gar nicht in
eine Zeit, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|