Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zu Obama
Geschrieben am 21-09-2014 |
Regensburg (ots) - Die Kongresswahlen im November dürften wenig an
der Selbstblockade in Washington ändern. Ob die Republikaner den
Demokraten bei den "Midterms" die Mehrheit im Senat abringen können
oder nicht, macht nur einen graduellen Unterschied. Präsident Obama
hätte auf dem Kapitolhügel dann keinen Verbündeten mehr und müsste
anders taktieren. Ansonsten drehten sich die Dinge bloß um. Da die
Konservativen nicht genügend Sitze haben, Filibuster - also
Dauerreden zur Blockade von Beschlüssen - im Senat zu beenden, werden
die Demokraten ungeliebte Gesetzesvorhaben mit diesem Instrument
blockieren. Notfalls kann der Präsident mit einem Veto einschreiten.
Ohne Bereitschaft zum Kompromiss läuft in dem amerikanischen System
geteilter Regierung so gut wie nichts. Schon gar keine großen
Reformen oder ehrgeizige Gesetzgebungsvorhaben. Entsprechend wenig
wird bei den drängenden Themen Einwanderung, Steuern, Alterssicherung
und Umwelt auf dem Capitol Hill passieren. Republikaner und
Demokraten liegen zu weit auseinander. Damit spiegelt die politische
Ordnung zwar nicht die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse im Land,
aber die Spaltung der USA wieder. Stadt und Land, Gewinner und
Verlierer der Globalisierung, religiöse und säkulare Wähler driften
immer weiter auseinander. Einig sind sich die Amerikaner eigentlich
nur in ihrer geringen Achtung für ihre Volksvertreter. Dass sie den
Kongress insgesamt nicht mögen, ihre jeweiligen Abgeordneten aber
wiederwählen, gehört zu den wundersamen Widersprüchen Washingtons.
Präsident Obama bleibt nach dem 4. November das, was er seit 2010
schon ist, als die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus
verloren: Eine lahme Ente, die auf dem Weg der Gesetzgebung nicht
mehr viel erreichen kann. Ein Grund mehr, warum sich der Amtsinhaber
in den verbleibenden zwei Jahren im Weißen Haus stärker denn je der
Außenpolitik zuwenden dürfte.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
548109
weitere Artikel:
- WAZ: Klare Ansage der Kanzlerin. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Die Botschaft, die Angela Merkel per Video an die
Bürger sendet, ist eindeutig: Die Wahlgeschenke sind verteilt, jetzt
geht es darum, die Wirtschaft zu stärken und auch für die nächsten
Jahre Wachstum zu sichern. Selten hat es von der Bundeskanzlerin eine
so klare Ansage gegeben. Was ist davon zu halten?
Erstens: Merkel sorgt sich um die Wirtschaft in Deutschland. Der
Konjunkturmotor läuft nicht mehr auf Hochtouren. Neue Auflagen
könnten die Unternehmen da zusätzlich verunsichern. Merkels
politisches Erfolgsmodell mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zur Rolle der Türkei im Syrien-Konflikt: Frankfurt/Oder (ots) - Die Rolle der Türkei im Drama des
Syrien-Irak-Konflikts bleibt undurchsichtig. Könnte die
überraschende, zuvor verweigerte türkische Grenzöffnung nicht aber
auch ein Teil des Deals sein? Sinn ergibt das türkische Verhalten,
wenn man darin eine Stoßrichtung gegenüber den irakischen Kurden
erkennt. Diese werden derzeit - auch aus Deutschland - mit Waffen
ausgerüstet, um dem Islamischen Staat zu widerstehen, um Völkermord
und Vertreibung zu verhindern. Sie verhehlen freilich nicht, dass sie
sich auch als Keimzelle mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zur Einheitsregierung in Afghanistan: Frankfurt/Oder (ots) - Endlich ist die monatelange Agonie im
politischen Afghanistan vorbei. Nach den Fälschungsvorwürfen im
Gefolge der Präsidentschaftswahl mussten die USA mühevoll einen Deal
aushandeln, um den Sieger Aschraf Ghani und dessen Kontrahenten
Abdullah Abdullah zu besänftigen. Wie sich bei der Neuauszählung
aller Stimmen herausstellte, wurde mächtig getrickst. Dies ist ein
eindeutiges Signal dafür, dass es keinerlei Garantie dafür gibt, dass
die jetzt gegründete Regierung der nationalen Einheit tatsächlich das
erreicht, mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zu Flüchtling/de Maizière: Frankfurt/Oder (ots) - Niemals in den vergangenen 50 Jahren hat es
auf der Welt so viele Flüchtlinge gebenen wie im Moment. Mehr als
51,2 Millionen Menschen waren laut UNO-Flüchtlingshilfe bis Ende 2013
betroffen, mittlerweile dürfte die Zahl weiter gewachsen sein.
Angesichts dieser Zahlen erscheint es unglaublich, wie zerstritten
sich die europäische Politik zeigt. Über Monate haben die Italiener
nach europäischer Solidarität gerufen. Und wenn Thomas de Maizière
diese nun gewähren will, dann nur unter Auflagen. Solche
Trippelschritte mehr...
- WAZ: Hilfe für die Kriegsflüchtlinge. Leitartikel von Gudrun Büscher Essen (ots) - In vielen Städten ist die Lage nicht einfach. Die
Zahl der Aufnahmelager und Wohnmöglichkeiten hält nicht Schritt mit
der Vielzahl von Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen. Und
doch ist das Bemühen spürbar, gerade die Flüchtlinge aus Syrien mit
ihrem schweren Schicksal nicht allein zu lassen. Anders als vor 20
Jahren gibt es nicht nur Proteste gegen große Flüchtlingsunterkünfte.
In vielen Städten und Gemeinden auch an Rhein und Ruhr gibt es den
Wunsch zu helfen, gibt es Mitleid im besten Wortsinn.
Denn das mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|