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Der Erfolg eines gigantischen Umbauvorhabens: Deutschland 25 Jahre nach dem Mauerfall

Geschrieben am 30-09-2014

Frankfurt am Main (ots) -

- Regionale Unterschiede in der Wirtschaftskraft nicht mehr größer
als in anderen Industrieländern
- 1,6 Billionen Euro in den Aufbau Ost investiert - mehr als jeder
zehnte Euro aus KfW-Mitteln
- Hohe Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsentwicklung bleiben größte
Herausforderungen

Das gigantische Umbauvorhaben der bankrotten Planwirtschaft der
DDR in eine wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft ist eine
beeindruckende Erfolgsgeschichte. Zu diesem Ergebnis kommt eine
aktuelle Studie von KfW Research mit dem Titel "In der Normalität
angekommen - Deutschland 25 Jahre nach dem Mauerfall".

"Den neuen Ländern ist ein historischer Wirtschaftsaufschwung
gelungen: Das Pro-Kopf-Wachstum fiel dort im zurückliegenden
Vierteljahrhundert praktisch genauso stark aus wie das in
Westdeutschland zur Wirtschaftswunderzeit. Gemessen an der
Wirtschaftsleistung gehört Ostdeutschland inzwischen zum Mittelfeld
Europas. Dank der gemeinsamen Aufbauarbeit stehen die ostdeutschen
Länder heute wirtschaftlich erheblich besser da als alle anderen
ehemals sozialistischen Staaten", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt
der KfW Bankengruppe.

Dass die Region gewaltig aufgeholt hat, spüren die Ostdeutschen in
ihrem Portemonnaie: 2013 betrug das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in
den neuen Bundesländern 17.700 Euro - 84 Prozent des Einkommens in
den alten Ländern. Vor zwanzig Jahren waren es erst 53 Prozent.

Als eigenes Land lägen die neuen Bundesländer mit ihrem
Bruttoinlandprodukt je Einwohner heute auf Platz 14 in der EU, spitz
gerechnet nur noch knapp hinter Italien und Spanien. Die regionalen
Unterschiede in Deutschland sind inzwischen auf das in den großen
Industrieländern (G7) übliche Normalmaß geschrumpft. Auch in
historischer Perspektive sind die diesbezüglichen Folgen von Krieg
und Teilung inzwischen überwunden: Die regionalen
Einkommensunterschiede innerhalb Deutschlands sind heute geringer als
in der Weimarer Republik Mitte der 1920er-Jahre.

Die Arbeitsproduktivität beträgt im Osten erst 76 Prozent des
Westwertes. Aber auch dies ist im internationalen Vergleich
unauffällig. "Kein Land ist völlig ausgeglichen", sagt Dr. Zeuner.
Bei der Arbeitsproduktivität liege das Regionalgefälle in Deutschland
sogar zusammen mit Kanada am unteren Ende der G7-Länder.

Entscheidende Voraussetzung für die dynamische Entwicklung in den
neuen Bundesländern waren die hohen Investitionen. Nach der Wende
flossen 1,6 Billionen Euro Investitionen in den Aufbau Ost. Zu dem
Investitionsboom trug die umfangreiche Förderung wesentlich bei.
Allein die KfW hat in den neuen Bundesländern und Berlin von 1990 bis
2013 Kredite über 185 Milliarden Euro für die Förderung von
Unternehmen, Wohnungsbau und Infrastruktur zugesagt. Mehr als jeder
zehnte Euro an Investitionen wurde aus KfW-Mitteln finanziert.

Trotz der beeindruckenden Fortschritte stehen die neuen
Bundesländer immer noch vor großen Herausforderungen. Dazu zählen
besonders die immer noch relativ hohe Arbeitslosigkeit und die
demografische Entwicklung. Ostdeutschland hat seit 1991 bereits 15 %
seiner Bevölkerung verloren und wird auch künftig von demografischer
Schrumpfung und Alterung besonders betroffen sein, allerdings nicht
flächendeckend. Vor allem der "Speckgürtel" um Berlin dürfte entgegen
dem allgemeinen Trend bis 2030 noch an Bevölkerung gewinnen.

"Der internationale Vergleich erlaubt eine bemerkenswert positive
Bilanz des Aufbaus Ost. Dass dies vielen Menschen erhebliche
Veränderungen abverlangt hat, kann auch nach 25 Jahren nicht hoch
genug gewürdigt werden", betont Zeuner. "Nach vorne geblickt zeigen
die letzten 25 Jahre und das gute Abschneiden von Deutschlands
Regionen im internationalen Vergleich, dass Förderung am Bedarf
orientiert sein muss, um zu wirken. Es wird immer klarer, dass hier
auf einige Regionen in Deutschland ähnlich schwierige
Herausforderungen zukommen werden, im Osten wie im Westen."

Die vollständige Studie finden Sie unter www.kfw.de/fokus

Weiteres Pressematerial (u.a. Grafiken, Fotos) zum Thema ist
abrufbar unter www.kfw.de/mauerfall



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Frau Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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