Paracetamol und ADHS - Experten geben Entwarnung
Geschrieben am 24-10-2014 |
München (ots) - "Die Empfehlung zur Einnahme von Paracetamol
sollte sich nicht ändern." Paracetamol bleibt Mittel der Wahl in der
Schwangerschaft.
Zwei wissenschaftliche Studien (Brandlistuen, Liew) sind aktuell
vielfach diskutiert- sie zeigen einen Zusammenhang zwischen
Paracetamol und ADHS. Die Einnahme in der Schwangerschaft soll
demnach bei Kindern zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Doch die
Ergebnisse sind seit der Veröffentlichung bereits umstritten.
Medizinische Experten, unter Ihnen Neurowissenschaftler oder die
Beauftragten der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde (EMA),
haben die Einzelheiten der Studien analysiert. Das Ergebnis: Ein
Zusammenhang zwischen Paracetamol und ADHS gilt als nicht bewiesen.
Paracetamol bleibt Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. Seit dem
Frühjahr 2014 wird diskutiert, ob die Verwendung von Paracetamol in
der Schwangerschaft zu körperlichen bzw. geistigen
Verhaltensstörungen beim Kind führt bzw. ADHS auslöst. Ausgangspunkt
sind zwei skandinavische Studien, die das vermeintlich beweisen
(Brandlistuen 2013, Liew 2014).
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat folglich die Studien in
einem Sicherheitsbewertungsverfahren untersucht - das Ergebnis des
Expertenkomitees wurde im Juni 2014 präsentiert. Die Aussage
wörtlich: "Ein kausaler Zusammenhang zwischen Paracetamoleinnahme und
ADHS konnte nicht festgestellt werden. Die Empfehlung zur Verwendung
von Paracetamol in der Schwangerschaft bleibt aufrecht". Das
Verfahren wurde eingestellt.
Auch die Experten des deutschen Zentrums für Embryonaltoxikologie
der Charité in Berlin (Embryotox), die offizielle Stelle zur
Arzneimittelbewertung in dieser Hinsicht, kommen zu dem gleichen
Ergebnis: "Es bleibt spekulativ wie Paracetamol zu den
Verhaltensauffälligkeiten führen soll."
Bei näherem Hinsehen zeigen beide Studien erhebliche Schwächen:
Unbekannte Dosierungen von Paracetamol, unbekannte Dauer der
tatsächlichen Paracetamol-Einnahme, nicht ausreichendes Datenmaterial
zur Bewertung der Entwicklung der Kinder etc.. Die Liste lässt sich
fortsetzen. So wurde die Diagnose "ADHS" nicht etwa aus ärztlichen
Berichten entnommen, sondern auf Basis eines Gesprächs mit den Eltern
erstellt. Außerdem wurde die Tatsache, dass ADHS zu einem großen
Teil vererbt wird, bei der Interpretation der Studien nicht beachtet.
Eine Analyse der klinischen-psychologischen Expertin Cooper des
Institutes für Neurowissenschaften aus Wales sieht ebenso
Auffälligkeiten im Studiendesign und kommt zu dem Schluss; "Die
Ergebnisse sollten vorsichtig interpretiert werden, die Empfehlung
zur Einnahme von Paracetamol sollte sich nicht ändern".
"Embryotox" in Berlin unterstreicht, dass die Studienergebnisse
ein "interessantes Signal" darstellen - sie sollten weiter überprüft
werden. Die Ergebnisse reichten aber keineswegs aus, um die
Empfehlung von Paracetamol als Analgetikum der Wahl in der
Schwangerschaft aufzuheben oder einzuschränken.
http://ots.de/FX3Dx
Cooper Antenatal acetaminophen use and
attention-deficit/hyperactivity disorder: an interesting observed
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