Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Mikroplastik: Einkaufen mit Köpfchen von Dagmar Unrecht
Geschrieben am 03-12-2014 |
Regensburg (ots) - Kuschlig warm leisten uns Fleecejacken derzeit
wertvolle Dienste. Doch bei jedem Waschgang lösen sich kleine
Plastikfasern aus dem synthetischen Material und gelangen an der
Kläranlage vorbei in die Umwelt. Dazu landen viele kleine
Plastikmüll-Teilchen aus Kosmetika und Zahnpasta im Abwasser:
Kunststoff-Kügelchen, die unsere Haut glatter, die Zähne weißer - und
die Umwelt schmutziger machen. Ein ewiger Kreislauf? Nein, denn
produziert wird langfristig nur, was sich auch verkauft. Verbraucher
können ihre Macht nutzen und bewusst auf Produkte mit unnötigem
Mikroplastik verzichten. Das klappt sicher nicht immer, aber einen
Versuch ist es wert. Seit etwa 60 Jahren wird Plastik im Alltag
genutzt. Seine Materialeigenschaften sind verlockend: Es ist leicht,
flexibel, bruchfest, kostet nicht viel und hält lange. Doch gerade
die Langlebigkeit entpuppt sich immer mehr als schwer kalkulierbares
Problem. Schon heute sind die Weltmeere voller Müll. Sogar in den
Tiefseegräben hat er sich schon verteilt. Nordseefischen liegen die
Kunststoffpartikel bereits im Magen, wir nehmen sie über die
Nahrungskette wieder auf. Dabei haben Verbraucher durchaus die Wahl:
Getränke gibt es zum Beispiel auch in Glasflaschen, in Kosmetika sind
Sandkörnchen eine Alternative, Einkäufe müssen nicht in Plastiktüten
transportiert werden. Wer will, kann seinen Beitrag leisten. Wolle
wärmt ja auch sehr gut.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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