Rheinische Post: Kommentar /
NRW muss seinen Kunstschatz versilbern
= Von Horst Thoren
Geschrieben am 29-12-2014 |
Düsseldorf (ots) - Jetzt ist doch an die Öffentlichkeit gelangt,
was das Land partout geheim halten wollte: Der Kunstschatz der
früheren WestLB ist umfangreicher als gedacht und könnte gut und
gerne bis zu 150 Millionen Euro einbringen. Eine gute Nachricht für
den Steuerzahler. Denn die bislang geheime Liste zeigt auf, mit
welchen Erlösen die Landeskasse bei einem Verkauf rechnen könnte. Und
das Geld wird dringend gebraucht, um zumindest einen kleinen Teil der
Milliardenlasten der Ex-WestLB auszugleichen. Ob der Verkauf zeitnah
erfolgen wird, hängt vom Ausgang der jetzt zu erwartenden politischen
Debatte ab. Kulturpolitiker der Opposition werden dagegenhalten. Und
selbst Kunstfreunde aus den Reihen der Regierungsparteien werden sich
schwertun, den Schatz anzurühren, den spendable WestLB-Banker in
längst vergangenen glänzenden Zeiten gehortet haben. Manch einem
Museum droht der Verlust namhafter Kunstwerke, die einst als Leihgabe
der Bank in Ausstellungen und Depots gelangten. Und doch muss
verkauft werden. Sponsoring kann sich der marode WestLB-Nachfolger
Portigon nicht mehr leisten. Das Verzeichnis ist deshalb als
Verkaufskatalog zu betrachten, der zur Lektüre auch denjenigen
empfohlen wird, die besondere Kunst in NRW halten wollen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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