Geld zurück für die teure Restschuldversicherung
Geschrieben am 09-03-2015 |
Berlin (ots) - Wer einen Kredit aufnimmt, bekommt oft eine
Restschuldversicherung angedreht. Sie soll einspringen, wenn der
Kreditnehmer aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Krankheit die Raten
einmal nicht zahlen kann. Häufig gehen Versicherte aber leer aus,
warnt das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin Finanztip, denn es
gibt umfangreiche Ausschlusskriterien. Außerdem sind die Prämien
hoch. Die Finanztip-Experten empfehlen daher, bei einem Ratenkredit
keine Restschuldversicherung abzuschließen. Wer schon einen Vertrag
hat, kann kündigen und Geld zurückholen.
"Eine Restschuldversicherung muss nicht sein und ist in den
meisten Fällen auch nicht sinnvoll", sagt Britta Beate Schön,
Rechtsexpertin von Finanztip. Die Preise sind nicht transparent und
oft überteuert. Finanztip hat für einen Beispielfall Angebote bei
vier Banken eingeholt. Die Prämien lagen zwischen rund 13 und 17
Prozent der benötigten Kreditsumme. Das Landgericht Nürnberg hatte
2014 in einem Urteil (Az. 6 O 754/14) die Prämie einer
Restschuldversicherung in Höhe von 15,6 Prozent des
Auszahlungsbetrags als bedenklich hoch bewertet.
"Wenn ein Kreditnehmer die Restschuldversicherung dann aber mal
wirklich braucht, zahlt sie oft nicht", erklärt Schön. "Denn viele
Fälle schließt der Versicherer im Voraus aus, zum Beispiel wenn man
durch eine Krebserkrankung arbeitsunfähig wird. Die hohen Kosten
stehen daher in keinem Verhältnis zu den Leistungen."
Restschuldversicherung nicht abschließen oder kündigen
Wer einen Ratenkredit aufnimmt, sollte laut Finanztip also am
besten keine Restschuldversicherung dazu abschließen. Wer schon einen
Vertrag hat, kann die Versicherung kündigen. "Wenn man ein Darlehen
umschuldet oder vorzeitig tilgt, entsteht ein sofortiges
Sonderkündigungsrecht, weil der Versicherungszweck entfällt",
erläutert Finanztip-Expertin Schön. Der Kunde sollte von seiner
Versicherung verlangen, dass sie die anteiligen Prämien zurückzahlt.
Besteht der Darlehensvertrag noch, müssen Versicherte die
Kündigungsfristen beachten, die im Vertrag stehen - üblicherweise
sind es zwei Wochen zum Monatsende. "Auch bei einer ordentlichen
Kündigung muss die Versicherung einen Teil der Prämie erstatten. Die
Abschlussprovision wird allerdings nicht zurückgezahlt", sagt Schön.
Bei fehlerhafter Belehrung Widerruf erklären und Prämien
zurückholen
Wenige Kreditkunden wissen, dass sie einen bestehenden Vertrag
widerrufen können, wenn die Widerrufsbelehrung darin fehlerhaft war.
"Mehr als 80 Prozent aller Kreditverträge mit Restschuldversicherung,
die vor Mitte 2010 geschlossen wurden, enthalten unzureichende
Widerrufsbelehrungen", erklärt Juristin Britta Beate Schön vom
Verbrauchermagazin Finanztip. Mit diesem Kniff kann man noch heute
einen alten Darlehensvertrag und die Restschuldversicherung
loswerden, selbst wenn die Widerrufsfrist bereits abgelaufen ist oder
das Darlehen sogar schon getilgt wurde. Der Kunde kommt also aus dem
Versicherungsvertrag wieder heraus, und die Bank muss die
Versicherungsprämien zumindest teilweise erstatten. Ein weiterer
Vorteil: Lag der damalige Zinssatz für das Darlehen über dem damals
marktüblichen Zinssatz, muss der Verbraucher nur diesen zahlen. Die
Differenz muss die Bank erstatten.
Weitere Informationen zur Restschuldversicherung bei Ratenkrediten
unter: http://www.finanztip.de/verbundene-restschuldversicherung/
Mehr zu fehlerhafter Widerrufsbelehrung bei Baufinanzierungen
finden Sie hier: http://ots.de/1Vzhm
Über Finanztip
Finanztip ist ein gemeinnütziges Online-Verbrauchermagazin. Die
Experten unterstützen Konsumenten dabei, ihre täglichen
Finanzentscheidungen richtig zu treffen, Fehler zu vermeiden und Geld
zu sparen. Kern des kostenlosen Angebots sind praktische Ratgeber und
der Finanztip-Newsletter, der wöchentlich per E-Mail verschickt wird.
Darin beleuchten Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen und sein Team
alle Themen, die für Verbraucher wichtig sind: von Geldanlage,
Versicherung und Kredit über Energie, Medien und Mobilität bis hin zu
Reise, Recht und Steuern. Die Redaktion recherchiert und analysiert
ausschließlich im Interesse des Verbrauchers und bietet praktische
Handlungsempfehlungen. Zudem können sich Leser in der Community von
Finanztip mit den Experten und anderen Verbrauchern austauschen.
Täglich neue Tipps auf Twitter (https://twitter.com/Finanztip),
Google+ (https://plus.google.com/+FinanztipDe/posts) und Facebook
(https://www.facebook.com/Finanztip).
Pressekontakt:
Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH
Hasenheide 54
10967 Berlin
Frederike Roser
Telefon: 030 / 80 933 15 80
presse@finanztip.de
http://www.finanztip.de/presse/
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
562603
weitere Artikel:
- Unistädte im Check: Immowelt.de nennt die heißesten Anwärter für die Mietpreisbremse Nürnberg (ots) - Immowelt.de, eines der führenden
Immobilienportale, nennt die Studentenstädte, die für die Einführung
der Mietpreisbremse in Frage kommen / In Tübingen stiegen die Mieten
innerhalb von 4 Jahren um 33 Prozent / Karlsruhe, Erlangen und
Heidelberg verzeichnen im selben Zeitraum Anstiege von bis zu 25
Prozent
1-Zimmer-Wohnungen sind in Studentenstädten genauso begehrt wie
rar. Mietpreissteigerungen von über 30 Prozent innerhalb von 4 Jahren
wie in Tübingen sind die Folge. Doch solche Erhöhungen könnten bald
der mehr...
- Bain-Studie zur Loyalität im Privatkundengeschäft / Hausbanken vereinen nur die Hälfte des Neugeschäfts auf sich (FOTO) München/Zürich (ots) -
- Globale Umfrage unter mehr als 80.000 Privatkunden zeigt: Das
Vertrauen in die Banken kehrt zurück
- In Deutschland haben Direktbanken die höchsten Loyalitätswerte,
die DKB-Bank belegt den Spitzenplatz
- Erfolge im Neugeschäft bleiben häufig auf Basisprodukte
beschränkt, bei höherwertigen Produkten nutzen Kunden Vorteile
der Digitalisierung
- Mobile-Banking entwickelt sich zum wichtigsten Zugangsweg für
Interaktionen
Die konsequente Einbindung digitaler Zugangswege mehr...
- EANS-News: ECO beauftragt Berater für Übernahmeangebot der Deutsche Wohnen und
bereitet genaue Evaluierung vor --------------------------------------------------------------------------------
Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
Emittent/Meldungsgeber verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Fusion/Übernahme/Beteiligung
Die im Standard Market Auction der Wiener Börse notierende ECO
Business-Immobilien AG ("ECO") gibt bekannt, dass der Vorstand und
Aufsichtsrat für das angekündigte Übernahmeangebot der Deutsche
Wohnen AG, das im Zusammenhang mit dem mehr...
- Funktionär der Europäischen Kommission tritt neben weiteren UN- und OECD-Vertretern bei der von Bloomberg BNA und Baker & McKenzie veranstalteten Global Transfer als Hauptredner auf Arlington, Virginia (ots/PRNewswire) - Bloomberg BNA gab heute
einen weiteren Teilnehmer an der in Kooperation mit Baker & McKenzie
veranstalteten Global Transfer Pricing Conference bekannt, die
unmittelbar im Anschluss an das Global Forum on Transfer Pricing der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) am 30. und 31. März in Paris stattfindet. Bei der dritten
Ausgabe dieser alljährlichen Veranstaltung kommen OECD-Funktionäre
und wichtige OECD-Staaten mit führenden Experten im Bereich
Transferpreise mehr...
- Deutschlandstart für Venture Fondsmanager Venionaire legt einen Venture Capital Fonds für die
DACH-Region auf und wird in Deutschland mit eigenem Team und
Standort tätig. Prominente Verstärkung gibt es für das
Advisory Board.
Wien/Heidelberg/Frankfurt/Stuttgart/München (ots) - Das Beratungs-
und Beteiligungsunternehmen Venionaire plant noch in diesem Jahr
einen 100 Millionen Euro Venture Capital Fonds mit Investmentfokus
auf Deutschland, Österreich und Schweiz aufzulegen. Bis zu 50 Prozent
der Fondsmittel werden in deutsche Beteiligungen fließen. Dan Choon,
Venionaire Partner mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|