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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Deutsche Bank

Geschrieben am 27-04-2015

Stuttgart (ots) - Die Deutsche Bank stelle "auch weiterhin den
Kunden in den Mittelpunkt" - so verteidigte Co-Vorstandschef Jürgen
Fitschen die neue Strategie des Geldhauses. Angesichts der Aufgabe
der Postbank und der Schließung von bis zu 200 Filialen mit dem
blauen Deutsche-Bank-Logo klingt diese Aussage für viele Kunden wie
blanker Hohn. Die Bank macht denn auch keinen Hehl daraus, dass sie
an Kleinsparern wenig Interesse hat: Konzentrieren will sie sich
künftig auf "investmentorientierte Finanzlösungen für anspruchsvolle
Kunden".

Gegen ein solches Geschäftsmodell ist grundsätzlich nichts
einzuwenden - schließlich muss sich das Institut von seinen
Wettbewerbern absetzen, um im dicht besetzten deutschen Bankenmarkt
erfolgreich zu sein. Das allerdings wäre auch bei einer Fortsetzung
der Zwei-Marken-Strategie mit der Postbank möglich gewesen. Die Frage
ist daher nicht, ob die Postbank-Kunden auch ohne die Deutsche Bank
auskommen - das werden sie -, sondern eher, ob die Deutsche Bank den
Ausstieg aus dem Massenkundengeschäft nicht eines Tages bereuen wird.
Denn wenn die Zinsen wieder steigen, wird das klassische Geschäft mit
Krediten und Einlagen wieder lukrativ.



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Stuttgarter Zeitung
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E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
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