Rheinische Post: RAG-Stiftung braucht mehr Geld - und darf die Portigon-Geige nicht kaufen
Geschrieben am 02-05-2015 |
Düsseldorf (ots) - Auch die Kohle-Stiftung leidet unter den
Minizinsen. "Durch die niedrigen Zinsen steigt der
Rückstellungsbedarf - er lag Ende 2014 bei über 20 Milliarden Euro",
sagte Finanzvorstand Helmut Linssen der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Eine Reduzierung des Zinssatzes
von etwa 1,0 Prozent zum Jahresende 2014 auf 0,5 Prozent würde eine
Verdoppelung des Rückstellungsbedarfs bedeuten." Dennoch ist der
Finanzchef entspannt. "Unser Vermögensaufbau kommt gut voran. Unter
anderem haben wir von der günstigen Kursentwicklung bei Evonik
profitiert, aber auch unsere Kapitalanlagen erwirtschaften sehr gute
Erträge. Zudem liegen die jährlichen Verpflichtungen, die wir ab 2019
unter anderem für das Abpumpen des Grubenwassers haben,
voraussichtlich bei rund 220 Millionen Euro. Die Summe können wir
allein aus den jährlichen Dividenden-Zahlungen von Evonik
bestreiten." Die gute Kursentwicklung bei Evonik will die Stiftung
derzeit nicht zum Ausstieg nutzen. "Langfristig will die RAG-Stiftung
ihren aktuellen Anteil von rund 68 Prozent auf 25,1 Prozent senken,
um das bestehende Konzentrationsrisiko zu reduzieren. Doch mit dem
Verkauf haben wir keine Eile", sagte Linssen weiter. "Wenn wir
Anteile verkaufen, werden wir das Schritt für Schritt und
kursschonend tun." Als Retter der Portigon-Kunst kann die Stiftung
gleichwohl nicht auftreten. "Insbesondere die von Herrn Zimmermann
bespielte Geige ist ein tolles Instrument, und es wäre ein Verlust,
wenn sie nicht mehr in den Konzertsälen zu hören wäre. Doch die
Satzung der RAG-Stiftung ist hier strikt: Wir dürfen Kultur nur
fördern, soweit sie im Zusammenhang mit dem deutschen
Steinkohlenbergbau steht", sagte Linssen weiter.
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Rheinische Post
Redaktion
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