Lausitzer Rundschau: Kanzlerin will nach 2017 offenbar weiter im Amt bleiben / Merkels Entscheidung
Geschrieben am 02-08-2015 |
Cottbus (ots) - Es liegt allein in der Hand von Angela Merkel, wie
die nächste Bundestagswahl ausgeht. Wenn die dann seit fast zwölf
Jahren amtierende Kanzlerin 2017 wieder antritt, hat sie schon
gewonnen. Vielleicht sogar mit absoluter Mehrheit. Wenn es nicht die
absolute Mehrheit wird, dann kann sie auswählen: Große Koalition
oder, wahrscheinlicher, Schwarz-Grün. Es ist schon richtig, was
Schleswig-Holsteins Torsten Albig seinen Genossen riet: Wenn Merkel
antritt, brauchen die Sozialdemokraten keinen Kanzlerkandidaten. Wohl
eher, möchte man hinzufügen, einen Notfallseelsorger. Aber, das ist
das Dilemma, wenn die SPD sich gar nicht mehr ernsthaft bewirbt,
braucht sie den Seelsorger sofort. Wer noch Hoffnung - oder Angst -
hat, dass es anders kommt, wendet ein, bis dahin fließe noch viel
Wasser die Spree herunter. Außerdem gebe Merkel ihren persönlichen
Beschluss sowieso erst Anfang 2016 bekannt. Das stimmt, aber es gibt
derzeit nicht das geringste Anzeichen, dass die CDU-Chefin verzichten
wird. Sie ist mit 61 Jahren jung genug, sie steht im Zenit ihres
Schaffens und, was ebenso entscheidend ist, sie weiß, dass ohne sie
die Union fast Nichts ist. Merkel ist nicht eitel, das spricht für
eine Machtübergabe zur rechten Zeit, die 2017 eigentlich gekommen
wäre. Aber sie ist auch nicht verantwortungslos. Das spricht klar
dagegen, schon jetzt zu gehen. Von der Leyen, de Maiziere, Klöckner,
Kauder - allein schon wie diese Namen unionsintern derzeit mit dem
gleichen Atemzug verworfen werden, in dem man sie nennt, zeigt, was
dann käme: Hauen und Stechen. Nach Merkel kommt der Absturz. Die
Partei soll sich auf ihre aktuellen 43 Prozent in Sonntagsfragen
nichts einbilden, das ist alles geliehen. Irgendwann wird die
Kanzlerin aber doch gehen müssen. Vielleicht in der Mitte der
nächsten Legislaturperiode? Alle lauern darauf, vor allem die
Sozialdemokraten. Sie sollten mehr darüber nachdenken, wie Angela
Merkel es geschafft hat, in die Position der alles Entscheidenden zu
kommen: durch ihre Besonnenheit, ihre uneitle Art, ihre - allerdings
oft nur scheinbare - Überparteilichkeit, ihren Sinn für das
Gemeinwohl. Sie hat den Deutschen das Gefühl gegeben, bei ihr gut
aufgehoben zu sein in den Krisen der Zeit. Wenn man die
sozialdemokratischen Bewerber an diesen Kriterien misst, bleibt man
ganz sicher nicht bei Sigmar Gabriel oder Andrea Nahles hängen.
Sondern nur an einem: Frank-Walter Steinmeier. Die SPD sollte ihn
sich für den Tag X warm halten.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
572611
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Zur Vernichtung westlicher Lebensmittel in Russland: Der Westen braucht Geduld Ravensburg (ots) - Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind
in politischer Hinsicht faktisch wirkungslos geblieben. Jedenfalls
ist Präsident Wladimir Putin bislang von seiner harten Position in
der Ukraine-Krise keinen Millimeter abgerückt.
Die Währungsreserven von Hunderten Milliarden Euro sind ein
beruhigendes finanzielles Polster für den Kremlchef, der die
Strafmaßnahmen des Westens dazu nutzt, um bei seinen Landsleuten das
trotzige "Jetzt erst recht"-Gefühl am Brennen zu erhalten. Aktionen
wie das Abfackeln von Nahrung mehr...
- Schwäbische Zeitung: Zu Merkels vierter Amtszeit: Sommerloch eben Ravensburg (ots) - Beginnt die Sommerpause im politischen Berlin
und machen sich die Deutschen auf in ihren Urlaub, dann ist die Zeit
des sogenannten Sommerlochs in den Medien gekommen. Im Juli und
August fehlen oft die großen politischen Themen. Den
Fraktionshinterbänklern gelingt es dann, mit manchmal komischen
Geschichten an die Öffentlichkeit zu kommen.
Ein kleines Stückchen Sommerloch ist schon dabei, wenn jetzt über
eine mögliche vierte Kanzlerkandidatur von Angela Merkel spekuliert
wird. Klar ist, dass sich die Union mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Große Popularität - Kommentar von Rudi Wais Karlsruhe (ots) - Politiker denken von Wahl zu Wahl - vom
einfachen Abgeordneten, der seinen Stimmkreis verteidigen muss, bis
hinauf zur Kanzlerin, die im Zweitberuf noch Vorsitzende der CDU ist.
In dieser Eigenschaft hat sie sich jetzt offenbar mit ein paar
Vertrauten zusammengesetzt, erste Ideen für den nächsten Wahlkampf
gesammelt und eher beiläufig eine Nachricht produziert, die schon
lange keine mehr ist: Angela Merkel, meldet der Spiegel, strebe eine
vierte Amtszeit als Bundeskanzlerin an. Ja was denn sonst? Soll sie
jetzt, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Flüchtlingen Bielefeld (ots) - Jede Maßnahme, die zur Beschleunigung der
Asylverfahren beiträgt, ist sinnvoll. Auch die Idee, pensionierte
Beamte bei der Registrierung einzusetzen, ist gut. Erfahrene
Verwaltungsleute sind gefragt. Dass die ehemaligen Staatsdiener für
ihren Einsatz bezahlt werden müssen, steht außer Frage. Über die Höhe
der Entlohnung dürfte in der Öffentlichkeit mit einiger Sicherheit
gestritten werden - gelten doch Beamte als erstklassig abgesichert.
Noch wichtiger als bei der Erfassung der Asylbewerber ist
ausreichend Personal mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Golf-Krieg vor 25 Jahren Bielefeld (ots) - Vor 25 Jahren begann die Operation »Desert
Shield«, die ultimativ zur Befreiung Kuwaits von seinen irakischen
Besatzern führte. Saddam Hussein hatte sich mit seiner Einschätzung
der US-Reaktion verkalkuliert und Befehl zum Einmarsch ins ölreiche
Nachbarland erteilt. George Bush Senior reagierte mit dem berühmten
Satz »Das wird keinen Bestand haben, diese Aggression gegen Kuwait«.
Die Drohung und der diplomatische Druck halfen nicht, Saddam zum
Einlenken zu bewegen. Die USA schmiedeten eine Koalition aus 34
Nationen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|