Börsen-Zeitung: Goldgräber im Internet, Kommentar zu Scout24 von Heidi Rohde
Geschrieben am 07-09-2015 |
Frankfurt (ots) - Scout24 schickt sich an, neben Rocket Internet
und Zalando die - noch kurze - Liste der Internet-Schwergewichte auf
dem Kurszettel der Frankfurter Börse zu verlängern. Den Betreiber
digitaler Marktplätze für Immobilien und Autos umweht nicht der
vielzitierte Marketing-Hype, der den Start-ups der Samwer-Brüder zu
einer milliardenschweren Börsenbewertung verhalf - Zalando notiert
bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 72! Dennoch herrscht auch bei
den Scout-Eigentümern Goldgräberstimmung.
Die Private-Equity-Gesellschaften Hellman & Friedman und
Blackstone, die gut zwei Drittel an dem Portalbetreiber halten,
hoffen augenscheinlich auf eine Marktkapitalisierung, bei der sich
der Wert des Unternehmens binnen weniger als zwei Jahren nahezu
verdoppeln soll. Als sie Ende 2013 von der Deutschen Telekom den
Zuschlag für 70% an der Scout-Gruppe erhielten, lag der Transaktion
eine Bewertung von insgesamt 2 Mrd. Euro zugrunde. Nun soll das
Eigenkapital des Unternehmens bis zu 4 Mrd. Euro wert sein.
Die neuen Eigentümer haben Scout seit der Übernahme verschlankt.
Randaktivitäten wurden abgestoßen, und die Kostenschraube wurde
angezogen, so dass ein operativer Ertragssprung von mehr als zwei
Fünfteln gelang. Man darf dennoch gespannt sein, wie das Publikum
davon überzeugt werden kann, dass sich diese Entwicklung so
fortschreiben lässt, dass ein solcher Bewertungssprung gerechtfertigt
werden kann.
Hilfreich erscheint da immerhin ein Blick auf vergleichbare
Börsenneulinge in Europa. Diese finden sich primär in Großbritannien,
wobei sich in den Vergangenheit allerdings gezeigt hat, dass sich
dort bei IPOs tendenziell höhere Bewertungen durchsetzen lassen als
im restlichen Europa. Deutschland bildete in der Statistik gar das
Schlusslicht.
Dennoch stellt die Scout-Gruppe unter den von der Telekom
verkauften Randaktivitäten aus dem Internet-Bereich zweifellos eines
der wertvollsten Assets dar. Denn Zielgruppenportale, wie sie
besonders im Immobilien-, Auto- oder Reisesegment zu finden sind,
genießen international bei Investoren einen vielfach höheren
Stellenwert als die sogenannten General-Interest-Portale. Dies lehrt
ein Blick auf den Börsenwert einer Yahoo im Vergleich zu Priceline,
Expedia oder Tripadvisor. Parallelen hierzulande lassen sich etwa für
eine Bewertung von T-Online einerseits und Scout andererseits
ableiten. Sollte bei Scout das Kunststück der wundersamen
Wertsteigerung gelingen, dürfte das Beispiel noch Schule machen.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
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