Radikal und unkonventionell: „FARBENRAUSCH“ des Expressionismus im Leopold Museum - BILD
Geschrieben am 08-10-2015 |
Erstmals in Österreich zu Gast: Meisterwerke des deutschen
Expressionismus aus dem Osthaus Museum Hagen
Wien (ots) - Die große Herbstausstellung des Leopold Museum
"FARBENRAUSCH. Meisterwerke des deutschen Expressionismus"
präsentiert ab 9. Oktober - zum ersten Mal in Österreich -
herausragende Meisterwerke aus der Sammlung des Osthaus Museum Hagen.
Bedeutende Gemälde und Grafiken der Hauptvertreter der
expressionistischen Künstlergruppierung "Brücke" (Dresden/Berlin) und
des "Blauen Reiter" (München) sowie des Einzelgängers Christian
Rohlfs zeigen den Aufbruch der deutschen Malerei in die Moderne.
Zwtl.: Auflösung konventioneller Bildvorstellungen
Hans-Peter Wipplinger, seit 1. Oktober neuer museologischer
Direktor des Leopold Museum, betont die hohe Qualität der
Zusammenstellung: "Unter den gezeigten Kunstwerken befinden sich
wahre Ikonen des deutschen Expressionismus. Das Erscheinen der
expressionistischen Bildwerke vor rund 100 Jahren auf der
kunstgeschichtlichen Bühne lässt uns, aufgrund ihrer radikalen
Auffassung von wiedergegebener Wirklichkeit und der Auflösung
konventioneller Bildvorstellungen, bis zum heutigen Tag staunen."
Zwtl.: 140 herausragende Werke des Expressionismus
Die von den Leopold Museum-Kuratoren Ivan Risti? und Franz Smola
kuratierte Ausstellung "Farbenrausch" zeigt eine Auswahl von 30
Gemälden und rund 80 Papierarbeiten aller Hauptvertreter des
deutschen Expressionismus aus dem Osthaus Museum Hagen. Ergänzt wird
die Schau durch rund 30 Werke aus dem Bestand des Leopold Museum und
der Privatsammlung Leopold.
Zwtl.: Verändertes Lebensgefühl
"Die Wende ins 20. Jahrhundert markiert einen für die heutige Zeit
prägenden Kulminationspunkt, in dem die Auswirkungen aufklärerischer
Bestrebungen auf die Herausforderungen des Industriezeitalters trafen
und in Zivilisationskritik und Reformbestrebungen mündeten. Visuelles
Zeugnis dieses Wandels in Deutschland war eine neue Bildsprache: die
subjektive Präsentation eines veränderten Lebensgefühls", schreiben
Tayfun Belgin, Direktor des Osthaus Museum Hagen und Otto Letze,
Leiter des Instituts für Kulturaustausch in Tübingen im Katalog zur
Ausstellung.
Zwtl.: Glück im Grünen und Schattenseiten der Großstadt
Hauptthemen der Ausstellung sind unter anderem die Suche nach dem
verlorenen Paradies und der zwischen Faszination und Abscheu hin und
her pendelnde Blick der Expressionisten auf die Großstadt. Die jungen
Dresdner Maler schufen wahre Paradiese an den Moritzburger Teichen
sowie an der Nord- und Ostseeküste. Pechstein und Nolde gingen sogar
einen Schritt weiter und ließen sich auf Südseeabenteuer ein. Eine
intensive Rezeption der »primitiven« Kunst fand statt: In Anlehnung
an die Kunst der »Naturvölker« wurden Körperglieder verzerrt und
Gesichter als Masken des Ungestümen porträtiert. Ausstellungskurator
Ivan Risti? hebt aber auch das Faszinosum und das Trauma des
Großstadtlebens als große Themen der deutschen Expressionisten
hervor. "Die nächtliche Hetärenstraße des Potsdamer Platzes in Berlin
wurde von Kirchner in seinen "Hieroglyphen" leidenschaftlich ins Holz
geritzt. Die Großstadtvisionen in den Grafiken von Conrad Felixmüller
und Ludwig Meidner sind von geradezu apokalyptischer Wucht, während
sich bei Max Beckmann die urbane Welt als Bühne rätselhafter
Begegnungen und befremdender Unvollkommenheiten präsentiert".
Zwtl.: "Parallaxis" Virgil Widrichs Medieninstallation
Den Auftakt zur Schau im Leopold Museum bildet die
Medieninstallation "Parallaxis", eine außergewöhnliche, anlassbezogen
entwickelte Arbeit des vielfach preisgekrönten österreichischen
Medienkünstlers Virgil Widrich. Im völlig abgedunkelten Raum wird der
Blick der MuseumsbesucherInnen auf eine hängende Konstruktion aus
mehreren runden Scheiben gelenkt. Auf diese werden Farbmuster
projiziert, die aus den Werken der Ausstellung generiert wurden und
zu einem "halluzinogen-psychedelischen" Sujet verschmelzen, einem
wahren Farbenrausch.
Zwtl.: Hagen-Wien-Hamburg: Bahnbrechende Künstler des Museum
Osthaus in Leopold Museum und Ernst Barlach-Haus
Wien ist die erste Station der in Kooperation mit dem Osthaus
Museum Hagen und dem Institut für Kulturaustausch in Tübingen
entstandenen Schau. Im Leopold Museum kann man somit die Werke der
deutschen Expressionisten in unmittelbarer Nachbarschaft mit den
Werken Egon Schieles vergleichen. Die Schiele Sammlung des Leopold
Museum, die weltweit größte und bedeutendste des Hauptvertreters des
österreichischen Expressionismus, ist ab sofort in einer
beeindruckenden Neupräsentation zu sehen. Das Ernst Barlach Haus in
Hamburg, die zweite Station der Ausstellung, zeigt im Frühjahr 2016
eine Auswahl der Meisterwerke des Osthaus Museum unter dem Titel
"Aufbruch in Farbe" im Kontext mit den Werken des expressionistischen
Bildhauers Ernst Barlach. Die Ausstellungspräsentationen in Wien und
Hamburg ermöglichen laut Tayfun Belgin und Otto Letze "im visuellen
Diskurs mit Werken österreichischer Expressionisten und des
expressionistischen Bildhauers Ernst Barlach eine neue bereichernde
Sicht auf die Sammlung des Osthaus Museum Hagen".
Zwtl.: Farbenrausch. Der Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist im Hirmer Verlag ein von Tayfun Belgin und
Otto Letze herausgegebener Katalog mit dem Titel "Farbenrausch.
Meisterwerke des deutschen Expressionismus" erschienen, mit Beiträgen
von Tayfun Belgin, Otto Letze, Franz Smola, Karsten Müller, Argiro
Mavromatis und Ivan Risti?. Die 120 Seiten umfassende Publikation
enthält 107 Abbildungen in Farbe (Deutsch, Format 21,5 x 27 cm, ISBN:
978-3-7774-2543-6). Das Buch ist um Euro 25,60 im Leopold Museum Shop
erhältlich.
Die Ausstellung "FARBENRAUSCH. Meisterwerke des deutschen
Expressionismus" ist von 9. Oktober 2015 bis 11. Jänner 2016 im
Wiener Leopold Museum zu sehen. Öffentliche Überblicksführungen zur
Ausstellung finden jeden Sonn- und Feiertag um 15 Uhr statt. Weitere
Infos zum Rahmenprogramm unter www.leopoldmuseum.org
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
0043 1 525 70 - 1507
presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/573/aom
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