NOZ: Zentralkomitee der deutschen Katholiken fordert Fatwa gegen "Mörder des IS"
Geschrieben am 07-12-2015 |
Osnabrück (ots) - ZdK-Präsident fordert "Fatwa gegen Mörder des
IS"
Sternberg erwartet Veränderung des Islam in Deutschland -
Schulterschluss mit islamischen Gemeinden gefordert
Osnabrück. Mit Blick auf islamistischen Terrorismus hat der
Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas
Sternberg, zu einem Schulterschluss mit den muslimischen Gemeinden
aufgerufen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Montag) sagte Sternberg, das ZdK wolle sich "gemeinsam mit Muslimen
gegen die Pervertierung des Islam als Begründung für Terror und Mord
einsetzen".
Was unter dem Titel "Islamischer Staat" ablaufe, sei "nicht der
Islam", erklärte Sternberg. Allerdings nutzten die Terroristen
Versatzstücke islamischer Strömungen. Daher sei es "nicht
erstaunlich, wenn Menschen, die nicht differenzieren können, diese
Propaganda für einen Bestandteil dieser Religion halten", so der
ZdK-Präsident. "Ich habe Angst davor, dass vorgeblich im Namen Allahs
Mord, Totschlag und Kriege in der Welt angezettelt werden."
Muslimische Gemeinden in Deutschland haben nach Sternbergs Ansicht
bereits einige Aufklärungsarbeit geleistet. International wünscht er
sich dagegen mehr Engagement. Wenn es eine Fatwa gegen den
Schriftsteller Salman Rushdie gebe, "dann könnte es auch eine Fatwa
gegen die Mörder des IS geben", sagte Sternberg. In einer Fatwa
erklären islamische Gelehrte, ob ein Verhalten glaubensgemäß ist oder
nicht.
Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten
geht der ZdK-Sprecher von einer "Veränderung des Islam" aus. "In
Deutschland nehmen wir derzeit viele arabische Muslime auf", sagte
Sternberg, der CDU-Abgeordneter im NRW-Landtag ist. Daher werde die
zahlenmäßige Dominanz der türkischstämmigen Muslime zurückgehen, die
sich häufig in der sunnitisch-hanafitischen Auslegung des Islam
heimisch fühlen. Mit Blick auf bildungspolitische
Auseinandersetzungen um Glaubensfragen sprach sich Sternberg für eine
Etablierung des islamischen Religionsunterrichts an den Schulen aus.
So könnte man dem Missbrauch der Religion das Wasser abgraben. "Wenn
der Islamunterricht montags in der Früh auf dem Stundenplan stünde,
man ihn damit gewissermaßen aus der dunklen Ecke holt, verlöre er im
kriminellen Milieu an Anziehungskraft." Es sei anderseits ein Fehler,
davon auszugehen, dass sich die meisten muslimischen Gemeinden von
gewaltbereiten Salafisten unterwandern ließen.
Sternberg trat außerdem für einen höheren Stellenwert der Frauen
im ZdK ein. "Im Grunde müssen wir da nichts beweisen, gleichwohl
brauchen wir mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen", sagte
er. Dazu zähle die Anerkennung der Seelsorgerinnen-Tätigkeit. "Wir
sollten allerdings nicht so tun, als sei in der Angelegenheit
gesellschaftlich bereits alles gelöst."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
581090
weitere Artikel:
- NOZ: Bischofskonferenz weist Appell von Justizminister Maas zurück Osnabrück (ots) - Bischofskonferenz verwahrt sich gegen Appell von
Justizminister Maas
Neue Runde im Streit um kirchliches Arbeitsrecht
Osnabrück. Die Deutsche Bischofskonferenz hat reserviert auf den
Appell von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) reagiert, die
katholische Kirche solle ihr in Deutschland geltendes Arbeitsrecht
umfassend liberalisieren. Ihr Sprecher Matthias Kopp sagte der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Montag), die katholische Kirche habe ihr
Arbeitsrecht in diesem Jahr geändert und ihre Erwartungen an die mehr...
- WAZ: NRW plant zu Weihnachten zehntägigen
Zuweisungsstopp für Flüchtlinge an die Kommunen Essen (ots) - NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) will Städte und
Gemeinden bei der Flüchtlingsversorgung mit einem zehntägigen
Zuweisungsstopp entlasten. Das Land werde zwischen dem 24. Dezember
2015 und dem 3. Januar 2016 keine weiteren Asylbewerber in die
Kommunen schicken, sagte Jäger der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(WAZ, Montagausgabe). Die Weihnachtspause werde möglich, weil Land
und Kommunen in den vergangenen Monaten viele Unterbringungsplätze
geschaffen hätten. "Mit den freien Kapazitäten können wir die
Kommunen über mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Kita-Gebühren in Sachsen-Anhalt/Eltern müssen für Betreuung ab 2016 vermutlich noch mehr zahlen Halle (ots) - Halle. Viele Eltern in Sachsen-Anhalt müssen bei der
Betreuung ihre Kinder in Krippe, Kindergarten und Hort immer tiefer
in die Tasche greifen. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Nach ersten, teilweise
drastischen Gebührenerhöhungen in diesem Jahr geht der
Landeselternrat davon aus, dass 2016 bis zu 70 Prozent aller
Kommunen an der Gebührenschraube drehen. Der Städte- und Gemeindebund
rechnet infolge von Tarifsteigerungen gar mit flächendeckenden
Erhöhungen. Sozialminister mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Hofreiter fordert grundlegende Kursänderung gegenüber Saudi-Arabien - Notfalls Wirtschaftsanktionen Saarbrücken/Berlin (ots) - Angesichts der zwiespältigen Rolle
Saudi-Arabiens im Syrien-Konflikt hat Grünen-Fraktionschef Anton
Hofreiter Wirtschaftssanktionen gegen Riad ins Spiel gebracht. "Der
Umgang des Westens mit Saudi-Arabien ist hoch problematisch", sagte
Hofreiter der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe).
"Das ist nicht nur eine islamistische Diktatur, in der
Andersdenkende massiv unterdrückt und sogar getötet werden.
Saudi-Arabien fördert die islamistische Ideologie mit viel Geld auch
weltweit", erläuterte der Grünen-Politiker. mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Der Damm ist gebrochen - Kommentar von Christine Longin Karlsruhe (ots) - Die Kompetenzen der französischen Regionen sind
im Vergleich zu den deutschen Bundesländern gering. Trotzdem ist die
erste Runde der Regionalwahlen ein Ereignis, das weit über Marseille
oder Lille hinausgeht. Denn es zeigt die gefährliche Dynamik, der
Frankreich seit den Präsidentschaftswahlen 2012 unterliegt. Es ist
eine Dynamik, die die von den anderen Parteien enttäuschten Wähler
massiv nach Rechtsaußen treibt. Hin zu den vereinfachenden Lösungen
der rechtspopulistischen Nationalen Front (FN). Der dünne Damm, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|