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Thüringische Landeszeitung: Trumps Blödsinn - Provokation als Methode im US-Wahlkampf / Leitartikel von Bernd Hilder zur Forderung von US-Milliardär Donald Trump nach einem Einreiseverbot von Muslimen

Geschrieben am 09-12-2015

Weimar (ots) - Wäre der Polit-Clown Donald Trump derzeit nicht der
aussichtsreichste Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der
Republikaner, seine blödsinnigen Dauerprovokationen mit grotesken
Forderungen wären keine Schlagzeile wert. So aber genießt er
Rampenlicht und einkalkulierten Protest, wenn er ein Einreiseverbot
für Muslime in die USA fordert - oder die Ausweisung der Kinder
von illegalen Einwanderern aus Lateinamerika, selbst wenn die einen
US-Pass besitzen.

Rüpel Trump weiß natürlich, dass all dies gegen die Verfassung und
internationale Verträge verstößt. Dass er für seine moralisch
verwerflichen, rechtlich unhaltbaren und oft beleidigenden Attacken
auf Minderheiten und politische Konkurrenten Applaus von Millionen
US-Bürgern erhält, zeigt, wie verunsichert die amerikanische
Gesellschaft ist.

Trumps Erfolg ist eine Reaktion auf Terrorängste einer ganzen
Nation und auf Abstiegsfurcht der weißen Mittelschicht. Trump
stilisiert sich mit ungezügelter verbaler Wildheit als vermeintlich
handlungsstark, während der entscheidungsschwache Barack Obama eine
zunehmend traurige Figur im Weißen Haus abgibt, die weder auf
internationale noch auf nationale Herausforderungen der USA starke
Antworten findet.

Trumps Höhenflug ist eine politische Katastrophe für die
Republikaner. Dass die Amerikaner nach einem langen Wahlkampf einen
unseriösen Geiferer wie Trump zum mächtigsten Mann der Welt machen,
ist nach wie vor eher unwahrscheinlich. Trump stiehlt qualifizierten
Bewerbern wie Jeb Bush oder Ted Cruz die Show - und vielleicht sogar
die Nominierung. Die ewige Hillary Clinton hätte dann fast einen
Freifahrtschein ins Oval Office.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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