Westfalenpost: Julia Emmrich zur Lohnlücke zwischen Männer und Frauen:
Eine Lösung bis ins kleinste Detail ist nicht möglich
Geschrieben am 01-03-2016 |
Hagen (ots) - Schauen Sie sich einmal die Ehepaare in ihrer
Nachbarschaft an. Wie viele Frauen gibt es dort, die mehr verdienen
als ihre Männer? Oder schauen Sie sich die Leute in Ihrem Viertel an:
Wie viele Männer arbeiten an der Kasse im Supermarkt, in der Kita
oder in der Altenpflege? Man braucht keine Statistik, um ein Gefühl
für die Lohnlücke zu bekommen, die in Deutschland zwischen Frauen und
Männern klafft. Der Reflex ist klar: arme, benachteiligte Frauen!
Gemeine Männerwelt! Doch das trifft die Sache nicht. Frauen und
Männer müssen gleich bezahlt werden, wenn sie das Gleiche leisten.
Das ist das eine. Das andere ist: Die wenigsten Frauen sind
schutzlose Opfer der Verhältnisse oder ihrer Erziehung. Die meisten
treffen in ihrem Leben Entscheidungen, die dazu führen, dass viele
weniger verdienen als sie verdienen könnten. Doch es gibt auch die
anderen. Sie machen Abitur, studieren, starten im Job, finden einen
Mann, wollen Kinder und glauben an alle Vereinbarkeitsversprechen.
Und sehen auf einmal: Es funktioniert nicht. Weil der Chef nicht
mitspielt. Weil ein Kind Eltern braucht und keine doppelten
Vollzeitarbeiter. Was heißt das nun aber für die deutsche Lohnlücke?
Ist sie in Stein gemeißelt? Nein. Die Regierung kann Druck ausüben,
Ausbeutung und vorsätzliche Diskriminierung bekämpfen. Sie kann
Bewegung ins Tarifgefüge bringen und für höhere Gehälter in typischen
Frauenberufen werben. Aber: Um die Lücke vollständig zu schließen,
müsste die Regierung bis ins Kleinste in die Personalpolitik der
Unternehmen hineinregieren, die Berufsbiografien von Frauen
umschreiben und die Rollendynamik der Paare zielgerichtet steuern. Am
Ende kämen dabei gleiche Löhne heraus - aber auch ein bevormundender
Staat.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
586258
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Martin Korte zu Bewertungsportalen: Salomonisch unpraktisch Hagen (ots) - Es hat seinen guten Grund, dass wir in dieser
Zeitung keine Zuschriften veröffentlichen, von denen uns der Autor
nicht bekannt ist. Denn: Viele Menschen, die Böses im Schilde führen,
verstecken sich hinter der Anonymität. Sie mogeln, sie lügen, sie
hetzen. Wir beobachten das bei der Flüchtlings-Diskussion. Das
Internet ist ein Paradies der Anonymität. Deshalb ist das Urteil des
Bundesgerichtshofes zu den Rechten und Pflichten von
Bewertungsportalen durchaus ein wegweisendes. Es garantiert auf der
einen Seite die Persönlichkeitsrechte mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Gratisbildung in der Kita; Kommentar von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Inlandspresse/Berliner Morgenpost/Gratis-Kita für
alle in Berlin Dass auch Besserverdiener stark entlastet werden, ist
ein Nebeneffekt. Aber auch die Masse der Gering- und Normalverdiener
müssen bisher für die Krippe zahlen. Neue Einkommensgrenze würden nur
neue Ungerechtigkeiten schaffen. Der Berliner Kurs ist klar: Kitas
sind Bildung, Bildung soll nichts kosten. Dass man in Berlin Kinder
aufziehen kann, ohne wie andernorts Hunderte von Euro für die
Betreuung zu lassen, ist inzwischen ein Standortfaktor, wenn
qualifizierte mehr...
- Umfrage PoliTrend, Teil II: Dreyer vor Klöckner im Profilvergleich
Ergebnisse des "PoliTrends" in der Sendung "Die Wahl bei uns: Das Duell: Dreyer gegen Klöckner" am 1.32016, 20:15 Uhr,SWR Fernsehen Mainz (ots) -
Sperrfrist: 01.03.2016 21:50
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
In der SWR "PoliTrend"-Umfrage wurden 1.000 Rheinland-Pfälzerinnen
und Rheinland-Pfälzer zum politischen Profil der Spitzenkandidatinnen
befragt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) punktet insbesondere
mit ihrem Einsatz für soziale Gerechtigkeit (53 Prozent, +/-0). Julia
Klöckner erreicht hier 17 Prozent (+1). Im Vergleich zur Umfrage vom
Januar 2016 erreicht die amtierende mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: zu Maghrebstaaten
Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - In der Realität spielen Asylbewerber aus den
drei Maghrebstaaten allerdings kaum eine Rolle, im Januar lag ihr
Anteil bei gerade einmal 3,7 Prozent. In der Regel handelt es sich um
reine Wirtschaftsflüchtlinge, die der tristen Realität und der
Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat entfliehen, wo Jobs Mangelware
sind. Das nimmt die Herkunftsländer in der Pflicht. Für sie war es
bislang überaus bequem, dass junge Menschen nicht zuhause, sondern in
Europa ihr Glück versuchten und harte Devisen in die Heimat
überwiesen. mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Wagnis NPD-Verbot
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Es besteht kein Zweifel daran, dass die NPD
eine Partei ist, die fundamentale Grundsätze unserer Verfassung und
unseres Rechtsstaats bekämpft. Doch reicht das für ein Parteiverbot,
wie es jetzt der Bundesrat vor dem Bundesverfassungsgericht
anstrengt? Es ist gut, dass sich das höchste deutsche Gericht mit der
NPD beschäftigt. Denn es dürfte feststellen, dass diese Partei der
Rassenideologie des Nationalsozialismus nahesteht und gegen
Minderheiten hetzt. Doch solange es sich nur um eine - verwerfliche -
Gesinnung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|