Westfalen-Blatt: zur Prämie für E-Autos
Geschrieben am 27-04-2016 |
Bielefeld (ots) - Jetzt also doch. Die Kaufprämie für
Elektroautos und Plug-in-Hybride ist beschlossene Sache. Dabei hatte
sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei diesem Thema schon vor
Jahren eindeutig positioniert und sich gegen eine solche
Maßnahme ausgesprochen. Von ihrer Vision eine Million E-Mobile bis
zum Jahr 2020 auf den Straßen rollen zu sehen, wollte sie auf der
anderen Seite aber nicht abrücken. Und nun? Die Prämie kommt, das
von ersten Tag an utopische Ziel wird aber dennoch nicht erreicht.
Dabei fließen schon seit geraumer Zeit hohe Subventionen, um die
Forschung der Elektromobilität voranzutreiben und den Ausbau der
Ladestationen zu unterstützen. Es gibt auch bereits enorme
steuerliche Vergünstigungen für die Besitzer elektrisch
angetriebener Fahrzeuge. Und jetzt sollen erneut Steuergelder dafür
verwendet werden, der Autoindustrie Starthilfe für ihre Stromer und
Plug-in-Hybride - Autos mit herkömmlichem Motor und einer am
Stromnetz aufladbaren Batterie für den E-Antrieb - zu geben. Das
ist ein Unding. Die Tatsache, dass die Hersteller jeweils die Hälfte
der Kaufprämie zahlen, ändert daran nichts. Eher im Gegenteil. Denn
mit dem Bonus erkaufen sich die Hersteller weit mehr als nur neue
Kunden. Es geht auch um den leidigen Flottenausstoß an CO2 . Der muss
laut einer EU-Verordnung bis 2020 auf 95 Gramm über die gesamte
Modellpalette eines Autoproduzenten hinweg sinken. Wer das nicht
schafft, wird mit Strafzahlungen bedacht. Da kommt die jetzt
beschlossene Bezuschussung gerade recht. Außer Dieselfahrzeugen, die
einen geringen CO2-Ausstoß haben, sind es nämlich die E-Autos und
Plug-in-Hybride, die massiv dazu beitragen können, die Werte nach
unten zu drücken. Von denen werden aber leider nur allzu wenige
verkauft. Die reinen Elektromobile pusten vor Ort bekanntlich
keinerlei Schadstoffe in die Luft. Anders die Steckdosen-Hybride.
Aufgrund ihrer elektrischen Reichweite von 30 bis 50 Kilometern
schneiden sie zwar im Normzyklus bestens ab und sind beim Verbrauch
mit einer eins oder zwei vor dem Komma eingestuft. Doch die so
angetriebenen mächtigen SUV verbrauchen bei Höchstleistung ein
Vielfaches. Wenn nun für diese Autos noch ein Zuschuss vom Staat
gezahlt wird, solange sie weniger als 60 000 Euro netto kosten,
dürfte das in der Autoindustrie für große Freude sorgen. So
könnte der Absatz dieser Modelle endlich in besser in Gang kommen.
Auch in den Dienstwagenflotten, in denen bisher vor allem Diesel
und in geringem Maße auch Benziner zum Einsatz kommen. Dass die in
der Umweltbilanz nicht unbedingt schlechter abschneiden als E-Mobile,
steht ohnehin nicht in Frage. Zumindest, solange der Großteil des
Stroms aus Braunkohle und nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen
wird.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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