Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Ulrich Krökel zu Ungarns Flüchtlingspolitik
Geschrieben am 30-09-2016 |
Regensburg (ots) - Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán
stellt sein Land gern als Bollwerk des christlichen Abendlandes gegen
eine Invasion von Wirtschaftsflüchtlingen und Islamisten dar. In die
Präambel seiner runderneuerten Verfassung ließ er 2011 den Stolz der
Ungarn auf die christlichen Fundamente der 1000-jährigen Nation
hineinschreiben. Seine Politik allerdings, die er sich am Sonntag vom
Volk in einem Referendum bestätigen lassen will, hat mit christlichen
Werten nicht das Geringste zu tun. Im Gegenteil: Orbáns Ungarn ist
ein mit Nato-Draht gespicktes Bollwerk gegen Menschlichkeit und
Nächstenliebe. Der autokratische Ministerpräsident lässt ja nicht nur
Flüchtlinge monatelang einsperren, verprügeln oder von Hunden hetzen,
wie Amnesty International soeben dargelegt hat. Nicht viel anders
werden in Ungarn auch Sinti und Roma behandelt oder die Obdachlosen,
die Orbáns Regierung per Gesetz aus zen-tralen Bereichen der Städte
vertreiben ließ, an den Rand - dorthin, wo christliches Wirken
eigentlich erst beginnt. "Wer Dich bittet, dem gib, und wer von Dir
borgen will, den weise nicht ab", heißt es in der Bergpredigt. Und:
"Selig sind die Barmherzigen ... Selig, die keine Gewalt anwenden."
Von all dem ist Orbán so weit entfernt wie Donald Trump, dem Papst
Franziskus vor einigen Monaten die Christlichkeit rundweg
abgesprochen hat, völlig zu Recht übrigens. Auch über Orbán ließe
sich sagen: "Dieser Mann ist kein Christ." Und jeder Christ in
Deutschland und Österreich, im erzkatholischen Polen oder wo auch
immer in der EU, der es mit der Flüchtlingspolitik des ungarischen
Scharfmachers hält, sollte sich noch einmal seines
Glaubensbekenntnisses versichern und einen Blick ins Neue Testament
werfen.
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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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