Rheinische Post: Kommentar: Verlorene Gewissheiten
Geschrieben am 17-11-2016 |
Düsseldorf (ots) - Der Wechsel im Weißen Haus bedeutet auch für
die deutsche Politik einen tiefen Einschnitt. Die Themen
Klima-Schutz, Atompolitik, Nato und Kampf gegen den Terror waren
schon mit der alten US-Administration nicht immer einfach. Bei allen
Schwierigkeiten aber half die Gewissheit, dass man seine Politik an
den gleichen Werten ausrichtet. Die Gewissheit gibt es künftig nicht
mehr. Obamas Abschiedstournee in Europa ist daher auch eine
Aufforderung an Deutschland und die EU, in den transatlantischen
Beziehungen mehr Eigenständigkeit für die Bewahrung von Demokratie
und Humanität an den Tag zu legen. Wenn Trump auch nur in Teilen
umsetzt, was er im Wahlkampf angekündigt hat, muss der Rest der
westlichen Welt mehr Verantwortung übernehmen. Insbesondere
Deutschland wird in dieser Rolle gefragt sein. Die
Verteidigungsausgaben werden steigen müssen, die Entwicklungsausgaben
ebenso. Die eigene unabhängige Terror-Abwehr muss effizienter werden.
Und beim Klimaschutz bedarf es einer Koalition der Willigen, wenn die
Amerikaner aussteigen.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
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