Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Türkei
Geschrieben am 18-12-2016 |
Bielefeld (ots) - Man sollte nicht auf jede Provokation mit einer
Gegenprovokation reagieren. Aber die Türkei unter ihrem Herrscher
Erdogan macht es einem nicht gerade leicht, vernünftig zu bleiben.
Nun empfindet sogar die von Erdogans Partei eingesetzte türkische
Schulleitung die Berichterstattung über das Weihnachtsverbot - und um
nichts anderes handelt es sich - als Provokation. Das Verbot richtet
sich gegen Deutschland, gegen Christen und auch gegen die türkischen
Familien im säkularen Istanbul, die ihre Kinder auf dieses Gymnasium
schicken. Denn die Klientel dort soll nicht unbedingt zu
Erdogan-Anhängern zählen. Wer jetzt in einem ersten Reflex meint,
türkische Schüler in Deutschland im Gegenzug bei ihrer muslimischen
Brauchpflege während des Ramadan gängeln zu müssen, denkt
kleingeistig. Muslime genießen bei uns die gleiche
Religionsfreiheit wie Christen und andere Glaubensrichtungen. Und das
darf gerade in diesen Tagen nicht heißen, in Kitas, Schulen und
anderswo auf christliche Weihnachtsbräuche zu verzichten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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