Neue Westfälische (Bielefeld): Trumps Einreiseverbot für Muslime
Blaupause für mehr Hetze
Dirk Hautkapp, Washington
Geschrieben am 29-01-2017 |
Bielefeld (ots) - Zehn Tage nach Amtsantritt bestätigt Donald
Trump die schlimmsten Befürchtungen. Dilettantismus, kaum Substanz,
große Kollateralschäden. Der US-Präsident will das politische
Vermächtnis seines Vorgängers im Handstreich neutralisieren.
Rohrkrepierer. Trump und seine Rumpftruppe sind der Aufgabe nicht
gewachsen. Schaut man hinter die Flut der pompös inszenierten Dekrete
gähnen Überforderung und Unfähigkeit. Im Fall des mit heißer Nadel
gestrickten Einreiseverbots für Menschen aus muslimischen Ländern ist
die Mischung fatal. Sieben Staaten stehen auf der roten Liste.
Länder, in denen Trumps Konzern Interessen verfolgt, fehlen. Zufall,
natürlich. Die Laienspielschar des Präsidenten hat mit ihrem latent
verfassungswidrigen Bann blamable Unprofessionalität bewiesen. Schon
am ersten Tag fiel die Anordnung durch. Eine Richterin hat Trump
daran erinnert, dass in Amerika nicht per ordre de mufti Recht
gesetzt wird. Die dramatischen Szenen, die sich an US-Flughäfen
abspielten, sind eine Schande für ein Land, das Verfolgten aus aller
Welt mit offenen Armen bisher eine neue Heimat bot.
Hoffnungsschimmer: Tausende erkannten die Dreistigkeit und formierten
ihren Protest. Kein Missverständnis: Es ist die Aufgabe eines jeden
Staates, gegen Terror-Netzwerke wie den Islamischen Staat vorzugehen
und die eigene Bevölkerung so wirksam wie möglich zu schützen. Hier
haben die USA nach dem 11. September 2001 eine mehr als solide Bilanz
vorzuweisen. Der gigantische Sicherheits-Apparat hat Nachfolge-Taten
verhindert. Mit Trumps legalistischem Aktionismus kann man ihnen
nicht beikommen. Das ist kein Plädoyer für Nachlässigkeit. Es rückt
nur die Dimensionen zurecht: Die Terror-Hysterie in den USA und die
reale Bedrohung durch Flüchtlinge stehen in keinem Verhältnis.
Menschen aus Bürgerkriegsländern werden bis in die letzte Faser
ideologisch "geröntgt". Bevor ein Kandidat amerikanischen Boden
betreten darf, vergehen oft zwei Jahre. Wie Trump so zu tun, als sei
das System offen wie ein Scheunentor, schürt Paranoia. Mit seinem
Einreise-Bann richtet Trump immensen Schaden an. Er nimmt Christen
aus. Das verstößt gegen die Verfassung. Er verschont die
Terror-Exporteure Saudi-Arabien und Pakistan. Das wird Zwietracht in
die muslimische Welt tragen. Und er wird den Alltag von drei
Millionen in Amerika lebenden Muslimen weiter verschatten. Anders als
Präsident George W. Bush, der sich nach "9/11" vor Amerikas Muslime
stellte und einen Generalverdacht unterband, liefert Trump die
Blaupause für mehr Hetze.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
607444
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Nur ein halber Ruck
= Von Jan Drebes Düsseldorf (ots) - Martin Schulz liegt mit seiner Analyse nur
teilweise richtig, dass ein Ruck durch die SPD und das Land gehe.
Tatsächlich tat es den seit langem durch schlechte Umfragewerte
deprimierten Genossen am Sonntag sichtlich gut, Schulz als ihren
Hoffnungsträger feiern zu dürfen. Die Euphorie und die vielen
Neueintritte seien der SPD bei der desaströsen Mitgliederlage
gegönnt, der Ruck ist also zumindest diesbezüglich real. Doch was
wohl vor allem Schulz' glänzenden Beliebtheitswerten zuzuschreiben
ist, muss sich nun im mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Trumps Willkür gegen Muslime
= Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Eines kann man Donald Trump nicht vorwerfen.
Dass er seine Wahlkampfversprechen nicht hält. Konsequent gießt er
seine umstrittenen Positionen in präsidiale Verordnungen. Besser
macht das die Sache leider nicht. Die inhaltliche Kritik an seinem
nationalistischen, auf Ressentiments und Ängsten beruhenden Weltbild
bleibt. Trumps Einreiseverbot für Flüchtlinge und Muslime aus sieben
Staaten ist rechtlich und politisch fragwürdig. Es ist inhuman und
wirtschaftsfeindlich. Die Vereinigten Staaten sind von Zuwanderern mehr...
- Weser-Kurier: Über die Merkel-Diplomatie schreibt Moritz Döbler: Bremen (ots) - Die gemeinsame Erklärung von Donald Trump und
Angela Merkel kann nicht ironisch gemeint sein. Wenn also beide nach
einem Telefonat allen Ernstes die Absicht ausdrücken, "die ohnehin
schon ausgezeichneten bilateralen Beziehungen in den nächsten Jahren
noch zu vertiefen", bedeutet das etwas - und nichts Gutes. Gerade
mal zehn Tage ist der neue US-Präsident im Amt und schon ist klar:
Die Bundeskanzlerin kuscht. Hatte sie sich nach seiner Wahl im
November noch entschieden, ihre politische Distanz wenigstens
anzudeuten, mehr...
- Weser-Kurier: Über das Düngegesetz schreibt Silke Looden: Bremen (ots) - Es wird Zeit, dass das neue Düngegesetz kommt - zum
Schutz des Grundwassers und unserer Gesundheit. Kaum zu glauben, mit
welcher Ignoranz der Bund das Problem bislang aufgeschoben hat. Nicht
einmal eine milliardenschwere Klage der Europäischen Union wegen des
Verstoßes gegen die europäische Nitratrichtlinie konnte die
Lobbyisten im Deutschen Bundestag beeindrucken. Bis zuletzt wird
darum gestritten, ob Landwirte nun per Gesetz oder Verordnung dazu
gezwungen werden, eine Nährstoffbilanz für ihren Hof vorzulegen.
Dabei mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten nominiert
Echte Alternative
Jörg Rinne Bielefeld (ots) - Martin Schulz hat die Antrittsrede gehalten, die
die SPD-Anhänger von ihm hören wollten. Kämpferisch und selbstbewusst
sucht der Merkel-Herausforderer die Nähe zu den Leistungsträgern
dieser Gesellschaft. Er schaut dabei nicht in die Management-Etagen
der Banken-Türme oder Automobilwerke, sondern wendet sich an die
klassische SPD-Klientel: Bürger, die den Laden am Laufen halten, wie
er sagt. Das Ziel ist klar. Wenn es am 24. September zum Sieg bei der
Bundestagswahl reichen soll, muss die deutsche Sozialdemokratie zum mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|