Westfalenpost: Harald Ries zur Umfrage in der Region
Geschrieben am 01-02-2017 |
Hagen (ots) - Man kann es aus rein wirtschaftlicher Perspektive
betrachten: 2030 werden wir in Deutschland rund 11 Prozent weniger
Arbeitskräfte haben. Ländliche Regionen dürften vom demografischen
Wandel noch stärker betroffen sein. Wie also können die
Weltmarktführer aus Südwestfalen künftig ihre Fachkräfte gewinnen?
Indem sie sich verstärkt an Frauen richten. Deren Erwerbsquote liegt
im Sauer- und Siegerland unter dem Bundes- und dem Landesschnitt. Man
kann es aus der Perspektive der Frauen betrachten: Sie wünschen sich
von Arbeitgebern die Möglichkeit zu Sonderurlaub (inklusive
Sabbatjahren) und unproblematischer Freistellung in Notfällen,
Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote, flexiblen
Wiedereinstieg nach Unterbrechungen und Unterstützung bei der
Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen. Sie erwarten
von ihrem Wohnort ausreichende medizinische Versorgung, Sicherheit,
öffentlichen Nahverkehr und ein ausreichendes Straßennetz,
Restaurants, Cafés, Bars und Clubs, nahe und gute Schulen und Kitas,
kulturelle Angebote und Einkaufsmöglichkeiten. Das alles käme
übrigens auch Männern gelegen. Die Umsetzung läge also in unser aller
Interesse. Die Unternehmen müssen sich umstellen, sind zu weiten
Teilen schon dabei, kommunizieren aber noch längst nicht alles
ausreichend. Schwerer werden sich Kreise und Gemeinden tun.
Infrastruktur kostet Geld, in dünner besiedelten Regionen sehr viel.
Da sind kreative Lösungen nötig. Vielfach müssen die vorhandenen
Angebote in der Nachbarstadt stärker beworben werden. Und für die
Nachfrageseite gilt: Wer sich Kulturcafés und Bars wünscht, muss dann
auch oft genug hingehen. Sonst funktioniert das nicht.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell
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