Weser-Kurier: Über die Umbennung der Lent-Kaserne in Rotenburg schreibt Silke Looden:
Geschrieben am 15-05-2017 |
Bremen (ots) - Die Lent-Kaserne in Rotenburg an der Wümme braucht
einen neuen Namen. Auch wenn sich die Rotenburger und die Soldaten so
sehr an den alten gewöhnt haben, dass sie ihn gar nicht mehr hergeben
wollen, muss Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
diese unsägliche Diskussion beenden. Es kann nicht sein, dass
Kasernen von heute nach alten Wehrmachtsgrößen benannt sind. Wen
wundert es da, dass Bundeswehrsoldaten in Illkirch und anderswo
Wehrmachtstrophäen sammeln. Kritisches Geschichtsbewusstsein sieht
anders aus. Die Bundeswehr hat genauso wenig mit der Wehrmacht
gemein, wie die Bundesrepublik mit dem Deutschen Reich. Das muss auch
nach außen deutlich werden, und deshalb kann die Ministerin den
Namensstreit nicht länger den Soldaten und Kommunalpolitikern vor Ort
überlassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Jagdflieger Helmut
Lent nun ein Nazi war oder nicht. In jedem Fall hat er sich nicht als
Widerstandskämpfer, sondern als Jagdflieger hervorgetan. Der
Namensgeber einer Kaserne aber muss mehr sein als ein guter Pilot, er
muss für die Werte stehen, die die Soldaten verteidigen, für Freiheit
und Demokratie.
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