Weser-Kurier: Über Donald Trumps Islam-Rede schreibt Thomas Spang:
Geschrieben am 21-05-2017 |
Bremen (ots) - Unwürdiges Schauspiel
Zeitpunkt und Ort der Ansprache an die muslimische Welt könnten
kaum absurder sein. Überboten wird das nur durch die Person des
Redners selbst. Donald Trump, der Mann, der eben noch die Einreise
"aller Muslime" unterbinden wollte und die Ansicht vertrat, der Islam
hasse Amerika. Plötzlich entdeckt Trump, es sei eigentlich nicht die
Religion, sondern ein "Kampf zwischen Gut und Böse".
Dass er bei seinem Appell zu einem gemeinsamen Kampf gegen den
Extremismus ausgerechnet auf Saudi-Arabien als wichtigsten Partner
setzt, ist mehr als irritierend. Machte sich das erzkonservative
Königreich doch nicht nur als globaler Exporteur von Erdöl, sondern
einer besonders radikalen Version des Islam, dem Wahabismus, einen
Namen.
Überall in der Welt finanziert saudisches Geld radikale Prediger
und fundamentalistische Milizen. In der Heimat der heiligen Städte
Mekka und Medina gelten ganz ähnliche Sharia-Gesetze wie im Daesch.
Trump scheint zudem vergessen zu haben, dass 15 der 19 Terroristen,
die Amerika am 11. September angriffen, einen saudischen Pass in der
Tasche trugen.
Es gehört schon eine Menge Chuzpe dazu, ausgerechnet hier über den
Islam und den gemeinsamen Kampf gegen den Extremismus zu sprechen.
Nicht nur die Israelis wundern sich über die Naivität, mit der Trump
den Saudis für 350 Milliarden US-Dollar Waffen verkauft.
Statt am Tag nach der Wiederwahl des reform-orientierten
Präsidenten in Iran dessen Erfolg zu feiern, führt Trump einen
freudigen Säbeltanz mit den Höflingen König Salmans auf und verbeugt
sein Haupt vor dem fundamentalistischen Alleinherrscher. Ein
unwürdiges Schauspiel, das an Zynismus kaum zu überbieten ist. Für
Geld und Ehre scheint er zu fast jeder Schandtat bereit zu sein. Das
haben seine Gastgeber verstanden. Sie schafften es, das kindliche
Gemüt des daheim unter massivem Druck stehenden Präsidenten mit Gold
und Pomp zu beeindrucken. So viel Zuneigung erfuhr Trump in den USA
nicht einmal am Tag seiner Amtseinführung.
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