Neue Westfälische (Bielefeld): Terrorattacke in London
Sicherheit wird zum Hauptthema
Jochen Wittmann, London
Geschrieben am 05-06-2017 |
Bielefeld (ots) - Das Tatschema ist allzu bekannt: Ein Auto wird
zur Waffe umfunktioniert, um Passanten zu rammen und zu töten. Mit
Messern wird die Attacke fortgesetzt, auch hier das Ziel: Möglichst
viele Zivilisten zu ermorden. Der Terror hat wieder einmal in London
zugeschlagen. Doch so erschreckend der Anschlag für das Land ist, so
wenig will sich eine Demokratie davon erschüttern lassen: Die Wahlen
am kommenden Donnerstag werden nicht verschoben. In ihrer Ansprache
nach der Attacke vor ihrem Amtssitz in der Downing Street ging
Premierministerin Theresa May gleich in die Offensive und
präsentierte eine Anti-Terror-Plan, der allerdings schnell auf viel
Kritik stieß, vor allem, weil die Details fehlten. Wie kann eine
Regulierung von Online-Seiten wie Facebook oder Youtube durchgesetzt
werden, wenn diese nicht der britischen Gerichtsbarkeit unterliegen?
Wie soll die Ghettoisierung der britischen Gesellschaft in Praxis
vermieden oder rückgängig gemacht werden? Wie können längere
Haftstrafen einen Terroristen abschrecken, der es darauf anlegt, bei
seiner Tat ums Leben zu kommen? Weniger ein Plan, mehr eine
Absichtserklärung war es, was Theresa May den Briten am Wochenende
anbieten konnte. Für den Wahlkampf allerdings setzte ihre Ansprache
das Thema Sicherheit wieder an die erste Stelle. Der Herausforderer
und Labour-Chef Jeremy Corbyn reagierte mit einem Angriff auf May
selbst, die ja als Innenministerin seit 2010 und Premierministerin
seit einem Jahr verantwortlich für die nationale Sicherheit zeichnet.
Corbyn verdammte die Sparpolitik der Regierung. "Man kann die
Öffentlichkeit nicht auf die billige Tour beschützen", sagte er.
Während sich Herausforderer und Regierungschefin gegenseitig
beharken, müssen sich die Briten in den wenigen verbleibenden Tagen
bis zur Wahl ihre eigene Meinung darüber bilden, wer von den beiden
besser geeignet ist, für die nationale Sicherheit zu sorgen - und es
sieht eher danach aus, dass am Wahltag der Amtsbonus von Theresa May
hier den Ausschlag geben wird. Es ist zynisch, aber gleichwohl
zutreffend zu sagen: Angesichts ihrer rapide sinkenden Umfragewerte
in den Tagen vor der Terrorattacke war der Anschlag das Beste, was
Mays Wahlkampf passieren konnte.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
614092
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Brüchige Allianz
Kommentar Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Der nun bevorstehende Abzug deutscher Soldaten
aus Incirlik ist mehr als ein weiteres bitteres Kapitel in den
deutsch-türkischen Beziehungen. Die Türkei ist als Nato-Mitglied der
strategische Partner für die westliche Verteidigungsallianz im Nahen
und Mittleren Osten. Der Abzug deutscher Soldaten ist daher auch ein
Symbol für die Brüchigkeit dieser Partnerschaft, was die Allianz
gegen den IS insgesamt schwächt. Das deutsch-türkische Verhältnis ist
mittlerweile so angespannt, dass jeder kleinste Konflikt sich zur mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Es reicht / Kommentar von Christiane Stein zu Incirlik Mainz (ots) - Man kann nicht behaupten, dass Deutschland zu früh
die Geduld verloren hätte. Nachdem die Bundeswehr Anfang 2016
begonnen hatte, von Incirlik aus mit Tornado-Aufklärungsjets und
einem Tankflugzeug den Kampf gegen den IS zu unterstützen, vergingen
nur wenige Monate, bis die Türkei die Basis zweckentfremdete. Die
dort stationierten Soldaten wurden zum Druckmittel, wann immer es
Präsident Erdogan gerade passte. Sei es bei seiner Kritik an der
Völkermordresolution des Bundstages, sei es bei seinem Missfallen
über das Asyl mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Vorgehen arabischer Staaten gegen Katar Ulm (ots) - Für die arabischen Potentaten war der Trump-Besuch in
Riad die langersehnte Absolution. Eine dreistellige Milliarden¬summe
ließen sich die Öl-Monarchen auf der Arabischen Halbinsel das
zweitägige Tete-à-Tete mit dem neuen Mann im Weißen Haus kosten. Der
badete in der opulenten Wertschätzung seiner Gastgeber und erteilte
bereitwillig grünes Licht für deren Machtambitionen nach außen und
nach innen. Und so wundert es nicht, dass das saudische Königshaus
bereits zwei Wochen danach die erste Ernte dieser rekordhaft teuren mehr...
- Rheinische Post: Unionsfraktionschef Kauder dringt auf schnelle Entscheidung für Abzug aus Incirlik Düsseldorf (ots) - Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) dringt
auf eine schnelle Entscheidung für den Abzug der Bundeswehr-Soldaten
aus Incirlik. "Die Bundeswehr muss aus Incirlik abziehen. Die Türkei
verweigert den Bundestagsabgeordneten nun endgültig das Besuchsrecht.
Das zwingt uns ohne Wenn und Aber zur Verlegung der
Tornado-Aufklärungsflugzeuge", sagte Kauder der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Dies sei umso
bedauerlicher, als die Einheit durch ihre Aufklärungsflüge den Kampf
gegen den islamistischen mehr...
- neues deutschland: Würde sie doch nur schweigen: Die Tageszeitung "neues deutschland" kommentiert in ihrer Dienstagausgabe die Reaktion der britischen Premierministerin Theresa May auf den Terroransch Berlin (ots) - Nur zwei Wochen nach Manchester hat die britische
Premierministerin wieder nach einem Terroranschlag die Presse um sich
versammelt. Jeder Detective Sergeant eines beliebigen Londoner
Polizeireviers wäre rationaler und vor allem ehrlicher mit den Sorgen
der Menschen umgegangen. Erst versprach Theresa May - »aus Respekt
vor den Opfern« innezuhalten im Wahlkampf, doch kaum gesagt, führt
sie ihn nur noch ungenierter. Mit »Genug ist genug« und ähnlich
sinnentleertem Unsinn füllte sie Mikrofone. Die Chefin verkündete mit
ihrem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|