Allg. Zeitung Mainz: Spielregeln / Kommentar von Mario Thurnes zu Negativzinsen
Geschrieben am 08-12-2017 |
Mainz (ots) - Die Argumentation des Landgerichts Tübingen ist
nachvollziehbar: Wenn ein Konto neu abgeschlossen wird und
Negativzinsen sind ein Teil des Vertrags, dann ist das eine
Entscheidung, die der Kunde selbst verantwortet. Werden aber erst
nachträglich Zinszahlungen auf ein Vermögen eingeführt, bricht das
die vereinbarten Spielregeln und das Handeln der Bank ist fragwürdig.
Nur: Was ist die Wahl der Kunden? Die Geldhäuser brauchen neue
Finanzierungsmodelle. Seien es pauschale Gebühren für ein Konto,
welche für Überweisungen oder eben Negativzinsen. Schuld daran ist
die Niedrigzinspolitik. Sie zerstört nach und nach das Kerngeschäft
der Banken: Geld zu verleihen und dieses mit Gewinn zurückzuerhalten.
Die niedrigen Zinsen sollen laut ihrer Befürworter die Wirtschaft
ankurbeln. Vor allem aber dienen sie dazu, Staatshaushalte von
europäischen Freunden wie Spanien, Italien oder Griechenland zu
retten. Steigen die Zinsen, müssten diese ihre Überschuldung teuer
bezahlen. Das gilt aber auch für manches deutsche Bundesland. Nach
einer entsprechenden Erhöhung würde manchem eine desolate
Haushaltslage drohen. Die Sparer bluten für die Niedrigzinspolitik
mehrfach: Für sie ist es ohnehin schwer geworden, Rücklagen
gewinnbringend anzulegen. Aus jedem Börsen-Crash gehen Kleinanleger
als Hauptverlierer hervor. Und jetzt drohen den Sparern eben noch
flächendeckende Negativzinsen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
617960
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): SPD und die Große Koalition
Regieren wollen, nicht müssen
Dieter Wonka, Berlin Bielefeld (ots) - Zum Wort des Jahres werden Begriffe gewählt, die
komplizierte Sachverhalte auf einen Nenner bringen. "Jamaika-Aus" war
2017 dran, klarer Fall. Große Träume, kleine Geister, dilettantisch
gemanagte Sondierungen. "#SPDerneuerung", die pseudomoderne Formel
für die Neuerfindung der ältesten deutschen demokratischen Partei,
hat alle Chancen, als Sysiphos-Aufgabe des Jahrhunderts in die
Geschichte einzugehen. Aber es gibt auch Hoffnung: Andrea Nahles, die
starke Frau von Morgen, wird dem netten, aber angeschlagenen
Parteichef mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Durchbruch bei Brexit-Verhandlungen
Ärger vertagt
Christian Kerl, Brüssel Bielefeld (ots) - In der letzten Minute der Verlängerung hat die
britische Premierministerin Theresa May mit Brüssel doch noch jene
Scheidungsmodalitäten vereinbart, die nach den EU-Bedingungen erst
Gespräche über die Beziehungen nach dem Brexit ermöglichen. Mit den
jetzt beginnenden Verhandlungen über ein Handels- und
Übergangsabkommen zwischen EU und Großbritannien besteht immerhin die
Chance, dass der Brexit im Frühjahr 2019 einigermaßen geordnet über
die Bühne geht. Andernfalls hätte die Zeit für substanzielle
Gespräche kaum mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Mays Niederlage
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die britische Premierministerin Theresa May
wollte den Brexit zu einer Erfolgsstory machen. Das ist gründlich
misslungen. Die Briten konnten weder die Europäer vorführen, noch
vermochten sie mit der Drohung eines harten Brexit, den Kontinent zu
bluffen. Die Verhandlungsstrategie Mays ist gescheitert.
Großbritannien zahlt, hat mit Irland eine offene Grenze und muss
umfassende Sicherheiten für die im Land lebenden EU-Ausländer geben.
Lediglich der weitere Zuzug ist gestoppt. Großbritannien ist der
Verlierer in diesem mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Kommunen schlafen
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Die "Share Economy" gehört zu den wichtigsten
Trends der vergangenen Jahre. Eine Form ist die organisierte
Gemeinschaftsnutzung von Wohnungen. Die meisten NRW-Kommunen
reagieren auf Kurzzeitvermietungs-Plattformen wie Airbnb mit
Abwehrreflexen: Das würde den Wohnungsmarkt verknappen, lautet der
häufigste Vorwurf. Unsinn. Wesen der Airbnb-Vermietung ist, dass der
Hauptmieter irgendwann in seine Wohnung zurückkehrt. Sie steht dem
klassischen Wohnungsmarkt also ohnehin nicht als frei zur Verfügung.
Die Kommunen täten mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Der Unterschied zwischen Recht und Moral
= Von Kirsten Bialdiga Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts zu den
Flüchtlingsbürgen ist ein Beispiel dafür, dass Recht und Moral nicht
immer deckungsgleich sind. Da wollte ein deutscher Staatsangehöriger
syrischer Herkunft im Juli 2014 Angehörige aus dem syrischen
Kriegsgebiet ins sichere Deutschland holen. Er musste dazu eine
Bürgschaft eingehen - und wer würde dies nicht tun für einen
Verwandten, der vom Tod bedroht ist? Im zweiten Fall bürgte ein
türkischer Staatsangehöriger für zwei Syrer, mit denen er nicht
einmal verwandt war. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|