Rheinische Post: Kommentar /
Unwürdiges Hickhack
Von Kirsten Bialdiga
Geschrieben am 13-12-2017 |
Düsseldorf (ots) - Die Gewerkschaft IG Metall boykottiert ihre
Teilnahme am NRW-Stahlgipfel der Landesregierung. Und
FDP-Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart kontert, indem er das
Treffen nun seinerseits absagt und nur noch als Arbeitsgespräch
verstanden wissen will. Ein unwürdiges Hickhack angesichts des
drohenden Wegfalls mehrerer Tausend Industriearbeitsplätze in
Nordrhein-Westfalen. Wenn Thyssenkrupp und Siemens, General Electric
und Goodrich Control Systems ihre Pläne wahr machen, fallen schon in
Kürze über 3000 Stellen in der nordrhein-westfälischen Industrie weg.
Das sollte für beide Parteien Grund genug sein, schnellstmöglich
wieder miteinander, aber auch mit den Unternehmensführungen ins
Gespräch zu kommen. Soll der Strukturwandel gelingen, ist Expertise
von jeder Seite gefragt. Mit schädlicher Industriepolitik hat solch
ein Austausch wenig zu tun. Gut, dass Gewerkschaft und
Landesregierung sich trotz des Streits um den Stahlgipfel ein
Hintertürchen für künftige Gespräche offenhalten.
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Rheinische Post
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