Zahl der Tierversuche gegenüber 2015 leicht gestiegen
Geschrieben am 29-12-2017 |
Münster (ots) - Die Zahl der Tiere, die in Deutschland zu
wissenschaftlichen Zwecken verwendet wurden, ist 2016 leicht
gestiegen. Wie das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung
(BMEL) jetzt bekanntgab, stieg die Zahl um 1,9 Prozent auf 2.854.586
Tiere, im Jahr 2015 waren es 2.799.961 Tiere. Darauf weist die
Initiative Tierversuche verstehen hin
(www.tierversuche-verstehen.de). Der Anstieg geht auf den vermehrten
Einsatz von Zebrafischen zurück. In diese Zählung eingeschlossen sind
2.189.261 Tiere, die in Tierversuchen verwendet wurden, und 665.325
Tiere, die ohne Versuchseingriffe für wissenschaftliche Zwecke
getötet wurden, also zum Beispiel zur Gewinnung von Zellen für
Zellkulturen genutzt wurden. Der Anteil aller Tierversuche, die der
Grundlagenforschung zugerechnet werden, betrug 1.175.664 (41 %).
Mäuse, Ratten und Fische sind mit einem Anteil von 92 Prozent
weiterhin die mit Abstand am häufigsten eingesetzten Versuchstiere.
Mit einer Gesamtzahl von 2.462 ist die Verwendung nicht-humaner
Primaten (Affen und Halbaffen) 2016 im Vergleich zum Vorjahr (3.141)
um fast ein Viertel gesunken (-22 %), so das BMEL. Weiter rückläufig
ist auch der Anteil von Hunden und Katzen, während sich die Zahl der
Fische von ca. 202.000 in 2015 auf ca. 311.000 deutlich erhöht hat.
Verschiebung zu genmodifizierten Versuchstieren
Auch 2016 geht der Trend vor allem bei den Nagetieren zum Einsatz
von genetisch veränderten Tieren; der Anteil verschob sich von 39
Prozent (2015) auf 42 Prozent im Jahr 2016. Genetisch veränderte
Mäuse (86 Prozent) und Fische (13 Prozent) machen einen großen Teil
der Versuchstiere aus. Mit Hilfe von transgenen Tieren können
Forscher gezielter wissenschaftlichen Fragestellungen nachgehen. Zum
Beispiel wird untersucht, ob einzelne Gene an der Entstehung von
Krankheiten beteiligt sind.
3R-Prinzip greift: Tiere müssen weniger leiden
Die Verteilung der Schweregrade der Versuche zeigt, dass die
Belastung in Tierversuchen zurückgeht. Inzwischen sind 61 Prozent der
Versuche mit geringen Belastungen für die Tiere verbunden (2015: 59
Prozent), während der Anteil an Tierversuchen mit mittlerer oder
schwerer Belastung bei etwa 23 beziehungsweise fünf Prozent lag.
Der Direktor des Deutschen Primatenzentrums und Sprecher der
Initiative Tierversuche verstehen, Stefan Treue kommentiert die neuen
Zahlen: "Wir beobachten nun seit einigen Jahren relativ konstante
Versuchstierzahlen, obwohl das Forschungsaufkommen derzeit
international ansteigt, zum Beispiel für die Entwicklung von
Medikamenten gegen Volkskrankheiten wie Diabetes, Krebs, Demenz,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Immunerkrankungen. Man
sieht daran, dass das 3R-Prinzip zur Reduktion der Versuche auf ein
notwendiges und unerlässliches Minimum spürbar greift." Neue
Möglichkeiten, wie das Organ-on-a-chip-Verfahren, seien bisher noch
nicht ausgereift genug, um Tierversuche in nennenswerter Zahl zu
ersetzen.
Fortschritte habe die Wissenschaft im Bereich Refinement gemacht:
"Neue, verbesserte Methoden führen dazu, dass die Versuche weniger
belastend sind", betont Treue. Alternativmethoden würden Tierversuche
auf absehbare Zeit zwar noch nicht vollständig ersetzen, würden in
einem Methodenmix aber zunehmend als Ergänzungsmethoden genutzt, so
Treue weiter. Erst die Verwendung von beidem - Tieren und auch
alternativen Methoden - optimiert und ermöglicht die Erforschung
komplexer wissenschaftlicher Fragestellungen.
Pressekontakt:
Redaktion Tierversuche verstehen
E-Mail: redaktion@tierversuche-verstehen.de
Telefon: +49 251 98776-50
Web: www.tierversuche-verstehen.de
Twitter: @TVVde
Anschrift:
c/o Cyrano Kommunikation GmbH
Hohenzollernring 49-51
48145 Münster
Original-Content von: Tierversuche verstehen, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
620171
weitere Artikel:
- Neustart für Flüchtlinge in Deutschland / UNO-Flüchtlingshilfe fördert Integrationsbegleitung Bonn (ots) - Seit dem Jahr 2015 kamen weit über eine Million
schutzsuchende Menschen nach Deutschland. Entsprechend hoch ist bei
uns der Bedarf an Projekten und Initiativen, die Geflüchteten bei der
sozialen und wirtschaftlichen Integration helfen. Die
UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks
der Vereinten Nationen (UNHCR) unterstützt Projekte in Deutschland,
die die Integration Geflüchteter zum Ziel haben und schafft damit
Perspektiven für die Zukunft.
"Nach Anerkennung der Asylanträge stehen die mehr...
- NOZ: NOZ: Lafontaine: Flüchtlingspolitik der Linken ist genauso falsch wie die der anderen Parteien Osnabrück (ots) - Ex-Parteivorsitzender kritisiert
"National-Humanismus" - "Dort helfen, wo die Not am größten ist"
Osnabrück.- Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Oskar
Lafontaine, verschärft seine Kritik an der Flüchtlingspolitik,
kritisiert sie als "National-Humanismus" und bezieht dies
ausdrücklich auch auf die eigene Partei. In einem Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Lafontaine: "Die
Flüchtlingspolitik der Linken ist genauso falsch wie die der anderen
Parteien, weil sie 90 Prozent der Flüchtlinge mehr...
- Winkelmeier-Becker: Opfer von Straftaten in sozialen Netzwerken erhalten mehr Rechte Berlin (ots) - Beschwerdeverfahren nach dem
Netzwerkdurchsetzungsgesetz müssen nun zur Verfügung stehen
Mit Ablauf der dreimonatigen Übergangsfrist am 31. Dezember 2017
entfaltet das von Bundestag und Bundesrat im Sommer verabschiedete
Netzwerkdurchsetzungsgesetz seine volle Wirksamkeit. Dazu erklärt die
rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth
Winkelmeier-Becker:
"Endlich erhalten Opfer von Straftaten im Internet mehr Rechte
gegenüber den Anbietern von großen sozialen Netzwerken wie Facebook mehr...
- NOZ: NOZ: Übergriffe an Silvester: Polizeigewerkschaft sieht in Sicherheitszone für Frauen "eine verheerende Botschaft" Osnabrück (ots) - Sicherheitslage in Deutschland laut
DPolG-Vorsitzendem Wendt weiter angespannt - "Nach Köln hat sich viel
geändert"
Osnabrück.- Mit Blick auf die bevorstehenden Silvesterfeiern
verweist die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) auf eine weiterhin
angespannte Sicherheitslage in Deutschland. "Nach der Kölner
Silvesternacht haben wir Gefahren gesehen, die wir vorher nicht
gesehen haben", sagte DPolG-Vorsitzender Rainer Wendt in einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Danach habe
sich viel mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Präses will "Ökumene-WGs": Katholische und evangelische Gemeindezentren zusammenlegen Köln (ots) - Köln. Der Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland, Manfred Rekowski, hat angeregt, katholische und
evangelische Gemeindezentren zusammenzulegen. "Ist es nicht besser,
ökumenische »Wohngemeinschaften« zu gründen, statt dass sich beide
Kirchen - am Ende vielleicht sogar unabgestimmt - aus Stadtteilen und
Orten zurückziehen?", schreibt Rekowski in einem Gastbeitrag für den
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). In Zeiten, in denen die
Kirchen mit weniger Personal auskommen müssten, schienen ihm
gemeinsame Gemeindezentren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|