Rheinische Post: Kommentar /
Elektronische Fußfessel ist keine Wunderwaffe
= Von Thomas Reisener
Geschrieben am 29-12-2017 |
Düsseldorf (ots) - Die elektronische Fußfessel zur Überwachung von
potenziellen Terroristen wird überschätzt. Die Verfassung setzt dem
Einsatz so enge Grenzen, dass von den bundesweit 700 Gefährdern
bislang nur zwei auf diese Art überwacht werden. Denn Voraussetzung
ist unter anderem der Nachweis, dass von der zu überwachenden Person
eine konkrete Gefahr ausgeht. Dieser Nachweis ist extrem schwer. Aber
die Verfassung setzt die Hürden zurecht hoch an, schließlich ist auch
ein Gefährder bei allem begründeten Misstrauen noch kein Straftäter.
Die Richter prüfen deshalb in jedem Einzelfall sehr genau, ob sie
einen derart massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von
formal Unbescholtenen billigen können. Zudem senken Fußfesseln nur
die Wahrscheinlichkeit für Attentate, aber sie verhindern sie nicht
zuverlässig, wie traurige Beispiele gezeigt haben. Trotzdem ist die
Einführung in NRW sinnvoll. Die Überwachung der hiesigen 240
Gefährder bindet enorme Kapazitäten. Wenn nur einige Wenige davon
auch per Fußfessel überwacht werden, können die Sicherheitsbehörden
stattdessen andere Straftaten bekämpfen. Das Verbrechen hat technisch
aufgerüstet. Da muss der Staat mithalten.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
620223
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Da WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Jahreswechsel Bielefeld (ots) - Was war das nun für ein Jahr, dieses 2017? Was
bleibt, was wirkt nach und was kommt 2018 auf uns zu? Schaut man auf
die ökonomischen Kennzahlen, geht es Deutschland weiter sehr gut: Die
Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, längst gilt der
Fachkräftemangel in vielen Branchen als das größte Problem. Noch vor
zehn Jahren hätten wir uns eine solche Situation wohl erträumt.
Doch sagen Beschäftigungsquoten und Wachstumsraten allein wenig
über das Glück und die Zufriedenheit einer Gesellschaft aus. Für mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Korruption in NRW
Gift für die Demokratie
Lothar Schmalen, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Korruption ist nicht nur in Russland oder auf
dem Balkan ein großes Thema, sondern auch in einem gefestigten
Rechtsstaat wie Deutschland. Das zeigen die Zahlen aus dem neuesten
Lagebericht des Landeskriminalamtes. Die nun wieder ansteigende Zahl
von Ermittlungsverfahren wegen Korruption sprechen eine deutliche
Sprache. Dass die Zahl der Korruptionsverfahren in den öffentlichen
Verwaltungen zurückgeht, vermag dabei wenig zu beruhigen. Die
LKA-Verantwortlichen selbst weisen darauf hin, dass nicht belegbar
sei, ob mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Silvester 2017
Raus aus der Meckerecke
Carsten Heil Bielefeld (ots) - Demokratie bleibt anstrengend auch im Jahr 2018.
Es sind stets mühevolle und langwierige Prozesse, die in unserer
Staatsform zum Ergebnis führen. Unterschiedliche Meinungen und
Interessen müssen zusammengeführt, sehr komplizierte Fakten
analysiert und erklärt, Mehrheiten gefunden werden. Das geht nicht
von heute auf morgen. Zum Glück ist das Führerprinzip in Deutschland
Vergangenheit. Auch wenn sich immer mehr Menschen eine starke Führung
wünschen, ist das Ringen um Kompromisse und ein Ausgleich der
Interessen besser mehr...
- Westfalenpost: Jost Lübben zum Jahreswechsel Hagen (ots) - Schon am Ende des Jahres 2016 war klar, dass unsere
Demokratie ihre Gemütlichkeit verloren hat. In einer Zeit, in der
sich die Briten auf den Weg machten, Europa zu verlassen, und
Rechtspopulisten allerorten zunehmend Erfolge feierten, brauchte es
eine neue Energie und eine neue Leidenschaft. Dies, und das ist ein
Jahr später die durchaus bittere Erkenntnis aus 2017, gilt nach wie
vor. Mehr noch. Die Entwicklung hat sich verschärft. Spätestens die
Bundestagswahl mit dem Erstarken der Alternative für Deutschland
(AfD) mehr...
- Rheinische Post: AOK meldet Anstieg bei Teilnahme Älterer an Gesundheitsvorsorge Düsseldorf (ots) - Immer mehr ältere Versicherte nehmen die von
den Krankenkassen angebotene Vorsorgeuntersuchung CheckUp 35 in
Anspruch. Frauen jeden Alters nutzen die Untersuchungen auf
Herz-Kreislauferkrankungen häufiger als Männer. Dies geht aus noch
unveröffentlichten Daten des Wissenschaftlichen Instituts des
AOK-Bundesverbandes Wido hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe) vorliegen. Demnach ist die
Inanspruchnahme bei Senioren zwischen 65 und 80 Jahren am höchsten.
Rund 68 Prozent der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|