17 Hilfsorganisationen fordern zum Jemenkonflikt: Es ist fünf nach zwölf - Hafen von Hudaydah uneingeschränkt öffnen!
Geschrieben am 17-01-2018 |
Berlin (ots) - 17 in Jemen tätige Hilfsorganisationen fordern die
komplette und bedingungslose Öffnung des Hafens von Hudaydah, damit
die Menschen endlich wieder uneingeschränkten Zugang zu Nahrung und
Treibstoff erhalten. Im November 2017 hatte die von Saudi-Arabien
angeführte Militärkoalition alle jemenitischen Häfen im Roten Meer
blockiert, was zu einem dramatischen Versorgungsnotstand führte. Am
20. Januar endet eine auf 30 Tage befristete Aussetzung der Blockade.
"Das gesamte Land kämpft ums Überleben, und Kinder sind wie immer
am schlimmsten betroffen", sagt Tamer Kirolos, Direktor des
Landesbüros von Save the Children im Jemen. "Es gibt keine tragfähige
Alternative zur kompletten Öffnung des Hafens. Jeder Plan oder Deal
der Konfliktparteien, der das ignoriert, wird das Elend der Menschen
verschärfen. Die Humanitäre Gemeinschaft muss uneingeschränkt
arbeiten können, um Leben retten und Leid lindern zu können."
Der Güterfluss muss dringend ausgeweitet und verbessert werden, um
Hunger und Krankheiten im ganzen Land einzudämmen. Oxfams
Landesdirektor im Jemen, Shane Stevenson: "Wenn der Hafen von
Hudaydah wieder geschlossen wird und die Versorgung mit
Nahrungsmittel, Treibstoff und sauberem Trinkwasser zusammenbricht,
müssen Millionen von Jemeniten den Preis zahlen. Alle
Konfliktparteien müssen endlich aufhören, das Leben der Menschen aufs
Spiel zu setzen."
"Die Konflikt-Parteien müssen ihrer Verantwortung nachkommen, das
Leid für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten. Acht
Millionen Menschen sind bereits von Hunger bedroht. Das Aussetzen der
Blockade für 30 Tage reicht bei Weitem nicht aus, damit sich der
jemenitische Lebensmittelmarkt erholen kann. Die Schäden, die im
November und Dezember entstanden sind, sind viel zu groß", so
Karl-Otto Zentel, CARE-Generalsekretär, der selbst vor einigen
Monaten im Land war.
Seit die von Saudi-Arabien angeführte Koalition die Häfen am 20.
Dezember vorübergehend geöffnet hat, konnten humanitäre und
kommerzielle Güter zwar entladen werden. Da Transport-, Verkaufs- und
Importunternehmen aber keine Sicherheit darüber haben, was nach der
Aussetzung der Blockade geschieht, wird die Inflation weiter
angetrieben. Nahrungsmittel werden für viele Jemeniten weiterhin
unbezahlbar sein. Zudem kommen über das Rote Meer derzeit nur 25
Prozent der sonst üblichen Treibstoffmengen im Jemen an. Preise für
zentrale Güter sind kaum gesunken seit Beginn der Blockade, die
Lebensmittelunsicherheit ist enorm.
Schätzungen gehen mittlerweile von mehr als einer Million
Cholera-Fälle im Jemen aus, hunderte Menschen leiden zudem an
Diphterie. Wenn die Blockade weitergeführt und bei der Versorgung
nicht konsequent gegengesteuert wird, drohen Land und Leuten
unumkehrbare Konsequenzen.
Die Ankündigung neuer Kräne für Hudaydah ist derweil ein
willkommenes Signal des guten Willens, ein Schritt zur einer
Kapazitätserweiterung von Jemens wichtigstem Hafen. Um diesen
Fortschritt voranzutreiben, rufen die unterschreibenden
Organisationen die Koalition dazu auf, den Hafen von Hudaydah
bedingungslos und dauerhaft zu öffnen.
Wir weisen einmal mehr darauf hin, wie entscheidend die Häfen im
Roten Meer sind, um die Versorgung der Menschen so schnell,
kostengünstig und sicher wie möglich zu gewährleisten. Keine anderen
Häfen haben die Kapazitäten, um Hudaydah zu ersetzen. Wir rufen die
internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen, damit
der Zugang zu überlebensnotwendiger Nahrung für die Menschen im Jemen
gesichert wird. Viel zu lange wurde versäumt, massiven diplomatischen
Druck auszuüben. Dies muss jetzt endlich erfolgen, damit die
Konfliktparteien die notwendigen Schritte unternehmen und den
Konflikt beenden.
Unterzeichnende Organisationen:
ACTED Action Against Hunger
CARE International
Danish Refugee Council
Global Communities
International Rescue Committee
INTERSOS
Medecins du Monde
Mercy Corps
Norwegian Refugee Council
Oxfam
Relief International
Save the Children
Search for Common Ground
Vision Hope International
War Child UK
ZOA
Pressekontakt:
Bastian Strauch, Pressestelle Save the Children Deutschland
bastian.strauch@savethechildren.de
030 2759 5979 889
Ninja Taprogge, Pressestelle CARE Deutschland-Luxemburg
taprogge@care.de
0228 975 63 48
Steffen Küssner, Pressestelle Oxfam Deuschland
030 453 069 710
skuessner@oxfam.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
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