Heilbronner Stimme: CDU-Fraktionsvize Armin Schuster: Koalitionsverhandlungen sind keine Wunschkonzerte - Kein Verhandlungsspielraum beim Familiennachzug
Geschrieben am 23-01-2018 |
Heilbronn (ots) - Der CDU-Fraktionsvize Armin Schuster kritisiert
die Forderungen der SPD nach Nachbesserungen. Der Innenpolitiker
sagte der "Heilbronner Stimme" (Dienstag): "Koalitionsverhandlungen
sind keine Wunschkonzerte und auch als Therapie wenig geeignet. Ich
könnte mir auch einiges vorstellen, das ich gerne noch im
Koalitionsvertrag gesehen hätte. Aber es gilt der Rahmen, den wir in
den Sondierungen gesteckt haben. Der Handschlag muss gelten."
Der SPD-Führung wirft Schuster handwerkliche Fehler vor: "Die SPD
hat vor allem ein Problem: Der Vorstand setzt sich immer wieder
selbst unter Druck. Am Wahlabend war es das schnelle Bekenntnis zum
Gang in die Opposition. Nun hat man auf dem Parteitag die Zustimmung
zu Koalitionsgesprächen mit der Zusage, drei Nachbesserungen zu
erreichen, bekommen. Damit riskiert Schulz erneut innerparteiliche
Kritik. Niemand kann ernsthaft davon ausgehen, dass die Union auf
Kommando über solche Stöckchen springt. Ich verstehe diese
handwerklichen Fehler auf Seiten der SPD einfach nicht."
Laut Schuster habe auch die CDU einige Abstriche machen müssen in
den Sondierungen: "Vielen Delegierten des SPD-Parteitages war
vermutlich gar nicht klar, wie schmerzlich die Union Dinge vermisst,
die wir nicht durchsetzen konnten. In den neuen sogenannten
Ankerzentren wollten wir beispielsweise eine Residenzpflicht und das
Sachleistungsprinzip durchsetzen. Auch eine Verschärfung des
Ausweisungsrechtes bei kriminellen Asylbewerbern ist mit der SPD
bisher nicht machbar. Schmerzhaft ist auch, dass wir unsere
Steuerpläne nicht wie gewollt realisieren konnten, oder wie schwierig
für uns die Festschreibung des Rentenniveaus der gesetzlichen Rente
bis zum Jahr 2025 auf dem heutigen Niveau von 48 Prozent ist."
Schuster erklärte weiter: "Es bringt doch nichts, wenn jeder neue
und alte Themen auf den Tisch legt, und wir die Sondierung von vorne
beginnen. Ich habe auch Fäuste in der Tasche, aber für uns ist das
Glas dreiviertel voll, für die SPD immer irgendwie leer." Er betonte:
"Ich glaube, dass die 450.000 SPD-Mitglieder auch jetzt schon
entscheiden könnten: Unter ihnen herrscht mehrheitlich vermutlich
eher die gleiche Stimmung wie im ganzen Land, nämlich der Wunsch an
die Politiker, endlich eine Koalition hinzubekommen. Die Menschen
sind doch schon ermüdet und wollen jetzt eine Regierung sehen." Zum
Thema Familiennachzug sagte Schuster: "Keinen Verhandlungsspielraum
sehe ich beim Thema Familiennachzug für subsidiär Schutzbedürftige.
Beim vereinbarten Nachzug von 12.000 Menschen sind wir der SPD weit
entgegengekommen, das ist doch schon eine sehr großzügige
Härtefallregelung. Die SPD macht dies aber nun völlig unnötig zum
Symbolthema. Auf solche Zahlenspiele, nach dem Motto darfs auch ein
bisschen mehr sein, können wir uns nicht einlassen."
Er forderte die SPD auf, die GroKo nicht weiter schlecht zu
machen: "Ich habe einen Wunsch an die SPD-Führung: Es geht darum
Verhandlungsergebnisse selbstbewusst zu vertreten und nicht, wie
schon im Wahlkampf, die GroKo schlechter zu machen als sie ist. Das
übernehmen im Zweifel schon Lindner und Gauland."
Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de
Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
622792
weitere Artikel:
- Gauland: Die SPD kämpft in der GroKo nicht mehr für die eigenen Wähler Berlin (ots) - Zur Debatte um eine Obergrenze in der
Flüchtlingspolitik der GroKo-Parteien erklärt der AfD
Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland:
"Die offensichtliche Verwirrung um eine Obergrenze bei SPD, CDU
und CSU mutet fast schon komisch an, wenn es sich nicht um so ein
ernsthaftes und für Deutschland essentielles Thema handeln würde.
Jede der Parteien versucht ihrer Zielgruppe derzeit vorzugaukeln, man
habe sich durchgesetzt.
Schulz und Nahles beteuern lautstark, es werde keine Obergrenze
geben. Die CSU schwört dagegen mehr...
- Tews: "Engagement des bpa zahlt sich für Pflegebedürftige aus" / bpa begrüßt Anpassungen der Häuslichen Krankenpflege-Richtlinie Berlin (ots) - Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Anpassungen
der Häuslichen Krankenpflege-Richtlinie (HKP-RL) beschlossen. Als
Leistung der häuslichen Krankenpflege können Patientinnen und
Patienten zukünftig Hilfe beim An- und Ausziehen von ärztlich
verordneten Kompressionsstrümpfen oder -strumpfhosen bereits ab der
Kompressionsklasse I erhalten. Durch die Kompressionstherapie werden
insbesondere bei multimorbiden Menschen offene Wunden und
Wundheilungsstörungen vermieden.
"Der bpa hat sich für diese dringend notwendigen mehr...
- Baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Dr. Christina Baum: "Terrorhilfe statt Jugendhilfe - Minister Lucha angeblich machtlos gegen Linksterrorismus" Stuttgart (ots) - Bereits im vergangenen Jahr reagierte die AfD im
Landtag von Baden-Württemberg auf den Auftritt einer linksextremen
Musikgruppe im Kinder- und Jugendhaus Hallschlag in Stuttgart. Das
Sozialministerium konnte seinerzeit kaum Angaben zu dem Vorfall
machen und betonte auch keinen Einfluss auf die Vergabepraxis der
Stuttgarter Jugendhaus gGmbH zu haben - und das, obwohl das
Ministerium regelmäßig Fördersummen an den freien Träger überweist.
"Wenn staatliche Gelder fließen, erwarten wir, dass hierdurch keine
Linksextremisten mehr...
- NOZ: KORREKTUR - bitte diese Fassung verwenden
Wirtschaftsrat der Union: Starke Zweifel an Haltbarkeit einer Koalition mit "labilem Partner" SPD Osnabrück (ots) - Wirtschaftsrat der Union: Starke Zweifel an
Haltbarkeit einer Koalition mit "labilem Partner" SPD
Präsident Bahlsen plädiert für Minderheitsregierung - "Skepsis,
dass die Union die SPD-Spitze überhaupt noch beim Wort nehmen kann"
Osnabrück. Der Wirtschaftsrat der Union hat starke Zweifel, dass
"eine Regierung mit einem so labilen Partner wie der SPD über eine
Legislaturperiode haltbar ist". Präsident Werner M. Bahlsen sagte der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag), eine Minderheitsregierung sei
"eine klarere mehr...
- INSM: Warum der "Soli" in Zukunft nichts mehr mit Solidarität zu tun hat Berlin (ots) -
Die Pläne der CDU/CSU und der SPD sehen vor, dass der
Solidaritätszuschlag künftig erst ab einer Freigrenze von
voraussichtlich 61.000 Euro erhoben wird. Bei Überschreiten dieses
Betrags wird der Soli dann auf das gesamte Einkommen berechnet. Um
den sogenannten Fallbeileffekt abzumildern, sieht das
Sondierungsergebnis eine Gleitzone vor. Diese Gleitzone müsste sich
nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bis
76.000 Euro zu versteuerndes Einkommen erstrecken.
Bei Umsetzung der Sondierungspläne mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|