SWR / Tausende Flugkunden werden nach der "Niki"-Insolvenz wahrscheinlich leer ausgehen
Geschrieben am 24-01-2018 |
Mainz (ots) - Nach SWR-Recherchen sind von der Insolvenz der
österreichischen "Niki"-Fluglinie insgesamt rund 400.000 Flugkunden
in Deutschland und in Österreich betroffen. Rund 200.000 haben über
Reiseflugportale gebucht. Letztere können allerdings kaum mit einer
Entschädigung oder gar einer Rückerstattung der bereits gezahlten
Flugkosten rechnen. So teilte etwa Flugvermittler Opodo den
Passagieren zunächst schriftlich mit, der Flugbetrieb von "Niki" sei
vollständig eingestellt worden. Man versuche zwar eine Erstattung der
gebuchten Tickets zu erwirken, "Niki" könne dazu aber keinerlei
verbindliche Zusagen machen. Zudem heißt es: "Sollten Sie die
geplante Reise weiterhin durchführen wollen, ist leider eine
Neubuchung der Flüge notwendig." Auf Nachfrage heißt es dazu bei
Opodo, bei einer Insolvenz sei eine Entschädigung unwahrscheinlich,
da das Unternehmen ja nicht mehr existiere.
Reiserechtsexperte Christian Gollner von der Verbraucherzentrale
Rheinland-Pfalz sagte dazu, Kunden hätten zwar grundsätzlich einen
Anspruch auf Entschädigung. Dieser sei aber nur schwer durchsetzbar:
"Was bringt es, die Forderung zu haben, wenn man sie nicht
durchsetzen kann, weil die Airline insolvent ist."
"Niki"-Gründer Lauda, der gestern den Zuschlag zum Erwerb von
"Niki" erhielt, will Flüge erst wieder ab April anbieten, muss sich
dafür aber erst einmal neu aufstellen. Dass er die Verpflichtungen
von "Niki" übernimmt, gilt in der Branche als unwahrscheinlich.
Kunden, die direkt bei "Niki"-Airlines gebucht hatten, haben indes
noch eine kleine Chance auf eine Entschädigung. Allerdings stehen sie
in einer Gläubigerkette hinter Arbeitnehmern und Banken.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert vor dem
Hintergrund dieses Falles, dass die Bundesregierung eine
Insolvenzversicherung im Fluggeschäft zwingend vorschreiben soll, um
Flugkunden vor solchen Flugausfällen zu schützen. Bei Pauschalreisen
gebe es das schon.
Zitate gegen Quellenangabe frei. Rückfragen bitte an die
SWR-Redaktion Recherche Unit unter Tel. 06131/929 3 3202
Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell
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