Greenpeace Energy: "Bundesregierung muss in dieser Legislaturperiode Ausbau der Power-to-Gas-Technologie starten" / Flexible Langzeitspeicher für erfolgreiche Energiewende unverzichtbar
Geschrieben am 31-01-2018 |
Hamburg (ots) - Der Ausbau der Power-to-Gas-Technologie
("Windgas") muss noch in dieser Legislaturperiode beginnen, fordert
Greenpeace Energy für die Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und
SPD. "Deutschland braucht diese flexiblen Langzeitspeicher spätestens
im Jahr 2030, wenn erneuerbare Energien 65 Prozent der hiesigen
Stromproduktion decken sollen, wie es die Koalition anstrebt", sagt
Sönke Tangermann, Vorstand der Hamburger Energiegenossenschaft. "Wir
müssen jetzt zügig den Einstieg in diese Technologie schaffen, damit
in Deutschland weiterhin Versorgungssicherheit garantiert ist."
Der Ausbau von Langzeitspeichern, zum Beispiel
Windgas-Elektrolyseure zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff,
lässt sich kostengünstig und klimapolitisch sinnvoll erreichen.
Greenpeace Energy schlägt dazu eine Ergänzung der SINTEG-Verordnung
vor. SINTEG - die Abkürzung steht für "Schaufenster intelligente
Energie - Digitale Agenda für die Energiewende" - soll helfen, für
die Zukunft wichtige Energietechnologien auch bei derzeit mangelnder
Wirtschaftlichkeit schon jetzt einsetzen und weiterentwickeln zu
können. In diesem Rahmen sollten Langzeitspeicher nach dem Vorschlag
von Greenpeace Energy unter bestimmten Voraussetzungen von
Stromnebenkosten wie der EEG-Umlage befreit werden:
Sie müssen an netzdienlichen Standorten stehen, wo ihr Betrieb das
Stromnetz entlastet. Der Langzeitspeicher-Zubau soll von 2020 bis
2025 auf jährlich maximal 50 Megawatt beschränkt werden. Die Speicher
werden jeweils für zehn Jahre von Stromnebenkosten befreit,
allerdings lediglich in den 3.000 günstigsten Strompreis-Stunden
jeden Jahres. So arbeiten sie nur dann, wenn ein großes erneuerbares
Stromdargebot auf eine geringe Nachfrage trifft.
Derzeit werden Windkraftanlagen abgeregelt, wenn das Netz den
Strom nicht aufnehmen kann - der Strom wird über das EEG vergütet,
aber nicht genutzt. Von Windgas-Elektrolyseuren aus überschüssigem
Strom erzeugter erneuerbarer Wasserstoff könnte stattdessen entweder
über lange Zeiträume im Gasnetz gespeichert und bei Bedarf
rückverstromt werden oder - im Zuge der Sektorenkopplung - etwa in
der Chemieindustrie aus fossilen Energien erzeugten Wasserstoff
ersetzen.
Nach Berechnungen von Greenpeace Energy kostet die Förderung der
Langzeitspeicher je Megawatt Leistung rund 200.000 Euro pro Jahr.
Dieses Geld sei bestens angelegt, erläutert Tangermann: "Unser
Vorschlag hilft, dass die Entwicklung von Langzeitspeichern in
Schwung kommt, was zügig zu sinkenden Preisen führen dürfte.
Langfristig werde das deutsche Energiesystem mit Windgas sogar
günstiger als ohne, wie Studien belegten, ergänzt der
Greenpeace-Energy-Vorstand.
Hintergrund: Bei fluktuierenden Energien wie Wind- und Solarkraft
hängt die Stromproduktion vom Dargebot an Wind bzw.
Sonneneinstrahlung ab. Dies variiert ständig. Je mehr erneuerbare
Kraftwerke installiert sind (aktuelles Ziel der Koalition: ein
EE-Anteil von 65 Prozent im Stromsektor), desto mehr Stromüberschüsse
gibt es, die von Langzeitspeichern wie Windgas-Elektrolyseuren
genutzt werden können. Zu Zeiten von Stromüberschüssen sinken die
Handelspreise an der Strombörse EEX in Leipzig deutlich. Bei
"negativen Preisen" zahlen die Netzbetreiber sogar Geld dafür, dass
ihnen Strom, den sie nicht abregeln können, abgenommen wird.
Die Kurzstudie "Kalte Dunkelflaute - Robustheit des Stromsystems
bei Extremwetter" über Versorgungssicherheit auch bei hohen Anteilen
erneuerbarer Energien online: http://bit.ly/2EoG6Zr
Die Kurzstudie "Minimaler Bedarf an langfristiger Flexibilität im
Stromsystem bis 2050" zu den Kosten eines Stromsystems mit bzw. ohne
Windgas online: http://bit.ly/2GwEPQL
Pressekontakt:
Michael Friedrich
Greenpeace Energy eG
Politik und Kommunikation
Tel. 040 - 808 110 655
michael.friedrich@greenpeace-energy.de
Original-Content von: Greenpeace Energy eG, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
623945
weitere Artikel:
- Der Arbeitsmarkt im Januar 2018 - Schwungvoller Start // BA-Presseinfo NR. 05 Nürnberg (ots) - "Der Arbeitsmarkt ist schwungvoll in das neue
Jahr gestartet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar
gestiegen, aber schwächer als für die Jahreszeit üblich.", sagte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef
Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in
Nürnberg. Arbeitslosenzahl im Januar: +185.000 auf 2.570.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -207.000 Arbeitslosenquote
gegenüber Vormonat: +0,5 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung mehr...
- Bestenfalls ein Einstieg: GroKo-Einigung zu Pflege aus Sicht des Paritätischen viel zu wenig Berlin (ots) - Aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands sind
die von Union und SPD vereinbarten Verbesserungen bei der Pflege
nicht annähernd ausreichend, um den Pflegenotstand wirksam zu
beheben. Die Verständigung auf die Einführung flächendeckender
Tarifverträge sei unbedingt zu begrüßen, doch müsse dies
konsequenterweise auch auf die Häusliche Krankenpflege ausgeweitet
werden. Auf keinen Fall dürfe die Umsetzung mit einer finanziellen
Mehrbelastung der Pflegebedürftigen einhergehen, warnt der Verband.
Die angekündigten 8.000 mehr...
- Koalitionäre müssen beim Meeresschutz nachbessern Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert CDU, SPD und CSU auf,
sich in den Koalitionsverhandlungen für eine nachhaltige Meeres- und
Fischereipolitik auf nationaler und europäischer Ebene einzusetzen -
Besserer Schutz der Ostsee und vollständige Dokumentation der Fänge
notwendig - Nullnutzungszonen zur Erholung der Fischbestände kommen
auch Fischern zu Gute
Anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen fordert die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) CDU, SPD und CSU auf, sich mit
weitreichenderen Maßnahmen für einen wirksamen Meeresschutz mehr...
- Groko-Verhandlungen: Neuer Rahmen für das digitale Arbeiten 4.0 gesucht (FOTO) Berlin (ots) -
Das GroKo-Sondierungspapier sprach nebulös davon, dass man "mit
einem neuen Rahmen den vielfältigen Wünschen und Anforderungen in der
Arbeitszeitgestaltung gerecht werden" will. Jetzt muss dieser Rahmen
in den Koalitionsverhandlungen skizziert werden. Neben einer Änderung
der Arbeitszeitordnung stehen die Gesetze "zur sozialrechtlichen
Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen" ("Flexi I-Gesetz 1998;
Flexi II-Gesetz 2009) in der Diskussion. Im Klartext geht es um die
Einrichtung von sogenannten Zeitwertkonten. mehr...
- Hirte: Mit zukunftsorientierter Wirtschaftspolitik den Wohlstand sichern Berlin (ots) - Freien Handel sichern - Wohlstand auch in der
Fläche fördern
Das Bundeskabinett hat am heutigen Mittwoch den
Jahreswirtschaftsbericht 2018 beschlossen. Hierzu erklärt der
Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Christian
Hirte:
"Deutschland befindet sich im achten Jahr seines wirtschaftlichen
Aufschwungs. Unser Land verfügt über eine leistungsfähige, breit
aufgestellte und innovative Wirtschaft, die sich im globalen
Wettbewerb behauptet. Diese ist Voraussetzung für unseren Wohlstand
und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|