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Seitenwind: Runter vom Gas und Abstand halten / TÜV Rheinland: Besondere Vorsicht auf Brücken und an offenen Flächen / Geschwindigkeit bestimmt subjektive Wahrnehmung / Ansaugeffekt beachten

Geschrieben am 02-03-2018

Köln (ots) - Seitenwinde sind immer dann besonders tückisch, wenn
sie in heftigen Böen über die Fahrbahn wehen. Laut Statistischem
Bundesamt sind sie in Deutschland über 400 Mal pro Jahr die
Hauptunfallursache. Ihre volle Kraft entwickeln Seitenwinde besonders
auf Brücken sowie an Waldschneisen und offenen Feldern. "Je größer
das Fahrzeug, desto heftiger die durch den Seitenwind hervorgerufene
Reaktion", sagt Steffen Mißbach, Kfz-Experte bei TÜV Rheinland. Das
gilt auch für die Geschwindigkeit. Je schneller, desto größer die
Kräfte, da Seiten- und Fahrtwind zusammenwirken. Auch die subjektive
Wahrnehmung des Fahrers ist bei höherer Geschwindigkeit eine andere.
Er nimmt den Windstoß deutlich stärker wahr, als er in Wirklichkeit
ist.

In Baustellen aufs Überholen verzichten

Verkehrsteilnehmer sollten bei windigem Wetter ihre
Geschwindigkeit anpassen und stets mit starken Böen rechnen.
Insbesondere dann, wenn Verkehrsschilder oder Windsäcke auf starke
Seitenwinde hinweisen.

Auch sollten sie nur mit Bedacht überholen. Ist der Fahrer
beispielsweise bei Seitenwind auf der rechten Seite unterwegs und
möchte einen Lkw überholen, muss er den Ansaugeffekt mit
einkalkulieren. Dieser entsteht durch den Windschatten des größeren
Fahrzeugs und das notwendige Gegenlenken des Überholenden. Mißbach:
"Der Fahrer sollte ausreichend Seitenabstand halten. Schließlich kann
auch der Lkw jederzeit durch Windböen ins Schlingern geraten. In
Baustellen oder verengten Fahrbahnabschnitten daher lieber auf das
Vorbeifahren verzichten."

Erhöhte Glättegefahr an offenen Flächen

Gleiches trifft auch dann zu, wenn ein vorausfahrendes Gespann ins
Schlingern gerät. Da der Anhänger nicht starr mit dem Zugfahrzeug
verbunden ist, sind teils entschiedene Reaktionen des Fahrers nötig,
für die ein Fahrstreifen nicht reicht. "In diesem Fall abbremsen und
die Warnblinkanlage einschalten", rät der Experte. Neben dem
Seitenwind muss auf Brücken, an Waldschneisen und offenen Flächen
verstärkt mit Schneewehen und Eis gerechnet werden. "Da es an diesen
Stellen meist deutlich kälter ist als an geschützteren Stellen, kann
die Fahrbahn dort glatt sein, obwohl dies auf dem Großteil der
Straßen nicht der Fall ist", weiß Mißbach.



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