Mittelbayerische Zeitung: Frauen, traut euch etwas (zu) / Heute wird weltweit der 107. Weltfrauentag gefeiert. Diesen Tag sollten Frauen nutzen. Leitartikel von Julia Weidner
Geschrieben am 07-03-2018 |
Regensburg (ots) - Weder in Führungspositionen noch bei der
Bezahlung herrscht Gleichheit zwischen Frauen und Männern. Im 21.
Jahrhundert ist diese Erkenntnis zwar traurig, aber nicht neu.
Deswegen sollte der Weltfrauentag nicht dazu da sein, weiter über
Frauenquoten oder #metoo zu diskutieren. All diese Debatten machen
das weibliche Geschlecht zum Opfer. Jetzt ist es an der Zeit, zu
zeigen: Frauen sind keine Opfer. Sie trauen sich etwas zu und nehmen,
was ihnen zu steht. Schon als Kleinkinder lernen Mädchen vor allem
eines: brav zu sein. Nicht aufzufallen, sondern sich anzupassen.
Niemanden kritisieren, denn das könnte jemanden verletzen. Mädchen
nehmen auf alle Rücksicht. Ein Fehler. Nur wer sich zu Wort meldet,
wird gehört. Wer aufsteht, wird gesehen. Wer sachlich kritisiert,
wird respektiert. Nur so erarbeitet sich man Stück für Stück eine
Reputation mit der man es auch in Führungspositionen schafft. Dafür
braucht man keine Frauenquote, sondern Selbstbewusstsein. Angela
Merkel und Theresa May sind laut dem Forbes Magazine die beiden
mächtigsten Frauen der Welt. Die beiden kamen nicht durch eine Quote
in ihre Positionen oder hielten sich mit ihrer Meinung zurück, um
nicht anzuecken. Wer mit den zwei Politikerinnen nichts anfangen
kann, soll sich Sheryl Sandburg zum Vorbild nehmen. Sie steckte nicht
hinter männlichen Kollegen zurück und wurde so Geschäftsführerin von
Facebook. Sie zweifelte nicht an sich selbst, sondern lieferte ab.
Das heißt nicht, dass Frauen typisch weibliche Eigenschaften
verstecken sollen. Sie sind einfühlend, kommunikativ und hören zu.
Männer dagegen sind entscheidungsfreudig, packen an und beweisen
Durchsetzungsvermögen. Soweit das oberflächliche Bild. Doch all diese
Eigenschaften gemeinsam sind erforderlich, um als Führungskraft
respektiert zu werden. Wer gleichzeitig einfühlend und
entscheidungsfreudig ist, einerseits zuhört, aber auch anpackt, ist
eine Führungskraft für das Jahr 2018. Frauen sollten auf ihre Stärken
vertrauen. Denn genau diese bringen sie im Job voran. Welcher Mann
sitzt zweifelnd vor einer Jobausschreibung und überlegt, ob er
wirklich die geeigneten Eigenschaften mitbringt? Nach einer
Eye-Tracking Studie der Jobbörse Jobware liest ein Mann bei einer
Stellenausschreibung im Durchschnitt 1,17 Sekunden die Anforderungen
für das Jobprofil. Frauen beschäftigen sich laut dieser Studie
doppelt solange damit. Nicht, weil sie weniger qualifiziert sind,
sondern, weil sie selbstkritischer sind. Sie überprüfen, ob sie der
Herausforderung gewachsen sind. Ihre Qualifikation beweisen müssen
aber die wenigsten Frauen. Jährlich schließen mehr Frauen als Männer
die Universität mit einem Abschluss ab. Schon in der Grundschule
kristallisiert sich heraus: Im oberen Drittel des Notendurchschnitts
tummeln sich mehr Mädchen als Jungs. Diese Erfahrung zieht sich durch
bis zum Abschluss. Wenn bei der Abiturfeier die Klassenbesten geehrt
werden, stehen zu zwei Drittel junge Frauen auf dem Podest. Doch
schon wieder schrillen hier im Kopf typisch weibliche Alarmglocken:
Nur keine Streberin sein, am besten das Erreichte herunterspielen.
Falsch! Wer eine gute Bildung vorweisen kann, ist kein Streber.
Sondern kann auf Wissen und Erfahrungen aufbauen und es so bis ganz
noch oben schaffen. Frauen dürfen nicht nur einmal im Jahr, an diesem
besonderen Tag am 8. März, selbstbewusst sein. Was im Hinblick auf
Gleichberechtigung bis heute erreicht wurde, muss gefeiert werden. Es
muss aber auch jeden Tag ein weiterer Erfolg hinzugefügt werden. Auf
diese Erfolge dürfen Frauen nicht warten, sondern müssen selbst aktiv
werden: Ihr seid an der Reihe, zeigt es der Welt.
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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
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