NOZ: NOZ: Streit um Hartz IV: Wagenknecht wirft Spahn Verhöhnung von Betroffenen vor
Geschrieben am 12-03-2018 |
Osnabrück (ots) - Fraktionschefin der Linken spricht von
"Armutszeugnis für Deutschland"
Osnabrück.- In der Debatte um Armut in Deutschland hat die
Linksfraktion im Bundestag sich scharf gegen "arrogante Belehrungen"
des künftigen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) gewandt.
Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag): "Hartz IV mutet Eltern zu, ihre Kinder für 2,70
Euro am Tag zu ernähren. Wenn gutverdienende Politiker wie Herr Spahn
meinen, das sei keine Armut, sollten sie sich vielleicht mal mit
einer Mutter unterhalten, die unter solchen Bedingungen ihr Kind
großziehen muss." Das wäre nach den Worten von Wagenknecht jedenfalls
besser, "als die Betroffenen noch mit arroganten Belehrungen zu
verhöhnen, es ginge ihnen doch eigentlich gut".
Die Fraktionsvorsitzende kritisierte außerdem, dass immer mehr
ältere Menschen, die in ihrem Leben hart gearbeitet hätten, und viele
Alleinerziehende heute auf die Hilfe der Tafeln angewiesen seien.
Dies sei ein Armutszeugnis für Deutschland und ein Beleg dafür, dass
der Sozialstaat nicht mehr funktioniere.
Spahn hatte zuvor gesagt: "Niemand müsste in Deutschland hungern,
wenn es die Tafeln nicht gäbe." Deutschland habe "eines der besten
Sozialsysteme der Welt". Hartz IV bedeute nicht Armut, sondern sei
die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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