Rheinische Post: Kommentar /
Wunsch-Ergebnis
= Von Ulrich Krökel
Geschrieben am 18-03-2018 |
Düsseldorf (ots) - Russland hat gewählt. Doch eine echte Wahl im
demokratischen Sinn hatten die Russen nicht. Alle Herrschaft in dem
Riesenreich geht eben nicht vom Volk aus, sondern vom Kreml: von
Wladimir Putin. Und den meisten Beteiligten an diesem Potemkinschen
Akt einer schon nicht mehr gelenkten, sondern nur noch vorgegaukelten
Demokratie dürfte klar gewesen sein, dass dies keine echte Wahl war.
Das Bitterste aber ist: Den meisten Bürgern dürfte es egal gewesen
sein. Die Menschen im Land haben den Glauben an Freiheit und
Eigeninitiative längst verloren, genauer: seit den verheerenden
Jelzin-Jahren, als Oligarchen das Land ausplünderten - im Namen von
Demokratie, Freiheit und Westorientierung! Es war Putin, der das
Steuer zur Jahrtausendwende herumriss, leider in die falsche
Richtung. Das neue Russland ist längst wieder auf dem Weg in Diktatur
und Imperialismus. Das einzig Moderne an diesem Staat sind die
Methoden der hybriden und der Cyber-Kriegsführung. Dabei kämpft Putin
für keine Ideologie. Putin kämpft allein um Macht, und der Feind
namens Westen kommt ihm dabei gerade recht.
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Rheinische Post
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