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RNZ: Freiheiten - Kommentar zum biometrischen Personalausweis

Geschrieben am 16-04-2018

Heidelberg (ots) - Es sollte stutzig machen, wenn selbst
Polizeigewerkschafter einer neuen "Sicherheitsmaßnahme" zurückhaltend
begegnen: Fingerausweise in jeden Personalausweis, so will es die
EU-Kommission, zur Terrorismusbekämpfung. Die Frage muss gestellt
sein: Wie viele Anschläge wurden zuletzt mithilfe gestohlener
Personalausweise verübt? Für Waffen vom Schwarzmarkt oder aus dem
Darknet braucht es sie jedenfalls nicht. Und wenn es dabei bleiben
soll, dass nur die Polizei oder andere Behörden bei Kontrollen die
Passdaten auslesen können, sind die denkbaren Szenarien für mehr
Sicherheit überschaubar. Nun ist es nicht prinzipiell falsch, den
Ausweis durch den Einschluss von Fingerabdrücken fälschungssicherer
zu machen. In Deutschland geht das bereits freiwillig - und man darf
wohl unterstellen, dass jeder Nutzer eines Finger-Scanners am
Smartphone damit kein persönliches Problem haben wird. Eine zentrale
Fingerabdruck-Datei wäre schon etwas Anderes. Bedenklich ist vor
allem die Sprache des EU-Innenkommissars: Die Schrauben anziehen, bis
Terroristen und Kriminelle keinerlei Chance mehr haben, ihre Taten zu
verüben? Das hehre Ziel ist nur in einer Gesellschaft erreichbar, die
keine freiheitliche mehr wäre.



Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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