Kölner Stadt-Anzeiger: Affäre Wendt: Staatssekretär Mathies belastet Ex-Innenminister und ihre Vertrauten
Geschrieben am 20-04-2018 |
Köln (ots) - In der Besoldungsaffäre um den Polizeigewerkschafter
Rainer Wendt tauchen neue Vorwürfe auf. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" in Justizkreisen erfuhr, berichtete der heutige
Staatssekretär Jürgen Mathies in Vernehmungen bei der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf und den Sonderermittlern des
Innenministeriums, dass ihm die Personalie Wendt aufgezwungen worden
sei. Dies berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner
Samstagausgabe. Seinerzeit fungierte Mathies als Chef des Landesamtes
für Zentrale Polizeiliche Dienste. Ende 2009 erhielt der damalige
LZPD-Chef Mathies einen Anruf: Darin kündigte der persönliche
Referent von Innenminister Ingo Wolf (FDP) an, dass Wendt in das
Beschaffungsamt der NRW-Polizei versetzt werden solle. Speziell für
Wendt sei eine Stelle geschaffen worden. Zu dem Plan gehörte auch,
dass der Gewerkschaftsboss 2010 zum Polizeihauptkommissar auf eine
A12-Stelle befördert wurde. Fortan kassierte Wendt weiterhin
Teilzeitbezüge, ohne sich blicken zu lassen. Laut Mathies' Aussage
bei den Ermittlern erfolgte der Karrieresprung unter der
Voraussetzung, Wendt weiterhin für seine gewerkschaftliche Arbeit zu
entlasten. Treibende Kraft in der Causa Wendt war den Angaben
weiterer Zeugen zufolge das Innenministerium. Das galt auch für die
rot-grüne Landesregierung mit Innenminister Ralf Jäger (SPD). Einzig
Jürgen Mathies gab sich mit der laxen Haltung des Ministeriums nicht
zufrieden. In den Ermittlungsverfahren bekundete er eindringlich, wie
er immer wieder versuchte, einen schriftlichen Erlass in der
Angelegenheit aus dem Ministerium zu bekommen. Seit 2010 drängte er
über seine Personalabteilung auf eine Verfügung zu dem nie gewollten
Mitarbeiter. Im August 2012 bat er um ein Gespräch mit
Polizeiabteilungsleiter Wolfgang Düren. Bei dem Treffen suchte Jägers
Vertrauter, die Bedenken von Mathies zu zerstreuen. So bezeichnete
Düren den aktuellen Sachstand als "angemessen" und für das
Ministerium "vertretbar". Nonchalant ließ Düren wissen, dass man an
der Praxis festhalten werde. Mathies gab sich mit der Erklärung nicht
zufrieden. Noch 2014 ersuchte er um einen schriftliche Anweisung -
erfolglos.
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