WAZ: Bistum Essen: Das Kreuz nicht für Politik missbrauchen
Geschrieben am 01-05-2018 |
Essen (ots) - Die Debatte um die Kreuz-Pflicht in bayerischen
Behörden führt auch in NRW zu heftigen Reaktionen. Kritik an dem
Erlass des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder äußerte das
Bistum Essen. Es stelle sich die Frage, "ob das Kreuz in Bayern durch
die geplante Initiative nicht zweckentfremdet und instrumentalisiert
werden kann", sagte ein Sprecher von Ruhrbischof Franz-Josef
Overbeck der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(WAZ, Montagsaugabe). "Auf den ersten Blick ist es sicher erfreulich,
wenn das Kreuz als zentrales Symbol des Christentums öffentlich
wertgeschätzt wird", so das Bistum. Allerdings nur, wenn es nicht für
politische Zwecke missbraucht werde. Markus Söder aber betone, das
Kreuz sei nach seinem Verständnis nicht das Symbol einer Religion,
sondern ein "sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der rechts- und
Gesellschaftsordnung Bayerns", so der Bistums-Sprecher. "Dies
entspricht nicht unserer christlichen Sicht auf das Kreuz." Der
Essener Staatsrechtler Lothar Zechlin hält eine Verfassungsklage
gegen den bayrischen Kabinettsbeschluss für möglich. Der Erlass
verletze das Gebot weltanschaulicher und religiöser Neutralität des
Staates, sagte Zechlin der WAZ. "Ein religiöses Symbol wird für
politische Zwecke missbraucht. Damit greift der Regierungschef in das
Selbstbestimmungsrecht der Kirche ein." Der Staat dürfe sich aber
nicht mit einer bestimmten Religion identifizieren, sondern müsse die
Bedingungen einer freien Religionsausübung gewährleisten. Serap Güler
(CDU), Staatssekretärin im NRW-Integrationsministerium, kritisierte
die Kreuz-Pflicht. "Ich habe das Kreuz immer als religiöses Symbol
gesehen und nicht als bayrische Folklore", sagte sie. Wer religiöse
Symbole respektiere, dürfe sie nicht für den Wahlkampf
instrumentalisieren.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
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