Privatpleiten: Nur wenigen Verbrauchern gelingt Schuldenschnitt nach drei Jahren
Geschrieben am 17-07-2018 |
Hamburg (ots) - Zum 1. Juli 2014 wurde das
Privatinsolvenzverfahren reformiert. Die Reform hatte unter anderem
das Ziel, dass zahlungsunfähige Verbraucher schneller ihre Schulden
loswerden können. Eine Restschuldbefreiung ist demnach für die
Betroffenen unter bestimmten Voraussetzungen bereits nach drei Jahren
möglich. Allerdings müssen dazu 35 Prozent der Schulden innerhalb von
drei Jahren und die Verfahrenskosten bezahlt werden.
Wie viele Personen von den neuen Regelungen profitieren, hat die
Wirtschaftsauskunftei CRIFBÜRGEL nun erstmals auf Jahressicht
untersucht. Vom 1.7.2014 bis zum 30.6.2015 mussten in Deutschland
102.005 Privatpersonen eine Insolvenz anmelden. 8,2 Prozent (8.375
Privatpersonen) von ihnen ist es gelungen, die Restschuldbefreiung
auf drei Jahre zu verkürzen.
Von den über 100.000 Privatinsolvenzen im Zeitraum 1.7.2014 bis
zum 30.6.2015 gingen 7.162 Insolvenzen auf das Konto von ehemals
Selbstständigen. In dieser Gruppe liegt die Quote der Personen, denen
eine Verkürzung auf drei Jahre gelungen ist, mit 13,8 Prozent (985
Fälle) deutlich höher. Wenn man die ehemals Selbstständigen nun aus
der Gesamtberechnung herauszieht, ergibt sich für die "normalen
Verbraucherinsolvenzen" eine neue Quote von 7,7 Prozent.
Zudem setzt sich der Trend fort, dass es überproportional mehr
jungen Menschen gelingt, die Restschuldbefreiung nach 3 Jahren zu
erreichen. Dies hängt sicherlich damit zusammen, dass die Schulden
dieser Personengruppe relativ gesehen eine geringere Höhe aufweisen.
Über alle Altersgruppen hinweg liegt die Durchschnittsschuldenhöhe
der Betroffenen weiterhin bei rund 33.000 Euro. Bei den unter
25-Jährigen ist der Wert jedoch weitaus geringer. Hier liegt die
durchschnittliche Schuldensumme bei knapp unter 11.000 Euro. Zudem
finden die jungen Personen leichter einen Arbeitsplatz, falls der
Schuldenauslöser die Arbeitslosigkeit gewesen sein sollte. Mit
steigendem Alter steigen auch die Schulden auf einen Durchschnitt von
bis zu 44.000 Euro bei den Bundesbürgern in der Altersgruppe 61 Jahre
und älter. Die wesentlichen Ursachen für eine Privatinsolvenz sind
eng verbunden mit der Einkommenssituation der betroffenen Personen.
Es gibt sechs Hauptursachen ("Big Six"), die immer wieder Erwähnung
finden, wenn es um die Ursachen oder die Gründe von Privatinsolvenzen
geht. Zu den Gründen gehören Arbeitslosigkeit und reduzierte Arbeit,
Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, ein zum Einkommen
unpassendes Konsumverhalten, Veränderungen in der familiären
Situation wie Scheidung beziehungsweise Trennung und Krankheit. Der
überwiegende Teil der Privatpersonen in einer Insolvenz steht vor
allem bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen,
Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in
der Kreide.
Die CRIF Bürgel GmbH ist in Deutschland einer der führenden
Dienstleister im Bereich Bonitätsinformationen über Firmen und
Privatpersonen. Im Juli 2017 entstand CRIFBÜRGEL aus der
Verschmelzung der beiden namhaften Auskunfteien Bürgel
Wirtschaftsinformationen und CRIF GmbH. CRIFBÜRGEL gehört zur global
agierenden Wirtschaftsauskunftei-Gruppe CRIF mit Hauptsitz in
Bologna, Italien. Die Gruppe ist heute mit rund 4.400 Mitarbeitern
und 70 Unternehmen in 30 Ländern auf vier Kontinenten aktiv.
www.crifbuergel.de
Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, CRIF Bürgel GmbH, Bereich Marketing/PR
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de, Tel.: 040 / 89 803 582
Original-Content von: CRIF Bürgel GmbH, übermittelt durch news aktuell
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