Rheinische Post: Marktanalyst: Schlachtungen von Rindern wegen Futtermangels um 20 Prozent gestiegen - nie dagewesener Preissturz
Geschrieben am 31-07-2018 |
Düsseldorf (ots) - Wegen des durch Trockenheit und Hitze
ausgelösten Futtermangels für Rinder sind im Juli einer Marktanalyse
zufolge bundesweit 20 Prozent mehr Tiere geschlachtet worden und die
Preise für das Fleisch so stark wie noch nie gesunken. Üblich seien
wöchentlich 17.000 bis 18.000 Schlachtungen, in diesem Juli seien es
bis zu 21.000 in der Woche gewesen, sagte Marktanalyst Matthias
Kohlmüller von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). In den vergangenen vier
Wochen seien die Schlachtkuhpreise von 3,18 Euro um rund 40 Cent auf
2,80 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht gesunken. Das sei ein "noch
nie dagewesener Preissturz". Die Tendenz sei weiter fallend. Der
Preisverfall liege auch daran, dass die Tiere eigentlich nicht
schlachtreif seien, weil sie weit weniger Gewicht hätten als für
Mastrinder zu dem Zeitpunkt üblich. Die zunehmende Futterknappheit
verschärfe sich noch, weil kaum Reserven aus dem letzten Jahr
vorhanden seien. "Damals sind viele Ernten durch zu viel Regen
ersoffen." Zukauf von Futter sei relativ teuer und aufwendig. Deshalb
werde aus der Not heraus in die Tierbestände eingegriffen. Es handele
sich nicht um Notschlachtungen, weil dies nur kranke oder verletzte
Tiere betreffe. Die Rinder würden aber früher als geplant zur
Schlachtung gegeben. Ein Viehhändler habe gesagt: "Auf einen Schlag
melden Tierhalter mitunter 20 bis 30 Rinder an und fragen nicht
einmal nach dem Preis, sondern: Wann kannst du kommen?"
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